Lina's Sicht
Lizzy war vom Popcorn noch ziemlich satt, Tyler und ich hingegen hatten noch etwas Hunger, doch so wie wir aussehen, konnten wir in kein Restaurant gehen. Darum schlug ich vor, dass wir bei ihnen Zuhause kochen. Tyler war einverstanden und Lizzy wollte auch unbedingt beim kochen helfen. "Ty? Hast du alles Zuhause, was wir brauchen?" Er sah kurz zu mir und meinte, dass alles da sein müsste, da Amy immer darauf achtet, dass alles im Haushalt ist und der Kühlschrank voll ist. Ist echt praktisch, an nichts denken zu müssen und andere kaufen alles für einen ein. Doch hätte ich eine Nanny gehabt, die mir alles hinterher räumt und ich gar nichts machen müsste, dann wäre ich nie selbstständig geworden.
Es war bereits 18:00 Uhr, als wir bei Lizzy und Tyler Zuhause ankamen. "Lina? Ty ty kann alleine duschen, dir helfe ich. Du darfst bei mir im Badezimmer duschen.", meinte Lizzy stolz und ohne eine Antwort ab zu warten, zog sie mich auch schon die Treppen hoch ins Badezimmer. Ich setzte mich in Unterwäsche auf einen kleinen rosanen Hocker, der in ihrer Badewanne steht. Sie beugt sich rüber und versucht Popcorn für Popcorn nacheinander aus meinen Haaren zu entfernen. "Oh man, ist das viel!", schnaufte Lizzy.
"Ja ich weiß, da hast du echt harte Arbeit, Süße."
Sie nickte. "Ohja, du kannst froh sein, dass ich dir helfe." Ich lächelte und strich ihr einmal über ihr Haar, während sie konzentriert weiter an dem Popcorn zieht. Doch auf einmal sprang die Tür auf und wir beide gucken schnell zur Tür."TYYYYYY TYYYYY! Raus hier!!!", schrie Lizzy und warf Popcorn nach ihrem Bruder. Er sah zu mir und checkte mich von oben bis unten ab, da ich nur in Unterwäsche auf einem Hocker sitze. Doch Lizzy machte ihn ein Strich durch die Rechnung, da sie wütend auf ihn zu stapfte und ihn mit aller Kraft aus dem Badezimmer schob und die Tür vor seiner Nase zu knallte. "Das darf er nicht.", schimpfte sie und nahm wieder auf ihrem Stuhl Platz und setzte ihre Arbeit fort.
"Sooooo, das war der Letzte!" Sie hält mir das letzte Stück Popcorn vor die Nase und lächelte erschöpft. Ich lehnte mich zu ihr rüber und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. "Danke meine Süße, ohne dich wäre ich aufgeschmissen gewesen. Du hast tolle Arbeit geleistet." Sie gab mir ein Kuss auf die Wange und lächelte zufrieden, bevor sie mir dann ein Handtuch aus ihrem Schrank raus holte. "Damit kannst du dich dann nachher abtrocknen.", sagte sie stolz und legte mir das Handtuch auf einen Stuhl. Das Handtuch war knallpink und mit Blümchen verziert. Süß, einfach nur süß.
Dann verabschiedete sie sich und sagte das sie in der Küche auf mich wartet. Ich zog mir meine Unterwäsche aus und stellte mich unter die Dusche.Dann nahm ich eine heiße Dusche und ließ meine Gedanken freien Lauf. Es entspannte mich ungemein, wenn das heiße Wasser auf meinem Körper nieder prasselt. Als ich nach dem Shampoo griff, stellte ich fest das es hier nur rosanes Glitzershampoo gab, na super, ich wollte ja schon immer mal so ein Shampoo haben..ach Lizzy.
Nachdem ich ausreichend geduscht habe, trocknete ich mich mit dem pinken Blümchen Handtuch ab und zog mir wieder meine Sachen an.
"Da bist du ja endlich!", rief Lizzy und kam auf mich zu, mit einer Packung Spaghetti in der Hand. "Ty ty hat gesagt, dass ich die rein machen darf." Sie zog mich an der Hand in die Küche und zeigte auf dem großen Topf. "Ich geh kurz hoch, machst du weiter?", fragte Tyler und reichte mir einen Teelöffel, womit ich Salz in den Topf gab. "Klar, ich hab ja Lizzy als Hilfe, oder Süße?" Sie quikte vergnügt und ich nahm sie auf den Arm und setzte sie vor mir auf die Arbeitsplatte. "Jetzt müssen wir nur warten bis es kocht. Wenn du die Bläschen siehst, dann musst du die Nudeln rein machen, ja?" Sie nickte heftig mit dem Kopf. "Jaaaa, das mache ich!" Während wir warteten bis das Wasser kocht, erzählten wir noch über den Film und lachten über unsere Lieblingsstellen. "Das müssen wir wieder machen!", sagte sie und guckte mich hoffnungsvoll mit großen Augen an. "Ich habe gehofft das du das sagst!" Wir beide lächelten uns an und ich gab ihr ein Kuss auf die Stirn.
