48. Kapitel

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Lina's Sicht
 
Tyler schlief noch bis späten Nachmittag, dann erwachte er und schaut mich an.
"Sag mal, hast du jetz die ganze Zeit das Kühlakku gehalten?"
"Ja, das hab ich. Natürlich hab ich es zwischendurch noch einmal gewechselt. Ty, du weißt das ich möchte das es dir schnell wieder besser geht."
Immer noch verschlafen schaut er mir in die Augen. "Ich war so ein Arsch und hab dich angelogen und trotzdem bist du für mich da. So wie du, würde sich niemand um mich kümmern." Wie kann er nur denken, dass ich nicht für ihn da sein könnte?
"Es war ja nur eine Notlüge Ty. Du konntest mir ja schlecht die Wahrheit sagen. Du warst doch auch für mich da, also warum sollte ich es nicht auch mal für dich sein?"
"Ich weiß nicht, wie ich dir noch danken soll, Worte reichen da nicht mehr aus."

Ich brachte Abendbrot mit nach oben und wir aßen wieder zusammen im Bett. "Geht es dir eigentlich schon ein wenig besser, sodass du alleine schlafen kannst?" Verwirrt guckt er mich an. Wa-warum? Willst du heute irgendwo hin? Oder arbeiten?"
"Nein Quatsch, ich würde dich nicht alleine im Haus lassen, so wie es dir geht. Das mit der Schicht ist schon geklärt. Ich meine nur, dass ich dann auf der Couch schlafen kann, damit du besser schlafen kannst." Er zog eine Augenbraue nach oben.
"Du willst mich verarschen oder? Als wenn ich dadurch besser schlafen würde, wenn du nicht neben mir liegst. Das ist unterlassene Hilfeleistung, wenn du mich einfach alleine liegen lässt."
Ich musste lächeln. "Na gut überredet Blödmann."

Nachdem ich ihm noch einmal auf Toilette half, machte ich uns noch einen Augenblick den Fernseher an. "Ich werde bestimmt gleich wieder einpennen. Du darfst jetzt aber nicht denken, dass ich immer soviel schlafe. Das törnt ja richtig ab, oder?" Es ist doch echt nicht normal, dass er sich darüber Sorgen macht?!
"Du wurdest zusammengeschlagen und wenn ich deine Verletzungen nur sehe, könnte ich heulen und deine einzige Sorge ist, ob es mich abtörnt wenn du schläfst? Mit dir stimmt wirklich etwas nicht." Ich schüttelte einige Male den Kopf und als er anfing zulächeln, wuschelte ich ihn durch's Haar.
"Es gibt da noch ein Problem, wenn dich das nicht abtörnt, dann ist es das, das ich meine Boxershorts nicht gewechselt habe. Ich habe schon nach geschaut, aber dein Stück Stoff, pass mir einfach nicht." Ungläubig sah ich ihn an.
"Du wolltest nicht allen Ernstes meine Unterwäsche anziehen? Wenn duc möchtest und ich dich morgen kurz alleine lassen kann, dann kann ich dir welche holen fahren. Aber nur, wenn dein Dad nicht da ist. Sonst denkt er noch, dass deine Verlobte deine Unterwäsche klaut." 
"Ha ha, ja gut das wäre natürlich unpassend, ich gebe dir dann morgen den Schlüssel. Ich kann dir ja dann am Morgen sagen, was ich brauche und wo du es findest."
"Super. So machen wir das denn."

Dann legte er sein Kopf auf meine Brust und war innerhalb ein paar Minuten schon eingeschlafen. Wie lange wird er wohl brauchen, bis er sich etwas erholt? Als ich mich kurz etwas bewegte, zuckte er schmerzvoll zusammen. Der Arme. Schrecklich, ihn muss alles wehtun. Ein Wunder das er noch versucht Spaß zumachen. Das macht er nur für mich, damit ich nicht vor Sorge durchdrehe. Doch innerlich tue ich es. Auch wenn ich SO schrecklich noch nicht ausgesehen habe, weiß ich wie es ist geschlagen zu werden.

Ich war kurz eingenickt, da es 23 Uhr war, versuchte ich so sanft es ging Tyler's Kopf hoch zuheben und auf sein Kissen zulegen, dann stand ich auf, machte den Fernseher aus, zog meine kurze Shorts und ein Top an und legte mich schlafen.

"LASS SIE IN RUHE!!!"
Ich wurde von einem lauten Ruf wach. Ich sah mit weit aufgerissenen Augen zu Tyler und berührte seine Schulter. "Tyler, schscht du träumst schlecht, wach auf."
"SCHEISSE BRING MICH DOCH ENDLICH UM!!! ICH GEH FÜR SIE!"
Wieder schrie er laut auf, erst jetzt bemerkte ich die Schweißperlen auf seine Stirn. Was soll ich machen? Diesmal sprach ich nicht mehr leise.
"Tyler, du MUSST aufwachen, verstanden?!?! Wach auf Ty!!" Ich rüttelte leicht an seiner Schulter, während ich laut antwortete.
"BITTE BEENDE ES JETZT!! DU HAST MICH GENUG GEQUÄLT! TU ES ENDLICH VERDAMMTE SCHEISSE!!"  Er schlug wild um sich und traf mich einige male, doch ich spürte nichts, zu sehr war ich auf ihn konzentriert.

Warum reagiert er nicht?? Ich fühle mich so hilflos und schreie noch lauter als vorher.
"TYLER jetzt öffne endlich deine Augen!! Bitte TU es für MICH!! MAN, DU MACHST MIR GERADE EINE SCHEISS ANGST!!"
Während ich rief, liefen Tränen meine Wange hinunter.
"ICH MUSS IM HIMMEL SEIN. MEIN ENGEL KOMMT AUF MICH ZU. BITTE, BITTE KOMM DICHTER UND SAG MIR DAS ICH BEI DIR IM HIMMEL BIN!!"

Scheiße!! Man, was redet er da??? Welcher Engel?? Von dieser sanften Berührung wird er nicht aufwachen! Ich muss ihn döller schütteln, auch wenn es ihm Schmerzen bereiten wird, es tut mir leid, aber eine andere Möglichkeit sehe ich nicht! Wenn er dann nicht aufwacht, dann muss ich einen Krankenwagen rufen.
Ich setzte mich auf ihn und zog ihn an den Schultern hoch, dort rüttelte ich einige Male fest an seine Schulter. Als einige Tränen seine Wange herunter liefen, küsste ich sie weg, dann schüttelte ich ihn noch einmal, bis er endlich die Augen einen Spalt öffnete.
"Es tut mir so leid." Flüsterte er mit gebrochener Stimme.
"Schschscht..es ist alles wieder gut. Ich bin da okay? Komm her." Ich saß noch immer auf ihn und drückte ihn sanft an seinen Rücken an mich ran, somit er seinen Kopf an meine Brust legte. Vorsichtig streichelte ich ihn beruhigend über sein Rücken.

Es dauerte bestimmt 20 Minuten, bis er wieder ruhig atmete. Ich löste mich langsam aus unserer Umarmung und drückte ihn wieder auf sein Kissen. Ich stand gerade auf, als ich an meiner Hand festgehalten wurde. "Bitte geh nicht." Flüsterte er.
"Ich wollte nicht weggehen Ty, ich bin sofort wieder da. Ich wollte nur ganz kurz auf die Toilette."
Er ließ langsam meine Hand los und ich beeilte mich, dass ich wieder zurück zu ihm ins Zimmer kam.


Morgen auch mal wieder Tyler's Sicht. :)💕

Wie gefällt euch das neue Cover? Ich finde es auf jeden Fall besser, als das davor. 😊

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