36. "Ich bin nicht süß"

13.2K 877 141
                                    

Bales Sicht:

Fassungslos sah ich meine Eltern an. Drogen.Übergabe.Samstag. Bobby. Ich, die "Geisel". Sollte es mich beunruhigen? Ja. Ja ich denke schon. 

"Bale dir wird nichts passieren. Bobby hat geschworen, dir nichts anzutun. Er hält dich nur bei sich, bis ich wieder komm und dich abhole. Versprochen", fand Jason als erste die Stimme wieder. 

"Niemals", sprang Lio auf einmal auf. Ich lass Bale nicht zu diesem hirntoten Affen. Niemals.Por encima de mi cadáver. Eso es demasiado peligroso."
Nur über meine Leiche. Das ist viel zu gefährlich.

"Das kommt dazu. Wir wollen dass du mit ihm gehst",fügte Papa hinzu.  Überrascht sahen wir beide meinen Dad an. "Es ist sicherer wenn ihr zu zweit seid."

"Äh und was ist mit mir?", mischte sich Harley ein. 

"Du wirst bei mir Cody bleiben", antwortete Mum und beleidigt verschränkte Harl ihre Arme. 

"Bale geht das alles in Ordnung?", wollte Dad wissen und ich nickte. 

"Aber wieso ruft ihr nicht die Cops?", hakte ich nach. 

"Es ist zu riskant. Bobby hat dich und Lio, sobald er erfährt, dass die Cops da sind wird er sonst was mit euch anstellen", meinte Onkel Jason. "Also pass auf. Samstag werden Keanen, Kyle und ich, Lio und dich zu Bobby bringen. Wenn der Deal gelaufen ist, holen wir euch wieder ab und dann ist alles gut."

"Dann lässt er uns in Ruhe? Oder wird er uns vielleicht noch ein paar Male mehr benutzen?"

"Und jetzt was wird er mit uns machen, wenn nicht alles glatt läuft? "

"Wir haben alles unter Kontrolle. Macht ihr euch darüber mal keine Sorgen", meinte mein Dad nur und ich nickte. Doch wenn er dachte, dass ich ihnen das alles überlassen werden, dann hatte er sich getäuscht. 

Die glauben doch wohl nicht ernsthaft, dass ich einfach nur nichts machen werde? Wofür halten die mich denn? Ich bin ein Black und war früher immer ein Detektiv. Wenn meine Familie kein Plan B hat, dann werde ich eben ein haben. Ob es ihnen gefällt oder nicht...sie müssen ja nichts davon erfahren. 

"Bale? Versprich mir, dass ihr beide nichts machen werdet. Ihr setzt euch eine Stunde zu Bobby und fertig"

"Ja versprochen", log ich und kreuzte meine Finger hinter meinem Rücken. "Können wir hoch gehen? Bitte?"

Dad sah Mum und Onkel Jason, ehe er seufzend nickte. Lio, Harley und ich sprangen hoch und schlossen hinter mir sofort die Tür. 

"Was ist dein Plan B?", fragte Harley gleich.

"Ich hab noch kein", gab ich zu. "Aber ich werde mir was einfallen lassen. Wenn die ehrlich meinen, dass ich mich zurück halt, dann kennen sie mich wohl nicht so gut wie sie immer dachten."

"Ok Jungs. Ich werde mal mit Cooper telefonieren. Hab euch lieb ihr Idioten"

"Wir dich auch", sagten Lio und ich gleichzeitig, ehe Harley verschwand. Ich lies mich gestresst auf mein Bett fallen und Lio tat es mir gleich.

"Du hast Angst um mich", grinste ich ihn an. 

"Was? Wie kommst du darauf bitte?", fragte er nach und zog eine Augenbraue hoch. 

"Du bist fast ausgeflippt bis du gehört hast, dass du mit kommst zu Bobby"

"Na und? Ich will dich nur nicht schon wieder im Krankenhaus besuchen müssen. Was ist falsch daran?"

"Nichts. Es war süß"

"Ich bin nicht süß", widersprach er. 

"Natürlich nicht", lachte ich und legte ein Arm um ihn, damit ich ihn zu mir ziehen konnte. Ich drückte ihm schnell ein Kuss auf die Lippen. "Schon krass, dass wir am Samstag bei einem Drogenboss sitzen werden oder?"

"Das wird uns in Seattle keiner glauben", lachte Lio.

"Das würde auch nicht jeder mitmachen"

"Wie meinst du das?", hakte Li nach. 

"Naja das mit der Vergangenheit meiner Eltern. Das würde nicht jeder mitmachen. Vor allem nicht jetzt mit den Drogen und sowas"

"Alter machst du scherze? Ich wollte schon immer mal ein Drogenboss interviewen. Solange er dir nichts macht bin ich cool mit ihm",meinte Lio und ich schüttelte lachend den Kopf. 

"Du musst nicht auf mich aufpassen Lio. Ich kann das selber"

"Ja? Seh ich anders. Wenn ich nicht da bin, landest du im Knast oder im Krankenhaus"

"Das war einmal okay? Und ich hab mich wieder raus gehauen"

"Genau genommen hat dein Onkel dich raus gehauen. Er hat doch mit dieser Polizistin geflirtet und dann-"

"Oh mein Gott Lio du bist genial!", unterbrach ich und setzte mich auf. 

"Ach ja?", verwirrt sah er mich an und sah zu wie ich mir eine Jacke überwarf. 

"Ja! Zieh dich an verdammt! Wir müssen los!"

"Nein. Bale komm schon hat das, was auch immer du vorhast, nicht bis morgen Zeit?", jammerte er. "Bitte bitte bitte. Leg dich wieder hin und wir können ein Film schauen, aber wenn du heute nochmal aus dem Haus willst, dann rede ich nicht mehr mit dir. Für die restliche Woche."

"Hältst du doch eh nicht aus", provozierte ich ihn.

"Na und aber ich werde es versuchen. Bale komm schon bitte", flehte er mich an. Ich wollte gerade an ihm verlaufen, als er mich an meiner Jacke festhielt und wieder auf das Bett zog. Ich fiel geradewegs auf den Rücken und ehe ich mich versah hatte er seinen Arm und sein Bein um mich geschlungen, sodass ich mich nicht mehr bewegen konnte. 

"Lio", lachte ich und lies meine Hand auf sein Kopf fallen. "Komm schon wenn jemand rein kommt."

"Ist mir lieber wie jetzt noch raus zugehen", murmelte er an meine Schulter. "Das hat morgen auch noch Zeit."

Ich seufzte und entspannte mich. "Ok. Aber ich such den Film aus. Sonst landen wir wieder bei Harry Potter.

"Du bist das letzte Mal schon wieder eingeschlafen", beschwerte er sich, als ich mir die Fernbedienung schnappte und Netflix öffnete.

"Ich kann nichts dafür, dass ich die Filme einfach nicht überleben kann. Ich werde immer müde und dann schlaf ich halt ein. Außerdem bist du eingeschlafen als wir Fast and Furios angesehen haben. Und das im Kino", erinnerte ich. 

"Schon gut schon gut", murrte er und ich sah durch Netflix. Am Ende schauten wir uns aber doch einfach nur The Big Bang Theory an was die einzige Serie war, die Lio und ich zusammen ansehen konnten ohne das jemand von uns einschlief.

Im Prinzip lagen Lio und ich den ganzen Abend und die halbe Nacht nur kuschelnd in meinem Bett und sahen uns die Serie an. Wie sooft hatte er sein Kopf auf meine Brust gelegt und mit meiner Hand streichelte ich durch seine Haare. Ab und zu, wenn ich ihn ansah oder er mich, küssten wir uns einfach und irgendwie war das alles mit ihm nicht mehr so ungewohnt. Es war sogar das einzige was mich zur Zeit irgendwie glücklich machte. 

Psychos DNAWo Geschichten leben. Entdecke jetzt