Anwesen der Familie Black,
3. Mai 1952Wir hätten um zwei Uhr nachmittags ankommen sollen, aber es war fast halb zwei, als wir außerhalb des Black Anwesens gelangten. Es war elegant, wie jedes Landhaus, aber die Architektur sah viel älter aus, als die moderneren viktorianischen Herrenhäuser, die ich bisher mit Tom besucht hatte. Die spitzen Dächer und die vielen rechteckigen Fenster schienen uns zu verurteilen. Der Park war grün und gut gepflegt. Es wurden keine Kosten gescheut um die Besucher über den Reichtum und die Macht der Familie Black, schon bevor man in ihre Villa eintrat, zu informieren. Ich hoffte, während wir über den hellbraunen Kies zur Haustür schritten, dass sie immer noch einen Hauselftrupp hatten, der sie oft genug auf die Nerven ging.
Tom hob seine Kapuze über seinen Kopf und sah jetzt noch einschüchternder aus, als seine grünen Maskenaugen aus seinem beschatteten Gesicht leuchteten. Ich machte es ihm nach, aber ich wollte meine Kapuze nicht so nach vorne bringen wie er. Ich wollte, dass sie meine Maske noch in all ihrer Schönheit sehen konnten.
Orion Black, immer noch gutaussehend, aber reifer als wenn ich ihn zuletzt gesehen hatte, öffnete die Tür. Anfangs hatte er einen willkommenen Ausdruck, aber er verschwand, als er Voldemorts Maske sah.
"Kommt herein, mein Herr", sagte er mit klarer Stimme und hielt uns die Tür offen.
Er führte uns durch einen großen Flur, aber ich war überrascht, dass er spärlich dekoriert war. Die kleinen Möbel und das Dekor, das ich sehen konnte, stammten aus der Jahrhundertwende. Nach ein paar Schritten in einem kleineren Flur führte Orion uns durch offene Türen in einen großen Salon. Das Zimmer war hell und luftig. Die Fenster zeigten die weitläufige Wiese, auf dem kein brauner Fleck zu sehen war. Dann bemerkte ich eine schwarzhaarige Frau, die auf dem langen Sofa mit Blick nach draußen saß. Sie hielt ihr Kopf hoch und elegant - wie eine Königin.
Cygnus vertrautes Gesicht begrüßte uns auch, als wir den Salon betraten. Sein dunkles Haar war stilvoll zurückgekämmt und seine Gesichtsbehaarung war gut gepflegt. Seine Kleidung zeigte jedoch etwas Alterung und ich machte mir Sorgen darüber, ob er und Druella mit ihrer Tochter Bellatrix und dem nächsten Kind das sie erwarteten, zurecht kamen. Zuletzt hatte ich von Meredith gehört, was noch keine Woche her war, dass Cygnus einen Job bei Murphy Worple, einem engen Mitarbeiter in William Nott's Verlag, nacheiferte.
Orion begleitete uns beide dorthin, wo seine Ehefrau Walburga und ihr Bruder Cygnus saßen. Sie erwarteten geduldig auf uns mit einer Tasse Tee in ihren Händen. Die Möbel waren noch älter als die im Flur, aber ich war mir sicher, dass sie in ihrer Blütezeit einige Galleonen gekostet hatten. Die Sitzecke hatte eine kleinere Lounge mit einen kleinen Tisch dazwischen, sowie zwei dreistöckige Kuchenständer, die gefüllt mit Leckereien und zwei wunderschön bemalten Teekannen und passenden Tassen waren.
Sobald Walburga ihre Augen auf uns richtete, beobachtete ich, wie ihre perfekte Fassade ab Voldemorts Maske getroffen wurde. Ihre dunklen Augen weiteten sich kaum bemerkbar, aber sie behielt ihr berüchtigtes Lächeln, welches sie aussehen ließ, als wüsste sie ein gut gehütetes Geheimnis.
Anstatt aufzustehen, als wir bei ihr ankamen, bot sie Voldemort ihre Hand an. Toms schwarzer Handschuh nahm diese respektvoll, dann neigte er seinen Kopf zu ihr runter um einen eleganten Handkuss anzudeuten. Ich nahm sanft mein Kleid und gab allein einen kleinen Knicks, obwohl mir das vorkam, als würde mein Stolz brechen.
Cygnus setzte sich zu Walburgas Linken, während Orion höflich bat, uns ihnen gegenüber zu sitzen, während er rechts von Walburga platz nahm. Obwohl ich enttäuscht war, dass uns die Blacks die weniger beeindruckende Aussicht angeboten hatten, entschädigte der große Wandteppich die Reue dahinter. Der Wandteppich war ein majestätisch grosses Wappen der Black Familie. Er war in zwei Teile geteilt: Der obere Teil war eine Hand eines Ritters auf roten Hintergrund mit einzelnen Sternen, die ein Schwert hielt, während unten drei schwarze Raben auf weissem Hintergrund zu sehen waren. Ich musste nicht näher hinschauen, um zu wissen, dass der Wandteppich unten den Titel "Toujour Pur" trug - das Motto der reinblütigen Familie. Ich hatte diesen Satz schon mal gehört, den Druella während Hogwarts verspottet hatte, da man von ihr erwartete, dass sie den offiziellen Titel ihrer zukünftigen Familie auswendig lernen musste.

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Heirs
Fanfiction(WARNING: MATURE CONTENT!) - The Life of Tom Riddle - Storyline: 1942 - 1981 Die Wahl zwischen seinem ultimativen Verlangen nach Weltherrschaft und dem, was ihm schon immer verweigert wurde: Liebe. Die Geschichte erstreckt sich von seinen Schuljahr...