50. "Wir brauchen kein Bodyguard"

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So standen wir dann alle im Wohnzimmer von Lios Eltern. Niemand traute sich irgendwas zu sagen. Dad funkelte Isaak nur wütend an und Mum hatte ihre Arme vor der Brust verschränkt und stand daneben. Carina saß bedrückt auf dem Sofa und Isaak saß stumm in einem Sessel. Harley, Lio und ich standen ein wenig abseits und beobachteten das Ganze.

"Ich versteh nicht was das hier alles soll. Gestern war alles gesagt. Cody, Megan ihr könnt euren Sohn nehmen und wieder gehen. Am besten nehmt ihr Harley gleich mit", unterbrach Isaak schließlich die Stille, wodurch mein Dad ihn noch wütender anblickte.

"Gestern wurde alles gesagt? Glaub mir Isaak ich hab dir noch eine Menge zu sagen"

"Und das wäre Cody? Ich will nichts mehr hören. Ich will nur, dass sich dein Sohn von meinem fern hält"

Dad lachte auf. "Ich will auch so vieles, aber man kann nicht alles haben Isaak. Aber jetzt hör mir einmal und ganz genau zu. Wenn du es jemals wagen solltest gegenüber meinem Sohn oder auch gegen Lionel die Hand anzuheben, dann wird es nicht mehr lustig. Ich sag dir das einmal und das sag ich dir ganz ruhig. Beim nächsten Mal werde ich die Cops rufen. Verstanden? Dann jag ich dir eine verdammte Anzeige auf den Hals."

"Du willst mich anzeigen? Pah, das ich nicht lache. Wie ich meine Sohn erziehe, dass kann dir völlig egal sein! Klar? Und wenn ich es mit Gewalt mach, dann tu ich das auch. Würde deinem Sohn auch mal nicht schaden"

"Wie bitte?", mein Dad ging ein Schritt auf ihn zu und sah ihn bedrohlich an. Isaak war mittlerweile aufgestanden.

"Weil er keinerlei Respekt zeigt, dieser Bengel"

"Okay jetzt reicht es!", schrie meine Mum auf einmal. "Bale mein Schatz, halt Mamas Ohrringe." Geschockt sah ich zu, wie meine Mum wirklich ihre Ohrringe raus nahm und mir zu warf. Bei meinem Talent fing ich allerdings keinen der beiden.

Mit schnellen Schritten lief sie auf Isaak zu, doch Dad packte sie von hinten und drehte sie wieder in die andere Richtung.

"Cody Black du lässt mich sofort los! Ich werde diesem Typen die Augen auskratzen! Ruft schon mal ein Arzt, den wird er nämlich brauchen, wenn ich mit ihm fertig bin!", schrie sie mein Dad an, doch der stellte sie einfach wieder auf dem Boden ab und sah sie an.

"Du machst gar nichts Megan! Ich regel das verstanden", er wandte sich von ihr ab und sah zurück zu Isaak. "Und jetzt zu dir. Selbst wenn Bale respektlos gegenüber dir war Isaak, dann hab ich ihm das zu sagen. Wenn ich mein Kind in der Erziehung schlagen will, dann tu ich das. Werde nie wieder handgreiflich gegenüber meinem Sohn. Außerdem bin ich mir ziemlich sicher, dass Bale nur seinen Freund beschützen wollte."

"Und dein alter Arsch sollte sich glücklich schätzen, dass Lio jemanden wie Bale hat", mischte sich jetzt Harley ein, wodurch Lio und ich grinsten.

"Ich hab es dir gesagt Isaak. Entweder du akzeptierst es, wen Lionel liebt oder ich lasse mich von dir scheiden", sagte Carina jetzt und stand ebenfalls auf.

Ich hörte Lio schlucken, weshalb ich schnell seine Hand nahm. Sein Blick lag auf seinem Vater und ich wünschte es ihm so sehr, dass Isaak Lio jetzt nicht verstoß. Keine Ahnung was ich dann machen könnte um Lio zu helfen, sich wieder besser zu fühlen.