"JEEEEEETZT.", rief Lizzy und zeigte mit dem Finger auf dem Topf. "Gut aufgepasst Süße, du darfst die Spaghetti jetzt in den Topf machen." Ich machte ihr die Tüte auf und reichte sie ihr wieder. Dann begann sie die Spaghetti ganz vorsichtig in den Topf zu machen. "Das hast du gut gemacht. Jetzt müssen sie ein wenig kochen. Lass uns in der Zeit schon die Soße fertig machen.", sagte ich und holte einen anderen Topf aus dem Schrank. "Ohja! Darf ich dann rühren?" Sie holte den Quirl und wedelte mit ihn vor sich her. "Aber klar darfst du rühren!"
Ich füllte das abgemessene Wasser in den Topf und stellte ihn vor Lizzy ab, dann gab ich ihr die aufgeschnittene Tüte in der sich das Pulver der Soße befand und Lizzy kippte sie hinein. Dann gab ich ihr wieder den Quirl zurück und sie begann kräftig zu rühren.
"Siehst du die kleinen Bläschen? Jetzt müssen wir sie noch eine Minute kochen lassen und dann ist sie fertig. Solange musst du noch rühren." Sie war zu sehr auf die Soße konzentriert um eine Antwort zu geben, daher nickte sie nur einmal und rührte immer weiter.
"Jetzt kannst du aufhören, die Minute ist rum." Ich stellte den Kochtopf zur Seite und nahm ihr den Quirl ab und packte ihn weg. "Meinst du wir haben sie gut hin bekommen?", fragte sie und zeigte auf die Soße. "Na da gibt es nur eine Möglichkeit das heraus zu bekommen.", ich nahm einen Löffel aus die Schublade raus und machte etwas Soße rauf. Dann pustete ich, damit sie sich etwas abkühlt und führte den Löffel zu Lizzy's Mund. "Einmal auf machen bitte." Und schon öffnete sie ihren kleinen Mund. "Mmmmmmmmh, das schmeckt richtig lecker.". Sie leckte sich mit der Zunge über ihre Lippen. Inzwischen waren die Nudeln auch fertig und ich machte uns drei ein paar auf die Teller. "Wilst du die Soße auffüllen?", sie nickte heftig und sah mit großen Augen zu mir. Ich musste lachen. "Süße, was ist denn?"
"Da -darf ich wirklich die Soße rauf machen? Sonst darf ich das nur in meiner Puppenküche."
Ich musste grinsen, es ist doch wirklich süß, womit man einem kleine Mädchen glücklich machen kann. Ich reichte ihr die Kelle und hielt ihr nach der Reihe alle drei Teller hin und sie füllte auf alle vorsichtig Soße auf.Nachdem wir gegessen haben, brachten Tyler und ich Lizzy in ihr Zimmer. Ihr fielen immer wieder die Äuglein zu. Ich zog ihr ihren Schlafanzug über und sie kletterte in ihr Bett. Ich deckte sie zu und reichte ihr ihre beiden Häschen und wünschte ihr eine gute Nacht. Ich gab ihr ein Küsschen auf die Stirn und ging zur Tür. "Lina? Ich hab dich lieb.", murmelte Lizzy verschlafen. Dieser eine Satz machte mich glücklich. Mir wurde warm ums Herz, denn ich höre es so selten. "Ich hab dich auch lieb, meine Kleine." Tyler sagte ihr auch noch gute Nacht und danach gingen wir zusammen in die Küche um den Abwasch zu machen.
Wir unterhielten uns noch über alles mögliche, bis wir dann fertig waren und ich mir meine Jacke im Flur über zog. Ich umarmte ihn, bevor ich die Haustür öffnete. Doch plötzlich blitzte es auf und es fing an zu donnern. Fuck! Wenn es eins gibt, was man über mich wissen sollte, dann ist es das ich scheiß Angst vor Gewitter habe!
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Show The World Your True Face
Teen Fiction(Me)lina ist ein 16 jähriges Mädchen, von dem alle denken, sie hätte ein perfektes Leben. Doch was alle nicht wissen ist, dass ihr Leben alles andere als perfekt ist. Ihr Stiefvater misshandelt sie und ihre Mutter verlangt von ihr, dass sie nichts...