53. Kapitel

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Lina's Sicht
 
Verwundert kam er auf mich zu. "Oh, guten Tag junge Dame. Wieso bringen sie meine Tochter nach Hause? Haben sie sie gefunden?" Als ich nicht sofort antwortete bemerkte er erst wer vor ihm stand.

"Ohje,entschuldigen sie bitte! Wie dumm von mir! Ich bin Tyler's Vater, ich hätte von meinem Sohn erwartet, dass er mir seine reizende Verlobte mal vorstellt. Nur leider hatte sich anscheinend keine Möglichkeit bisher ergeben."
Wie kommt es, dass dieser Mann so freundlich zu mir ist? Ich habe ihn im Krankenhaus erlebt, wie er sich kein bisschen um seine Tochter gesorgt hat..dazu kommt wie er sie auch Zuhause behandelt.
Man merkt, dass er sich verstellt.

"Guten Tag Mister Anderson. Ich habe nur Lizzy vom Kindergarten abgeholt, da ich es ihr versprochen habe, sie haben eine reizende kleine Tochter. Und wegen dem Vorstellen, vielleicht hatte Tyler das ja noch vor."
Er reichte mir seine Hand und lächelte mich an.
"Sie sind wirklich eine wunderschöne junge Frau, ich frage mich wie so ein großartiges Mädchen mit meinem Sohn verlobt sein kann. Er hat ein großes Glück."

Wie meint er das denn jetzt? Als wenn Tyler nicht gut genug ist. Pfff. Egal, wenn die ganze Sache mit der Verlobung gelogen ist und ich ihn hätte spätestens jetzt aufklären sollen, aber das er so von Tyler denkt, macht mich wütend, darum werde ich ihn jetzt nicht aufklären.

"Also ich finde eher das ich ein großes Glück habe, das ich ihren Sohn kennengelernt habe. Tyler ist wundervoll. Er hat so eine tolle Seite an sich. Ich finde das ich die jenige sein muss, die hier von Glück sprechen muss nicht er! Auch sie können von Glück sprechen, einen so tollen Jungen zu haben. Er ist mein Traummann."
Ich lächelte zurück, als ich sah wie er die Stirn runzelte. Anscheinend hätte er nicht gedacht, dass ich von Tyler so rede.
"Es ist so aufregend, ich habe so viele Fragen an sie. Wie sie sich kennengelernt haben, euer erster Kuss, woe es nun letzendlich zu dieser doch sehr frühen Verlobung kam und und und... einfach alles. Ich würde mich freuen, wenn Sie zum Abendessen einen Tag kommen würden."
Ich kann ihn jetzt kein 'nein' sagen oder? Auch wenn ich nicht weiß wie das funktionieren sollte, wenn Tyler und ich zu einem Abendessen mit seinem Vater gehen würden. Dieser Abend würde doch in einer reinsten Katastrophe enden, oder nicht? Ich kann mir nicht vorstellen, dass sein Vater an dem Abend noch immer so freundlich ist, wie jetzt in diesem Moment.
"Ich werde Tyler darüber informieren, vielleicht klappt dies ja in näherer Zukunft."
"Sie wissen gar nicht, wie sehr ich mich über ihre Antwort freue. Doch lassen wir dieses 'Sie', bitte duzen sie mich doch! Ich bin James." Er reichte mir während er sprach die Hand und ich nahm sie lächelnd entgegen. Ich nannte ihn darauf auch meinen Namen.
"Was ein schöner Name, willkommen in der Lina." Dann kam er auf mich zu und zog mich in einer Umarmung. Ich sah nach unten und konnte sehen, wie Lizzy uns anguckte, Sehnsucht schwebte in ihren Blick mit. Sie sehnte sich auch nach einer Umarmung von ihrem Vater. Sie tut mir so leid und ich werde alles versuchen, dass sich das ändert.

