Albanien,
3. Mai 1952Heute Nachmittag bereiteten wir uns für unseren Besuch im Hause Black vor.
Ungefähr zwei Wochen zuvor hatte Orion Black eine Einladung an Lord Voldemort, für eine private Verabredung um zwei Uhr nachmittags in seinem Familiensitz, ausgesprochen. Als ich den Brief laut vorgelesen hatte, waren wir uns beide des Autors sicher und wer das eigentliche Publikum des Treffens sein würde: Walburga Black. Sie war unser wahrer Gastgeber und nicht ihr schüchterner rückgradloser Ehemann. Tom war angenehm angetan, jemanden von ihrem Status zu haben, der mit solcher Achtung und Dringlichkeit für seine Anwesenheit bat. Natürlich unterdrückte Tom jegliche andere Emotion als Ruhe und Gelassenheit.
Nun war ich an der Reihe für ins Bad, aber als ich mich vorbereitete, konnte ich nicht aufhören an den Tag zu denken, als Tom mich aus dem Krankenhaus nach Hause gebracht hatte. Ehrlich gesagt, heiterte es immer meine Gedanken auf. Ich fühlte mich wieder wie eine verliebte Drittklässlerin, als ich mich immer wieder entsann, wie Tom Riddle mich an diesem Halloweenabend damals in Hogwarts rettete. Doch die aktuellen Erinnerungen, die ich immer wieder in meinem Kopf abspielte, waren im Vergleich dazu reines Gold.
Als ich das zweite Mal in St. Mungos weißen, sterilen Räumen aufwachte, führten Romule und seine Krankenschwestern sofort Tests an mir durch, um festzustellen, ob ich bleibende Schäden davongetragen hatte. Alles, was sie diagnostizieren konnten, war ein leichter Gedächtnisverlust, in wessen ich mich weder an den Trollangriff noch an das erste Mal erinnern konnte, als ich aufgewacht war. Romule vermerkte, dass dies normal sei und bereitete mich am nächsten Tag für die Entlassung vor. Tom, unter seinem Gesichtsverändernder Zauber, hielt die ganze Zeit meinen Arm, als wir das Gebäude verliessen. In dem Moment, als wir aus dem Krankenhaus herauskamen, apparierte Tom uns zu unserem sehr vermissten Zuhause zurück.
Obwohl ich leise erwähnte, dass ich ohne fremde Hilfe gehen könnte, tat Tom so, als ob er mich nicht hörte und führte mich weiter ins Haus. Obwohl das Wetter im Frühling draußen angenehm war, war das Innere der Hütte kalt und unfreundlich. Mein erster Gedanke war, etwas Holz zu sammeln und ein Feuer zu zaubern, aber ich hatte meinen Zauberstab nicht. Bevor ich noch einen Gedanken daran verschwenden konnte, nahm Tom Holz in den Ofen und zündete es an.
Ich stand neben dem Tisch, wo er mich hingestellt hatte. Tom erhob sich aus der Hocke, sobald das Feuer im Kamin aufloderte. Er drehte sich zu mir, zeigte auf den Stuhl und sagte ruhig: "Setz dich." Ich tat was er sagte und starrte ihn an, während er die Küche des Hauses betrat, um zu sehen, welches Essen wir in den Schränken hatten. Mein Ausdruck war der eines schwachen Erstaunens. In unseren vielen Jahren hier in Albanien konnte ich an meinen Fingern abzählen, wie oft er für uns gekocht hatte.
"Ich habe Hunger", begann Tom, "und ich nehme an, du auch?"
"Ja, ein bisschen", antwortete ich sanft.
Er blieb stumm, als er die Zutaten für etwas aus den Schränken über dem Herd herauspickte, von dem ich annehmen konnte, dass es für Sandwiches waren. Ein Lächeln kroch auf mein Gesicht, während ich meinen Kopf in meine verschränkten Arme auf den Tisch legte. Ich konnte nicht wegsehen. Es war wahrscheinlich eines der schönsten Dinge, von denen ich mir erträumen konnte, dass Tom ernsthaft daran tat, das Mittagessen für uns vorzubereiten. Er öffnete dann eine Schublade und ich konnte an seinem Ausdruck sehen, dass er überrascht war, dass der Inhalt nicht das war, was er erwartet hatte.
Schnell vermutete ich, dass er nach den Messern suchte, die ich letztes Jahr umgeräumt habe, um sie näher am Schneidebrett zu haben.
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Heirs
Fanfiction(WARNING: MATURE CONTENT!) - The Life of Tom Riddle - Storyline: 1942 - 1981 Die Wahl zwischen seinem ultimativen Verlangen nach Weltherrschaft und dem, was ihm schon immer verweigert wurde: Liebe. Die Geschichte erstreckt sich von seinen Schuljahr...