58. Kapitel

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Hier schon das Kapitel für heute. Heute wieder etwas früher. :)💕

Tyler's Sicht
 
Es war ein schöner Tag heute, doch auch so ein Tag muss mal zu Ende gehen. Nachdem wir zusammen die Küche aufgeräumt haben, folgte ich ihr in den Flur und sie zog sich ihre Jacke über. Nachdem sie mich umarmt hat, ging sie zur Haustür und öffnete sie, sie drehte sich noch einmal um und winkte mir zu. Doch als sie gerade die Treppen hinunter gehen wollte, zuckte sie stark zusammen. Es fing an zu blitzen und es donnerte laut. Als dann auch noch der starke Regen dazu kam, wusste ich, dass ich sie so nicht fahren lassen kann. "Du kannst hier schlafen. Bei dem Wetter, setzt du keinen Fuß nach draußen." Sie wiedersprach mir noch nicht einmal, was sie sonst immer tat. Da sie sich noch immer nicht bewegte, zog ich sie am Arm wieder ins Haus hinein und schloss die Tür hinter ihr.

"Ich hol dir Sachen von mir, zum schlafen. Komm schon mal mit hoch.", ich zog sie an der Hand die Treppe hoch und bemerkte, dass sie leicht zitterte. "Lina? Was ist los?" Erst jetzt, sah sie mich an und es spiegelte sich Angst in ihren Augen. Hat sie etwa so sehr Angst vor diesem Wetter? "I- ich mag kein Gewitter, dass ist alles. Ich kann nichts dafür, ich habe seit ich 8 bin, schreckliche Angst davor." ,sagte sie mit leiser Stimme. "Warum erst seit du 8 bist, ist etwas passiert?" Sie setzte sich neben mir auf die Couch. Noch immer hielt sie meine Hand fest in ihrer und wollte sie nicht loslassen, doch es störte mich nicht, wenn es ihr nur ein wenig hilft, meine Hand zu halten, dann freu ich mich. Dann fing sie an, zu erzählen, doch man sah ihr an, dass es ihr wehtat darüber zusprechen. "Als ich 8 war, da war mein Dad im Krankenhaus und wurde am Blinddarm operiert und meine Mom sollte Zuhause bei mir sein, doch dann sagte sie am Abend, dass sie noch einmal ins Büro muss und sich beeilt wieder zurück zukommen. Ich bin ein großen Mädchen und tapfer genug kurz alleine zu sein. Jedenfalls war sie dann weg und ich war allein. Doch nach 2 Stunden, war sie noch immer nicht da und dann fing es an zu gewittern. Ich versteckte mich unter dem Bett meiner Eltern mit einer Taschenlampe und einem Buch und wollte warten, bis es vorüber zieht. Doch dann gab es einen lauten Knall. Der Blitz schlug in das Haus ein. Es fing an zu brennen. Überall dieses Feuer...dieser Rauch. Es-es war schrecklich. Der beste Freund meines Vaters, war unser Nachbar, er kam gerade von der Arbeit und sah dann den Qualm und das Feuer in unserem Haus. Mir war schon ganz schlecht und schwindelig und ich bekam kaum Luft. Ich konnte den Ausgang einfach nicht finden. Doch dann kam er ins Haus und rief nach uns alle. Ich konnte ihn noch schwach antworten und dann fand er mich! Er nahm mich auf dem Arm und trug mich aus das Haus raus. Die Feuerwehr traf dann auch ein und der Krankenwagen. Thomas, setzte sich durch, dass er mit mir mitfuhr. Er war die ganze Zeit für mich da und hat meine Hand gehalten. Er hat mir das Leben gerettet, verstehst du?! Wo war meine Mutter? Genau sie war nicht da! Im Krankenhaus stellten sie fest, dass ich eine Rauchvergiftung hatte und musste dort bleiben. Als mein Das das erfuhr, fiel er aus allen Wolken. Und meine Mutter tat zwar so, als hätte sie ein schlechtes Gewissen, doch man merkte ihr an, dass sie es nicht ernst meinte, im Grunde genommen, gab sie mir die Schuld daran.", während sie sprach, brach ihre Stimme des öfteren ab. Gott, wie konnte ich dieses Mädchen mal hassen? Sie hat soviel in ihrem Leben schon durchgemacht und ich habe ihr jedes Mal vorgeworfen, das sie eine perfekte Familie hat. Wie konnte ich nur?! Ich fühl mich richtig schlecht, ich erfahre immer mehr von ihrer kaputten Welt und es lässt mich richtig mies fühlen.