Als er mich wieder los ließ und mich herein bat, lehnte ich ab, da ich ihn erzählte das ich noch etwas vor habe. Ich ging in die Hocke und zog Lizzy fest an mich heran. Ich gab ihr einen Kuss auf die Wange. "Wir sehen uns meine Kleine." Sie lächelte mich glücklich an und hielt mich mit aller Kraft fest. Als ich aufstehen wollte, ließ sie mich noch immer nicht los. "Wir sehen uns Süße versprochen." "Wirklich versprochen?" Sie sah mich mit ihren großen Kulleraugen erwartungsvoll an. " Versprochen ist versprochen und wird nicht gebrochen." Sie gab mir einen kleinen Schmatzer auf die Wange und verschwand in das Haus. Gerade als ich wieder bei meinem Auto angekommen war, kam Tyler's Vater noch einmal auf mich zu. "Ach Lina, bevor ich es vergesse, ich nehme an, dass Tyler bei dir ist?" Die Putzfrau word ihn anscheinend gerade von meinem Besuch heute morgen erzählt haben. "Ja das ist er. Er kommt aber die Tage wieder nach Hause. Wir hatten noch an einem Projekt zuarbeiten, was wir ziemlich schleifen lassen haben in den letzten Wochen, daher entschied er sich dazu ein paar Tage bei mir zu übernachten, damit wir das wieder aufholen können. Ich hoffe, dass ist kein Problem für sie." Ja ich weiß, ich kann auch sehr schleimerhaft sein, wenn Erwachsene in der Nähe sind. Das liegt daran, dass ich immer gezwungen wurde höflich zu sein, wenn ich mit auf die Geschäftsessen meiner Mutter musste.
"Ach nein, das macht doch keine Probleme! Es ist schön, das ihr die Schule nicht vernachlässigen wollt und obwohl ihr bestimmt gerade mit anderen Dingen beschäftigt seid, euch versucht darauf zu konzentrieren. Grüß meinen Sohn von mir." Er lächelte noch einmal zaghaft, bevor er wieder in sein Haus verschwand.

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Tyler's Sicht

Es war noch immer sehr, sehr schwer aufzustehen und alleine zugehen, doch ich war froh, dass es mir schon etwas gelang. Natürlich hab ich noch scheiß Schmerzen, doch es wird langsam wieder. Dank Lina. Ich habe diesem Mädchen einfach so viel zu verdanken. Sogesehen mein Leben. Sie hatte mir gerade geschrieben das sie mit Lizzy im Park war und jetzt sie nach Hause bringt.

Ich musste auf's Klo und rappelte mich wieder auf. Ich hätte nie gedacht das es mal so schwer für mich sein kann auf Klo zu gehen. Als ich gerade auf dem Weg wieder zurück ins Bett war, nahm ich mir vom Schreibtisch mein Glas und trank einen Schluck. Mir fiel ein Brief ins Auge, als ich das Glas wieder abstellte. Es ist privat und ich hab nicht in ihre Sachen rum zu schnüffeln. Doch wenn es etwas geheimes wäre, dann hätte sie ihn doch nicht offen liegen, sondern irgendwo hingelegt wocihn nicht gleich jeder sieht. Mir fielen Tränenspuren auf dem Blatt Paper auf und dann konnte ich meine Neugierde nicht mehr zügeln.

Ich nahm den Brief in meine Hände und sah, dass er an ihrem Vater adressiert ist. Ich wusste gar nicht, dass ihr Vater nicht hier wohnt. Denn ich ging immer davon aus, dass Lina in einer perfekten, heilen Familie aufwächst, doch ich hab mich ja schon in so einigen Dingen geirrt was Lina betrifft. Ich war nie ein großartiger emotionaler Mensch, doch als ich einige Zeilen las, wurden meine Augen feucht. Es ist schrecklich so lesen, wie sehr dieses Mädchen leidet. Ich habe zwar auch meine Mutter verloren, doch ich wusste das sie tot ist und konnte mich von ihr verabschieden, Lina hingegen lebt in Ungewissheit. Ich will das sie nicht leidet. ich will das sie Gewissheit hat und wenn ihr Das noch lebt, dann das sie ihn wieder in die Arme schließen kann. Mein Vater hat Kontakte und vielleicht kann mir mein Name und das viele Geld behilflich sein, ihn ausfindig zu machen. Das darf ich nicht versauen! Ich muss es schaffen, das ich ihn finde.
Erst jetzt fielen mir die Worte von Alice auf, die sie zu Lina sagte, erst jetzt verstehe ich was sie damit meinte. Wie kann so jemand mal ihre Freundin gewesen sein? Sie ist das Allerletzte, einen Menschen so weh zutun..vor allem mit so einem Thema, was sie so sehr verletzt.

Als ich hörte wie ein Auto auf dem Hof fuhr, packte ich den Brief wieder dort hin, wo ich ihn her hatte. Bevor ich nach ihrem Dad suche, muss ich einiges über ihn rausbekommen. Mal sehen ob sie mir auf die Fragen die ich in den nächsten Tagen stellen werde, antworten kann.

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