"Das sollten wir Lionel entscheiden lassen. Mein Sohn willst du, dass deine Eltern sich trennen oder lieber mit einem-"

"Oh nein! Nein, nein, nein, nein, nein! Du wirst das ganz sicher nicht Lio in die Schuhe schieben. Ganz allein du musst jetzt wissen, was dir wichtiger ist! Deine Familie oder...das normal sein", unterbrach ich ihn schnell. "Aber ich werde ganz sicher nicht zu lassen, wie du Lio vor die Wahl stellst, nur damit er sich dann schlecht fühlt. Egal wie er sich entscheiden würde."

Ich bemerkte, wie die Anspannung bei meinem Latino verflog und hörte wie er aus atmete.

Isaak sah mich an und schien auf einmal nicht mehr wütend zu sein. Er schien zu überlegen was er als nächstes tun sollte, doch irgendwie kam kein Wort mehr über seine Lippen. Er musterte Lio und mich, wie wir noch immer unsere Hände verschränkt hatten.

"Ich weiß nicht ob ich das akzeptieren kann. Carina, Liebling, du weißt wie meine Eltern zu sowas stehen. Wenn sie das erfahren, werden sie der vollen Überzeugung sein, dass Lionel in die Hölle kommen wird"

"Es ist aber nicht wichtig was deine Eltern denken Isaak. Sondern nur was du denkst", meinte Carina.

"Und du solltest stolz auf Lio sein und ihn Lieben und verteidigen. Nicht von hinten ein Messer in den Rücken rammen und ihn noch mehr verletzten, als es die beiden jetzt dann in der Schule aushalten müssen. Teenager sind fast noch schlimmer", sagte Harley.

Isaak schloss die Augen und seufzte kurz, ehe er uns wieder ansah. Okay, eigentlich sah er nur Lio an. "Mein Sohn...es tut mir leid."

"He?", kam es von Lio nur verwirrt, als hätte damit jetzt nicht gerechnet.

"Ja. Es tut mir leid. Auch bei dir Bale. Gestern...das hätte nicht passieren dürfen. Hört zu...ich kann euch allen nicht versprechen, dass ich zu 100 % damit klar kommen werde, aber ich werde es versuchen. Ich liebe meine Familie und ich will nicht, dass sie verletzt wird. Auch nicht von irgendwelchen Teenagern. Ich werde es versuchen Lio, aber ich werde nie damit einverstanden sein können"

"Mehr will ich gar nicht Dad", meinte Lio.

"Du schläft trotzdem erst mal auf der Couch. Niemand tut meinem Engel weh", warf Carina ein und machte irgendeine komische Handbewegung.

"Na dann...ist doch nochmal alles gut gegangen...vorerst", klatschte mein Dad einmal in die Hand. "Hat wer hunger?"

"Wenn du grillen willst Dad, dann nein. Davon hab ich erst mal genug", entgegnete ich und Harley, Lio und Mum lachten.

"Ich kann Tacos machen", grinste Carina.

Carina und Isaak verschwanden mit mein Eltern in der Küche. Ich denke, dass sie noch ein wenig über Lio und mich reden wollten und das unter Eltern. Ich hingegen zog Lio und gleichzeitig Harley in eine Umarmung.

"Danke Leute", hörten wie Lio sagen, weshalb ich ihm nur ein Kuss auf die Stirn drückte.

"Ich hab gesagt, dass wir das zusammen hinbekommen", meinte Harley.

"Du warst super Harl", lachte ich.

"Kann ich nur zurück geben", grinste sie. "Jetzt müssen wir drei nur noch das letzte Schuljahr überstehen, aber keine Sorge. Ich setz Cooper drauf an, dass niemand euch was tut, wenn jemand was gegen schwule hat."

"Wir brauchen kein Bodyguard", murmelte Lio nur.


Brauchen unsere Jungs, denn ein Bodyguard?

Leute ich wollte nicht, dass Lio keine richtige Familie mehr hat nur weil er schwul ist. Ich weiß, dass es manche gibt bei denn das der Fall ist, aber Lio ist keiner dieser Fälle. Sein Dad wird es versuchen und das ist alles was zählt...irgendwie.

Bald kommt dann Harleys Geschichte *~*

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Euer BrooklynGirl :*

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