97. Kapitel

13.9K 509 57
                                    

Tyler's  Sicht

"Reanimation! Ihr Herz setzt aus! Alle weg vom Tisch! Machen sie bitte Platz!" Mir wurde schwindelig, das zittern wurde immer stärker und meine Sicht war verschwommen. Mein Engel muss das schaffen, ich bin nichts ohne sie! Sie kann nicht einfach in mein Leben kommen, mir zeigen, wie es ist einen Menschen bedingungslos zu lieben und dann einfach wieder gehen, so läuft das nicht.

Ich stand in der Ecke des Krankenwagens und nahm auf dem Sitz platz. Es fühlte sich so an, als könnte ich nicht mehr aufhören zu weinen, ich starrte in die Mitte des Wagens, wo sie gerade versuchen sie wiederzubeleben und um ihr Leben kämpfen. warum kann ich nichts tun? Dieses Gefühl der Hilflosigkeit, bringt mich um, zuzusehen und nichts tun zu können, ist eines der schlimmsten Dinge.

Heute ist der zweit schlimmste Tag in meinem Leben. Um das Leben meines Mädchens zu bangen, macht mich so sehr fertig. Ich will endlich wieder in ihre blauen Augen sehen, die Röte in ihre Wangen sehen, wenn ihr etwas peinlich ist. Wie sie rot anläuft, wenn man ihr Komplimente macht. Ihr Lachen hören, wenn ich einen meiner schlechten Witze erzähle. Die Wärme ihres Körpers spüren, wenn sie dicht neben mir liegt, oder mich umarmt. Ich will wieder ihre wunderschöne Stimme hören, ich könnte ihr stundenlang zuhören.
Ich will das sie mich wieder küsst, dass sie ihre Lippen nie wieder von meinen nimmt. Ich will endlich wieder Ihre Hand in meiner fühlen, wenn wir gemeinsam durch die Welt spazieren. Ich WILL sie wieder haben, wieder mit ihr glücklich sein!

"Wir haben sie wieder! Jede Sekunde zählt, sie muss sofort in den OP!", teilte einer der Männer jemanden am Telefon mit. Können sie nicht schneller fahren?

-
"Wir sind da!" Im nächsten Moment kamen Schwestern angelaufen und die Sanitäter schoben sie weg. " Ich muss hinterher, ich muss bei ihr sein!", rief ich den einen Sanitäter nach, doch er reagierte nicht. Ich war wackelig auf den Beinen und versuchte so schnell wie möglich in die Richtung in die sie sie gebracht haben, zu laufen. Doch von ihr war nichts mehr zusehen. Eine Schwester kam aus einer der Räume und ich lief auf sie zu. "I-ich bin Lina Thompsons Verlobter, wissen sie wo sie sie hingebracht haben?", fragte ich sie aufgelöst und sah sie bittend an.

"Sie wird jetzt gerade in den Op gebracht. Ihre Wunden sind sehr gravierend. Die Ärzte werden ihr Bestes geben, das versichere ich Ihnen."

"Das Beste reicht mir aber nicht, ich kann nicht ohne sie.", murmelte ich vor mir hin, und sie schenkte mir ein Lächeln.

"Gehen sie nach Hause, sie sehen fertig aus, ich rufe sie sofort an, wenn ich etwas neues weiß, das hier könnte Stunden dauern." Noch immer lächelte sie mich mitleidig an.

"Verdammt nein, ich geh hier nicht weg, ich geh jetzt nicht ohne sie nach Hause! Ich bleibe hier, ich will sofort ihre Hand halten, wenn sie aus dem OP raus ist."

Sie atmete einmal tief durch und zeigte dann auf die Stühle vor dem Op-Saal. "Dann können sie hier warten. Ich bringe ihn gleich etwas zu trinken und zur Beruhigung. Ich muss nur schnell ihre Eltern informieren, da sie noch minderjährig ist." Was hat sie da gerade gesagt, ihre Eltern???

"NEIN! Wegen ihrer Mutter und deren Freund ist sie überhaupt hier! Sie werden sie nicht anrufen! Ihr Vater können sie nicht informieren, er kommt erst in zwei Wochen raus. Sie müssen meinen Vater informieren, können sie ihn bitte anrufen? Lina lebt bei uns, mit den Behörden wird zur Zeit alles geklärt und mit der Polizei auch." Es stimmte zwar nicht, aber das wird es noch.
Ihre Augen weiteten sich etwas, als sie das hörte. Klar, sowas hört man nicht jeden Tag. "Okay, dann informiere ich jetzt ihren Vater. Würden sie mir bitte, seinen Namen und Telefonnummer geben?"

Ich nannte ihr die Nummer und dann ging ich auf die Stühle zu. Zittrig ließ ich mich auf einen der Stühle fallen und faltete die Hände. Ich habe noch nie gebetet, aber wenn dort jemand oben im Himmel ist, dann bitte ich ihm mir mein Mädchen zulassen.

Show The World Your True FaceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt