Albanien, 12. Dezember 1948
Ich blies heißer Atem in meine behandschuhten Hände, um mein Gesicht zu wärmen und eine Pause vom duellieren mit Tom zu machen. Es war früh Morgen und wir hatten schon ne Menge gearbeitet. Überraschenderweise war ich heute Morgen früh aufgewacht. Ich konnte die Ziegen und Hühner füttern, noch bevor die Sonne aufging.
In Albanien wurde es nie so kalt wie in England. Zum Glück, denn sonst wären all meine Pflanzen abgestorben. Das war unser zweiter Winter und wir hatten uns akklimatisiert. Ich musste Handschuhe tragen, einen Mantel und Winterstiefel, um mich warm zu halten, obwohl es keinen Schnee gab, außer auf den Bergen.
Tom war zehn Fuß vor mir entfernt und lehnte sich gegen einen Baum mit der Nase in einem Buch. Ich war diejenige, die für eine Pause gebeten hatte, da ich einfach zu schlecht war - wie immer.
Vielleicht war ich zu streng mit mir. Ich war definitiv besser geworden als damals, als wir im Sommer angefangen hatten zu trainieren. Ich war endlich in der Lage, ein paar Zaubersprüche an wechselnden Sonntagen zu blockieren und gelegentlich würde ich einen guten auf Tom abwerfen. Aber die überwiegende Mehrheit der Zeit, war es Tom der mich traf. Seine freie Hand rieb sich sein Gesicht warm.
"Ich glaube, ich bin bereit jetzt fortzufahren, mein Herr", sagte ich unsicherer als gewollt.
Er blickte von seinem Buch auf, um mich anzusehen. Das Buch schnappte zu und flog in sein Arbeitszimmer, welches nur ein paar Meter zu meiner Rechten war zurück. Wir standen ziemlich nah an den Waldrand für die heutige Übung, weil es der beste Ort war, um nicht von der Sonne geblendet zu werden, aber auch nicht in den eisigen Schatten zu stehen.
Sein Augen funkelten und ein Lächeln spielte auf seinen Lippen. "Also hast du für heute noch nicht aufgegeben?"
Ich trat einige Schritte vor. "Nein", sagte ich selbstbewusst. Sofort peitschte er seinen Zauberstab aus und sagte mit lauter Stimme: "Stupefy!" Ein scharlachroter Blitz flog auf meine Brust und wurde bewusstlos.
Ich weiss nicht wie viel Zeit vergangen war bis Tom mich wiederbelebte ... meine Augen blinzelten langsam auf.
Massive Kopfschmerzen bildeten sich im Hinterkopf. Ich stöhnte, als ich mich vom Boden aufrappelte. Vielleicht war ich für den heutigen Tag doch fertig, dachte ich traurig.
"Eva - du kannst nicht während einem Duell einfach still stehen!", hörte ich ihn nörgeln.
Ich rollte meine Augen, da er mir das schon zum dritten mal heute sagte. Meine pochenden Kopfschmerzen schienen sogar durch seine Stimme verschärft zu werden. Es war einfach für ihn, mir zu sagen, was zu tun ist, aber schwer für meinen Körper zu reagieren. Ich war nicht so koordiniert wie er es war.
"Ja, ich weiß, meine Füße sind langsamer als deine. Ich versuche ja mein bestes rechtzeitig zu reagieren, aber deine Zaubersprüche sind einfach zu schnell!", jammerte ich verzweifelt.
"Dann duck dich oder weiche aus, mach einfach irgendwas! Du musst deinen Körper aus dem Weg ziehen, wenn du denkst, dass du einen Schutzzauber nicht schnell genug machen kannst. Nur dort stehend macht dich das zu einem leichten Ziel."
Als er seinen Satz beendet hatte, beschloß ich diesmal ihn zu überraschen. Es nervte mich langsam von ihm immer eines Besseren belehrt zu werden ohne, dass er bedachte, dass vielleicht es seine Lehrmethode war, Schuld daran sei. Sobald er seine letzten Worte sprach, hob ich meinen Zauberstab und sagte: "Silencio!"

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Heirs
Fanfic(WARNING: MATURE CONTENT!) - The Life of Tom Riddle - Storyline: 1942 - 1981 Die Wahl zwischen seinem ultimativen Verlangen nach Weltherrschaft und dem, was ihm schon immer verweigert wurde: Liebe. Die Geschichte erstreckt sich von seinen Schuljahr...