64. Kapitel

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Tyler's Sicht
 
Noch immer saßen wir auf dem Steg, Lina in meinen Armen. Wir schwiegen einige Zeit, doch es war eine angenehme Stille. Nach ungefähr 10 Minuten brach sie die Stille.

"Ty? Danke das du da bist. Ich würde es sonst nicht zugeben, aber diesmal hätte ich es alleine nicht geschafft. Hätte ich noch länger hier alleine gesessen, ich weiß nicht was ich gemacht hätte. Ich bin so froh, das du hier bist, hier bei mir. Jemand anderes hätte ich jetzt nicht bei mir ertragen, irgendwie habe ich gehofft, dass du her kommst und mich tröstest. Doch das war eine Wunschvorstellung. Und jetzt bist du wirklich hier.", flüsterte sie heiser, was vom weinen kam.
Bei diesen Worten, breitete sich ein kribbeln in meinem Bauch aus, mein Herz begann schneller zu pochen, als sonst.
Dieses Gefühl spüre ich das erste Mal bei ihr und das nur bei Lina. Es ist komisch, so von jemanden abhängig zu sein, doch es ist auch ein schönes Gefühl, am liebsten würde ich es nur noch spüren.

"Ich weiß nicht was ich sagen soll. Du warst doch auch für mich da und ich will es auch für dich sein. Doch um ehrlich zu sein, will ich in deiner Nähe sein, deswegen hatte ich dich auch vorhin angerufen, nur um deine Stimme zuhören.", ich war selbst über meine Ehrlichkeit erstaunt, die in den Worten lag. Nachdem sie am Abend nach Hause gefahren ist, spielte ich die ganze Zeit mit dem Gedanken sie anzurufen, nur umvihre Stimme zuhören, doch dann hab ich es gelassen und dann kam auch schon die SMS von dem Wichser.

Zum ersten Mal am Abend, seit dem wir hier sitzen, sah ich sie lächeln. Ich lehnte meine Stirn gegen ihre und sah dieses Funkeln in ihren Augen, dieses wunderschöne Leuchten, was mir schon einige Male bei ihr aufgefallen ist. Sie ist so, so, so wunderschön. Ich weiß gar nicht, ob ihr das bewusst ist. "Lina? Du bist so wunderschön!", sagte ich leise und sah ihr dabei in ihre wunderschönen blauen Augen.

Ihr Lächeln wurde noch breiter und die altbekanntliche Röte war wieder auf ihren Wangen zusehen. Ich nahm meine Hand von ihrem Rücken und streichte ihr über die Wange. "D- danke, Ty.", flüsterte sie verlegen. Dann biss sie sich auf die Unterlippe, was sie dann immer tat, wenn sie verlegen war, oder nachdachte. Doch eins wusste sie anscheinend nicht, das sie dabei mega sexy aussah, wenn sie das tat. Und ich muss zugeben, dass es mich antörnt, wenn sie sich auf die Unterlippe biss.

Ich hatte in jetzt gerade in diesem Moment nur noch ein Verlangen, und das war, dieses wunderschöne Mädchen vor mir zu küssen. Ich will wieder dieses krasse Gefühl spüren, wenn ihre Lippen auf meinen lagen. Es ist nicht mit Worten zu beschreiben, wie ich mich fühle, wenn wir uns küssen. Der erste Kuss in der Bibliothek, doch auch der bei ihr Zuhause,war der Wahnsinn. Ich vermisse dieses Gefühl, doch ich kann nicht länger gegen meinem Verlangen ankämpfen.
 
Meine Lippen näherten sich ihren und sie schloss ihre Augen und ahnte was jetzt passiert, mein Herz machte einen Sprung, als es sah, das sie es genauso sehr wollte wie ich. Ich tat es ihr gleich und schloss auch meine Augen. Dann lagen meine Lippen schon auf ihren und mein Körper reagierte genauso extrem darauf, wie die anderen beiden Male. Gott, wie habe ich es geschafft so lange auszuhalten, ohne diese Lippen zu küssen. Als meine Zunge ihren Mund erkundete, entfuhr ihr ein leises Stöhnen in meinem Mund. Es breitete sich eine Gänsehaut auf meinem ganzen Körper aus und ich zog sie dichter an mich. Fuck,es machte mich gerade richtig an, wie sie eben in meinen Mund gestöhnt hat. Ihre Hände wanderten von meinem Rücken zu meinen Haaren und sie zog leicht an ihnen. Sonst hat mich das, bei den anderen Weibern immer gestört und genervt, wenn sie durch meine Harre wuschelten, doch bei ihr machte es mir überhaupt nichts aus, im Gegenteil, ich liebte es, wenn sie mich berührte. Ich fuhr mit beiden Händen runter zu ihrem Hintern und drückte sie noch mehr an mich, wenn das überhaupt noch möglich war. Ihr gefiel es anscheinend, was ich daran merkte, das sie mit der einen Hand fester an meinen Haaren zog und mit der anderen Hand unter meinen Hoodie glitt und Druck auf meinen Rücken ausübt, und mich dichter an ihren Körper drückte. Meine Hände wanderten von ihrem Arsch hinauf zu ihrem Rücken, doch als ich gerade hinauf strich, zuckte sie zusammen und löste sich ruckartig von meinen Lippen.

