Kapitel 66

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„Ich glaub ich gehe jetzt mal nach Hause. Ich hab gleich noch ein Treffen“, zwinkerte ich ihm zu und nahm meine Sporttasche. „Ok, kommst du gleich zum Training?“ – „Klar, was denkst du denn?“, lachte ich.

Als ich zu Hause ankam und meine Haustür aufschließen wollte, war sie aber schon offen. „Hallo?“, fragte ich unsicher, als ich mein Haus betrat. „Tag“, sagte eine kalte Stimme mit polnischem Akzent. „Lewy, ich…“, versuchte ich ihm das zu erklären, aber er ließ mich nicht aussprechen. „DIR vertraue ich. Aber ihm nicht. Ich kann ihm einfach nicht vertrauen, dass er dich nicht anfasst. Das geht nicht“, jammerte er besorgt. „Baby, alles ist ok. Wir haben nichts gemacht. Ich habe nur bei ihm übernachtet, da ist NICHTS gelaufen, ich schwöre dir“, sagte ich sanft. „Ich weiß, ich glaube dir. Aber ich habe Angst.“ Lewy schaute traurig auf den Boden. „Hey…“, ich nahm sein Kinn mit meinem Zeigefinger und zwang ihn, in meine Augen zu gucken.
„Ich liebe dich“, hauchte ich leise und lächelte leicht. Er kam mit einem kleinen Schritt auf mich zu und nahm mein Gesicht in seine Hände. „Ich dich mehr“, sprach er sanft an meine Lippen. Ich jedoch schüttelte den Kopf und grinste. Er aber nickte sofort und küsste mich zärtlich. Seine Hände wanderten hinunter zu meinem Po und hoben mich auf seinen Arm. Ich legte meine Arme um seinen Nacken und zog mich so nah es ging an ihn ran.

Als wir wieder Training hatten, wurde ich als Torwart trainiert, natürlich von Roman. Immer wieder nahm er mich stark in seinen Arm und knuddelte mich. Lewy gefiel das gar nicht. Immer wieder schaute er eifersüchtig zu mir und Roman und beobachtete ständig, wie sich Roman bewegte, wie er mich anguckte, wie er mit mir sprach – Alles!
Langsam nervte es mich wirklich und ich ging geradewegs auf Lewy zu. „Ist das dein Ernst?“, fragte ich ihn leise und störte ihn anscheinend dabei, seine Runden zu drehen. „Was?“, fragte er gespielt unwissend. „Du starrst die ganze Zeit zu mir und Roman rüber, das ist ja bald lästig.“ – „Sorry, ich bin halt eifersüchtig. Wir hatten das doch vorhin schon besprochen, oder?“, fragte er monoton. „Ja… Aber könntest du mir bitte vertrauen? Ich werde schon was machen, wenn er mir zu nahe kommt, Schatz“, flüsterte ich und küsste ihn sanft.

Ich ging wieder rüber zu Roman ins Tor und trainierte weiter. „Was hast du Lewy gesagt?“, fragte er und klammerte sich mit den Händen an der Tor-Latte fest und lehnte sich weit zu mir vor, sodass ich mich schon etwas zurücklehnen musste. „Ehm, nichts Wichtiges“, lächelte ich und schaute zu Lewy, der uns nun sauer anschaute.

Später wärmten wir uns alle zusammen auf, was sich als nicht zu gut herausstellte. Immer wieder rutschte mir Roman auf die Pelle und versuchte, mich zu berühren. Irgendwann platzte Lewy der Kragen und er ging zwischen uns und hielt meine Hand während wir um den Platz joggten.
Beim Aufwärmspiel gegeneinander war der reinste Horror. Immer wieder beobachtete Lewy Roman und kontrollierte ihn, wenn ich aufs Tor zu rannte, wohin er schaute. Plötzlich war Lena in Lewy´s Nähe und versuchte, ihn so oft zu berühren, wie es ging. Was das ihr Ernst? Wir waren doch jetzt total gut miteinander befreundet, und jetzt zieht sie so was ab – Das gibt es doch jetzt echt nicht.
Lewy aber ließ sich nicht von ihr stören und spielte ganz normal weiter.