"Man, Lina dass wusste ich nicht. Nie im Leben hätte ich gedacht, dass du so ein scheiß schon durchmachen musstest. Wie hat dein Dad reagiert, als er erfahren hat, dass deine Mom dich alleine gelassen hat?", fragte ich während ich sie im Arm nahm.
"Er war natürlich richtig wütend auf sie und wollte sich zuerst von ihr trennen und ihr das Sorgerecht entziehen lassen, damit er das alleinige hat. Doch sie hat es geschafft ihm um den kleinen Finger zu wickeln. Mit Entschuldigungen und Versprechungen, wie das sie sich bessert und so weiter. Und er hat ihr eine 2. Chance gegeben.", nuschelte sie an meiner Schulter.

"Naja, jeder hat eine zweite Chance verdient, doch wenn man sowas abzieht, dann ist das fraglich ob man das verzeihen kann. Hat sie sich gebessert nach dieser Sache?" Erst jetzt fiel mir wieder ein, dass sie mit einem neuen Mann zusammenlebt, also wird sie sich wohl nicht großartig verändert haben. Doch sie unterbrach meine Gedanken, indem sie mir meine Frage beantwortet.
"Naja sagen wir mal so, sie verpasste nicht mehr jeden Geburtstag von mir und kam auch an Feiertagen nicht mehr so spät nach Hause wie sonst. Doch ihre Arbeit stand trotzdem immer an erster Stelle und wenn sie Zuhause war, war sie nie mit dem Herz dabei und ihre Gedanken waren stets wo anders, bei ihrer Arbeit. Dann hat es meinen Dad gereicht und er wollte mit mir als ich 14 war ausziehen, da sie ihn mit Jake fast ein Jahr betrogen hat, sich dann verschwand sie von einem Tag auf den anderen mit mir. Zu Jake. Der mich hasst. Und den ich hasse.", ihre Stimme war noch immer brüchig und man merkte, dass sie versuchte stark zu bleiben und nicht in Tränen aus zu brechen. "Oh man. Ich hasse ihn jetzt schon. Wie kann dieser Wichser dich hassen?? Was hat deine Mutter gesagt, was mit dein Dad ist?"

"Sie wollte mir nie wirklich etwas sagen und wenn, dann merkte man immer das es nicht die Wahrheit ist. Sie meinte er hat einen Fehler begangen und muss sich jetzt dafür verantworten. Natürlich wusste ich, dass etwas nicht stimmt. Darum hab ich ihn überall gesucht, doch nirgends gefunden. Niemand konnte oder wollte mir etwas über ihn sagen. Bis heute weiß ich nicht was mit ihm ist.", die letzten Worte, waren kaum noch zu verstehen, so leise waren sie. Ich nahm sie noch fester in dem Arm, als plötzlich die Tür meines Zimmers aufgerissen wurde und eine weinende Lizzy auf uns zugerannt kam und sich auf unseren Schoß warf. "I-i-ich hab so eine Angst v-v-vor Gewitter.", jammerte sie. Lina lächelte leicht und strich ihr die Haare aus dem Gesicht. "Da bist du nicht die einzige, Süße. Ich hab auch Angst. Und weißt du was dagegen hilft? Wir verkriechen uns irgendwo und kuscheln uns gaaaaanz sich nebeneinander. Hast du ein gutes Versteck?" Lina's Worte beruhigten Lizzy auf Anhieb und sie wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. "Ohja, kommt beide mit!" Dann nahm sie uns beide an die Hand und führte uns in ihr Zimmer. "Warte kurz ich muss schnell ins Bad.", sagte Lina, nahm mir die Sachen, die ich für sie rausgesucht hatte aus die Hand  und verschwand ins Bad. Es dauerte nicht lange, da kam sie mit meiner Boxershorts und einem T-Shirt wieder zu uns. Wow! Sie sieht atemberaubend gut aus. "Dir stehen meine Sachen.", grinste ich und zog sie an der Hand zu mir ran.

"Da unter meinem Bett, ist meine Kuschelhöhle, da haben wir Platz." Lizzy zeigte unter ihr Doppelstockbett und kriechte als erstes hinein. Lina folgte ihr und nach ihr kroch dann auch ich hinter den beiden in die Höhle. Zum Glück ist es weich hier drin. Ich habe eine Matratze von einem Doppelbett dort unten damals hin gepackt und viele Kissen und Decken.
Ich lag in der Mitte und meine beiden Angsthasen lagen jeweils an einer Seite und kuschelten sich dicht an mich ran. So schliefen wir nach kurzer Zeit alle drei ein.

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