Ich öffnete unverzüglich die Augen und sah in ihr Gesicht, welches sich schmerzhaft verzehrte. Ich dachte zuerst, das ich etwas falsch gemacht habe, doch es muss an ihrem Rücken liegen,  als ich ihr hinten über die Jacke strich, zuckte sie zusammen. Irgendetwas ist an ihrem Rücken, was ihr Schmerzen bereitete. Und das anscheinend ziemlich starke Schmerzen. "Scheiße Lina, ist alles okay?", fragte ich atemlos und griff nach ihrer Hand. Sie drehte kurz ihren Kopf zur Seite um anscheinend ihre Gesichtszüge wieder unter Kontrolle zu bekommen.
"Nein, ehrlich gesagt ist nichts okay. Ich kann aber nicht drüber reden Ty, auch wenn ich es will, ich kann gerade nicht, jedenfalls noch nicht. Ich bin so fertig heute und kann es noch nicht mal selbst verkraften. Doch ich verspreche die, wenn ich soweit bin, dann rede ich mit dir darüber.", flüsterte sie mit immer noch heiserer Stimme.

Sie will nicht darüber reden, was okay ist. Alleine das sie zugibt, das es ihr nicht gut geht und nicht mehr vorspielt das alles okay ist, ist schon ein großer Schritt. "Du musst mir jetzt nichts erklären, was los ist. Ich höre dir zu, wenn du bereit dazu bist.", ich will sie zu nichts drangen, hätte ich sie jetzt unter Druck gesetzt, hätte sie mir sowieso nicht die Wahrheit erzählt. Und ich wäre dann wütend geworden und das wäre dann wiederum in einem Streit ausgeahtet. So hätte ich sie immer weiter von mir weg getrieben und das ist das was ich nicht will. Und wenn sie mir noch nichts sagen will, dann muss ich es eben selbst raus finden.

Sie war dankbar und gleichzeitig überrascht, dass ich damit zufrieden war. "Willst du nach Hause?", fragte ich sie um das Thema zu wechseln. Ruckartig schüttelte sie den Kopf. "D-da wäre ich jetzt nur alleine und das kann ich gerade nicht sein.", antwortete sie schnell und sah mich an. "Es ist spät und du frierst..ich lass dich nicht hier und wenn du nicht nach Hause möchtest, dann schläfst du die Nacht bei mir, Babe. Du kannst bleiben solange du willst.", lächelte ich sie aufmunternd an und reichte ihr meine Hand um ihr hoch zu helfen. Sie nahm meine Hand lächelnd entgegen und ich zog sie hoch.

Ich ließ ihre Hand nicht los,sondern verschrenkte meine Finger mit ihren, ich schielte zur Seite und sah, das sie glücklich auf unsere Hände guckte und meine Hand fest drückte. Nach kurzer Zeit ließ sie jedoch meine Hand los, doch nur um sich an meine Seite zu kuscheln und ich lag schützend einen Arm um ihre Schulter.

Da es ihr noch immer nicht wirklich gut ging und ich nicht wollte das sie in diesem Zustand fährt, für sie bei mir mit und wir würden morgen nach der Schule ihr Auto holen würden.

Ich hielt ihr die Tür auf, das sie einsteigen konnte, was sie auch sofort tat. "Zuhause, zeigst du mir erstmal deine Wunde. Wir müssen wissen, ob wir dort etwas rauf machen müssen. Ich stell auch keine Fragen, Süße.", sagte ich um sie zu beruhigen und legte während der Fahrt meine Hand auf ihren Oberschenkel.

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