Heirs

48 | 1950

Albanien, 25. Mai 1950

Mein Urlaub mit Meredith dauerte noch drei Tage, bis ich beschloss nach Albanien zurückzukehren, um meine Suche nach dem Diadem fortzusetzen. Meredith und ich hatten so eine schöne Zeit miteinander und ich ging schweren Herzens weg. Sie hatte sich jeden Tag bei der Arbeit krank gemeldet und wir verbrachten unsere ganze Zeit zusammen. Wir kauften neue Kleider, aßen an den besten Orten und sie erzählte mir den ganzen Tratsch und Neuigkeiten unserer früheren Freunde. Bei unserem Einkaufsbummel kaufte Meredith zwei neue Roben, während ich nur eine Haarspange kaufte - Da ich zu besorgt darüber war, wie ich das Geld danach Tom zurückzahlen sollte.

Jeden Abend sorgte ich dafür, dass Romule mit uns essen musste, was Meredith aufs Äußerste erfreute. Sie war die Art von Frau, die nicht allein sein konnte, da die Einsamkeit sie überwältigte und ersticken würde. Das Fehlen seiner Anwesenheit in den letzten paar Monaten war extrem hart für sie. Meredith war so begeistert von meiner Gesellschaft, dass sie mir am Ende des ersten Abends gestanden hatte, dass sie schwanger sei. Ihr merkwürdiges Verhalten machte plötzlich Sinn. Romule tat sein Bestes, um für seine aufblühende Familie zu sorgen, indem er hart arbeitete und studierte, während Meredith ihren Ehemann an ihrer Seite haben wollte. Nur einer ihrer Wünsche konnte aber erfüllt werden.

Ich beglückwünschte sie herzlich und am nächsten Tag gingen sie und ich hinaus, um uns Babyartikel anzuschauen. Wir konnten nicht anders, als ab den kleinen Zauberhütchen zu kichern und uns von den kleinen Spielzeugstäben beeindrucken zu lassen. Obwohl ich immer noch hoffte, dass ich eines Tages ein Kind bekommen würde, wusste ich, dass dies bestimmt nicht in absehbarer Zeit passieren wird. Tom war dagegen und würde dies nicht genehmigen. Ich fragte mich innerlich, was er wohl vom neuen Lestrange Nachwuchs halten wird.

Ich verabschiede mich am dritten Tag nach meiner Ankunft von meinen Gastgebern. Meredith musste an diesem Morgen zur Arbeit gehen, aber Romule blieb zuhause. Er schwor, den ganzen Tag in seinem Zimmer lernen zu müssen. Ich gab Meredith eine Umarmung - die hundertste Umarmung und ich sah, wie sie nach einigen Sekunden in den grünen Flammen des Kamins verschwand. Ich fragte Romule, bevor er zu seinem Arbeitszimmer ging, wo die Notts wohnten, damit ich ihn besuchen konnte.

Ich habe meine letzte Reise in dem Fahrenden Ritter unternommen, um zu einer großen, schönen Villa in einer grünen, hügeligen Landschaft zu gelangen. Mr. Nott schien tatsächlich meine Beiträge nicht zu brauchen, dachte ich. Tom hatte mir gesagt, ich solle meine Maske einpacken, nur für den Fall und ich war froh, dass ich sie während meiner letzten Station benutzen konnte. Der Hauself begrüßte mich an der Tür und bat mich hinein. Ich wartete etwa fünfzehn Minuten in dem gut eingerichteten und schön gestalteten Wohnzimmer. Schließlich trat Mr. Nott seelenruhig ins Wohnzimmer ein.

Ich erklärte ihm, was er über Voldemort oder mich sagen sollte, falls sich jemand erkundigen würde. Ich war nicht zufrieden mit Notts Aufmerksamkeit für die Situation und ich fühlte mich nicht besser, als er anfing gegen das Treffen zu argumentieren, das Tom nächste Woche für ihn geplant hatte. Ich sagte ihm, ich sei nicht sein Nachrichtenüberbringer. Wenn er die Pläne ändern wollte, dann musste er das mit Voldemort persönlich besprechen. Die Idee Voldemort wiederzusehen, versetzte William Nott in eine Unbehagen Stimmung.

Ich sagte mir innerlich, dass ich Tom mitteilen musste, wie Nott langsam kalte Füsse bekam. Vielleicht mussten sie sich noch einmal von Angesicht zu Angesicht unterhalten.

Tom kam eine Woche nach mir in Albanien an - er hatte mir nie geschrieben. An einem Donnerstagabend stürmte er durch die Tür und brach auf dem Bett todmüde zusammen. Er bemerkte mich nicht mal und schlief sofort ein. Ich räumte noch kurz das Haus auf, um mich dann Tom zu widmen. Er war immer noch in seiner vollen Reisebekleidung und in seinen Schuhen. Ich erinnerte mich daran, wie unbequem es mir erging, als ich im Lestrange-Haus aufwachte und immer noch voll bekleidet einschlief.