Als wir noch später bei den Fans draußen standen, und Autogramme gaben, fragte mich ein Junge, ob ich ein Bild mit ihm machen wolle. „Ja, klar“, lächelte ich und stellte mich zu ihm. Er umarmte mich unangenehm von hinten und küsste plötzlich meinen Hals. Ich versuchte ihn von mir wegzudrücken, doch auf einmal wurde ich weggerissen und Lewy ging auf ihn los. „Lewy! Lass ihn in Ruhe!“, schrie ich und zog ihn am Arm zurück. Er wehrte sich aber und brüllte den Jungen an: „Lass die Finger von meiner Frau! Verstanden?! Sonst kriegst du RICHTIGE Probleme, Freundchen!“ Dieses Wort ‚RICHTIGE‘ jagte mir ein wenig Angst ein, da er es so voller Hass gesagt hatte wie noch nie. „Alles gut?“, fragten mich die Jungs, die nun neben mir standen. Ich nickte nur leicht und starrte immer noch Lewy an, der sich gerade von dem Jungen wegdrehte und zu mir kam. Ich zitterte vor Angst.
Immer noch voller Erschrockenheit schaute ich Lewy in die Augen. Ich sah immer noch Wut in ihnen und deswegen schaute ich sofort woanders hin. „Baby“, hauchte Lewy leise und strich mir über meine Wange. Er hob mein Kinn etwas nach oben, damit ich in seine Augen schauen musste. Ich gab einen fragenden Laut von mir. „Ich liebe dich.“ Ich nickte und ließ mich von ihm küssen. Die ganzen Jungs standen immer noch neben uns und schauten uns zu. Sofort, als sich unsere Lippen berührten, stießen sie alle ein „Awww“ aus.
Zuhause angekommen, nahm ich mir ein Bad und vergaß alles um mich herum. Meine Musik entspannte mich völlig und sofort sankt ich in einen ganz leichten Schlaf.

Auf einmal wurde die Badezimmertür aufgerissen und ein wütender Lewy stand im Bad. Ich schluckte. Was hatte er vor? Er schaute mich total sauer an. Er kam mir immer näher und zog mich grob aus der Badewanne und gab mir eine Backpfeife. „Du kleine Schlampe!“, brüllte er mich an und klatschte mir noch eine. „Wa-Was habe ich dir get-“, weiter kam ich nicht, da er mir noch einmal eine Backpfeife gab – Dieses Mal noch stärker.

„Lewy“, weinte ich und strampelte, als er mir eine Faust in den Bauch rammte. „Halt einfach deine hässliche Fresse und lass mich für immer in Ruhe“, sagte er ziemlich ernst und trat mir noch dazu in meinen Bauch. Oh man, mein Herz war in tausend Teile gesprungen und ich wusste nicht, wieso er so was überhaupt sagte. Ich fühlte mich grausam.
Meine Augen öffneten sich wieder, als Lewy weg war. Ich stand zitternd auf und lief langsam in mein Zimmer. Ich zog mir eine Jogginghose, einen dicken Pullover, einen Schal, eine Jacke und Schuhe an und lief aus meinem Haus. Meine Haare hatte ich mir zu einem lockeren, aber fest-sitzendem, hochgebunden Dutt gemacht. Ich schaute mich um. Der Wind war leise und leicht. Zwei meiner dünnen Haarsträhnen flogen langsam durch mein errötetes Gesicht. Immer mehr Tränen bildeten sich und irgendwann waren es so viele, dass ich wieder zurück in mein Haus ging und mich auf die Couch schmiss und in eins meiner vielen Kissen weinte.

Immer mehr fing ich an zu zittern und zu zucken vor Schmerz und Traurigkeit. Mein Herz war eindeutig gebrochen. Aber wieso sagte er so was? Er hatte doch gar keinen Grund dazu.

Plötzlich klingelte mein Handy und sofort schreckte ich auf. Wer war das?
Mein Handy lag verdeckt auf dem Wohnzimmertisch und ich mochte einfach nicht wissen, wer mich da anrief. Doch irgendwann wurde ich neugierig und schon sah ich eine Nummer, von der ich es nicht gerechnet hatte. Es war Lewy. Nein, ich nahm nicht ab. Nein. Nein. Nein.

Ich hasse ihn! Aber tief in meinem Inneren sagte ich zu mir selber: ‚Du lügst. Du liebst ihn. Mehr als jeden anderen.‘ Oh man, da hatte mein Inneres Recht. Ich liebte ihn viel zu sehr, um ihn nur ansatzweise zu hassen. Mein Herz hüpfte bei jedem Wort, was jemals aus Lewy´s Mund kam. Außer natürlich bei den Worten, die mich verletzten. Bei diesen Worten zerbrach es eher und sofort wusste ich. Meine große Liebe hatte mich seelisch und auch körperlich sehr stark verletzt. Denn mein Bauch war grün-blau geschlagen, meine Wangen waren leicht am Bluten, da er so feste zugeschlagen hatte.

Für Immer Zusammen - Borussia Dortmund FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt