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Vertieft in meine Zeichnung hörte ich nicht, dass unten an der Haustür geklingelt wurde. Ich hörte auch nicht, dass meine Mutter nach mir rief. Ich bemerkte nicht, dass meine Zimmertür aufging erst als ich eine allzu bekannte Stimme meinen Namen sagen hörte.

"Bale?"

Ruckartig drehte ich mich und sah Lio vor mir stehen.

"Lio. Was...was machst du hier?", fragte ich und stand von meinem Stuhl auf.

"Ich...naja ich dachte wir können nochmal reden?", seine Aussage klang eher wie eine Frage und sein Gesichtsausdruck spiegelte das auch wieder.

"Äh ja...klar. Ich kann was zum Essen machen...und...äh dann können wir reden", schlug ich vor, woraufhin Lio nickte.

Es war verdammt unangenehm zwischen uns. Eigentlich würd ich ihn am liebsten umarmen. Stattdessen stand ich in der Küche und machte Essen? Ich kann nicht kochen! Das wusste Lio doch auch. Wieso hat er mich nicht aufgehalten? Das kann nur in einem Disaster enden!

Angespannt schnitt ich die Paprika in kleine Stücke und überlegte was Mum noch alles in die Asia-Pfanne machte. Reis. Aber musste ich den vorher abkochen oder ging das so?

"Bale?"

"Hm?"

"Du musst nichts für uns kochen", sagte er und ich ließ sofort das Messer los und drehte mich erleichtert um.

"Oh Gott sei Dank", seufzte ich. Einige Minuten war es still und ich wagte es Lio genau unter die Lupe zu nehmen.

Er sah schrecklich aus. Seine Augen waren rot und geschwollen, während er tiefe Augenringe hatte und total blass war. Mum hatte recht. Es ging ihm genauso wie mir. Dabei wollte er diese Pause haben. Eigentlich durfte er gar nicht so traurig sein. Er hat gesagt, wir brauchen eine Pause und ich war ein scheiß Freund. Im Prinzip hatten wir Beide richtigen Mist gebaut. Wir waren aber auch beide viel zu stur um uns das einzugestehen.

Ein Schluchzen riss mich aus mein Gedanken und ich blickte ruckartig auf. Lio hatte sich seine Hände vors Gesicht geschlagen und weinte. Ihn so zusehen riss mir beinahe das Herz raus, weshalb ich jetzt aus meiner Trance erwachte und endlich handelte.

"Lio", schnell lief ich zu ihm rüber und schloss ihn meine Arme. Sofort schlang er seine Arme um mich und weinte in mein Shirt. Seine Finger krallte er ebenfalls in den Stoff von meinem Oberteil, fast als hätte er Angst ich würde ihn los lassen.

"Ich...ich will nich...nicht Schl-schluss machen", stammelte er. "Bale...ich-ich lie-liebe dich und die...die letzte Woch-woche war so schlimm oh-ohne dich."

Fest drückte ich Lio an mich und schloss meine Augen. "Ich liebe dich doch auch. Und ich will auch nicht Schluss machen."

"Tut...tut mir leid, was ich alles gesagt hab Bale", schluchzte er. "Du bist kein schlechter Freund und...und eine doo-doofe Pause will i-ich auch nicht. "

"Ich will das auch nicht glaub mir und mir tut es auch leid", sanft strich ich durch seine Haare und genoss es Lio endlich wieder in meinen Armen halten zu können. "Komm, wir gehen mal in mein Zimmer." Ich nahm Lios Hand in meine und zog einfach mit nach oben. Er schluchzte auf dem Weg ein paar Mal und seine Hand zitterte so stark, dass ich fast schon Angst um Lio hatte. Ich dachte es, das es mir dreckig ginge, aber Lio ging es scheinbar viel schlechter.

In meinem Zimmer angekommen, schloss ich die Tür und drehte mich dann zu Lio. Wie ein hilfloser Welpe, stand er in meinem Zimmer und sah auf den Boden.

Ich lächelte leicht. Er sah unglaublich süß aus. "Du bist unglaublich Lionel."

Langsam hob er seinen Kopf und ich sah wie seine Augen vor Tränen immer noch schimmerten. Ich hingegen schüttelte lächelnd den Kopf, kam wieder auf ihn zu, nahm sein Gesicht in meine Hände uns legte meine Lippen endlich auf seine.

Lio war für einen kurzen Moment überrumpelt, aber als er merkte, dass ich ihn küsste, schlang er sofort seine Arme um mich und erwiderte diesen Kuss.

Langsam stolperten wir Richtung Bett, wo Lio mich über sich mit zog und sich sofort wieder an mir fest krallte.

Dieser Kuss war alles andere als wild und leidenschaftlich oder sanft. Er war verzweifelt und irgendwie panisch. Und das nur weil wir beide dachten, dass es endgültig zu Ende mit uns ging. Aber das tat es nicht. Das würde es nie. Wir waren Lio und Bale. Kein blöder Streit würde uns jemals auseinander kriegen. Nichts und Niemand wird es jemals schaffen. Dafür liebten wir uns zu sehr. Und dafür brauchten wir uns viel zu dringend.

Langsam küsste ich Lios Hals entlang, während er seine Hände in meinen Haaren vergrub.

"Bale", keuchte er. "Ich liebe dich."

"Glaub mir Li, ich liebe dich auch",schnell legte ich meine Lippen wieder auf seine, doch diesmal viel sanfter als vorher.

An diesem Tag brachte niemand uns beide mehr auseinander

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An diesem Tag brachte niemand uns beide mehr auseinander. Nicht meine Eltern, nicht Harley und Rafael, die uns versuchten zu erreichten. Absolut keiner. Lio blieb auch wieder über Nacht bei mir und klammerte sich an mich, wie ein Ertrinkender an einen Stück Holz. Niemals wieder lass ich zu, dass Lio und ich uns gegenseitig so arg verletzten.

Psychos DNAWo Geschichten leben. Entdecke jetzt