Berlin, 4. März, 1951
Der Rest des Sommers flog an mir vorbei, als wäre jeder Tag ein Tagtraum gewesen. Tom wurde es angenehmer mich in bei sich zu haben, während er statt in seiner Studie im Haupthaus seine Pläne schmiegte. Er begann sogar, mich bei ihm sitzen zu lassen während er am Esstisch studierte und oft erklärte, woran er arbeitete.
Die Zeiten in denen ich mich nach ihm sehnte und mich untröstlich fühlte, waren wie eine verschwommene Erinnerung an einen Muggelfilm, den ich vor langer Zeit mal gesehen hatte. Die Liebe die ich früher für ihn empfand, war jetzt ein Schatten meiner Gefühle die ich jetzt für Tom hegte. Ich hatte das Gefühl, dass ich nun endlich verstand, wie sich echte Liebe - echte Zuneigung anfühlte. Er war ein Teil von mir und ich konnte ihn niemals gehen lassen. Tom war in meinen Verstand und in meinem Herzen eingedrungen und selbst während wir nicht zusammen Zeit verbrachten, wusste ich, dass wir miteinander verbunden waren.
Jetzt konnten wir uns in jeder gewünschten Weise befriedigen. Wenn ich ihn wollte, konnte ich ihn haben. Wenn ich ihn nach etwas fragte, habe ich es bekommen. Normalerweise war es im Austausch für etwas, was ich für ihn dann machen musste, aber es war nie ein schlechter Handel. Aus diesem Grund waren meine Gedanken nicht mehr von ihm besessen.
Tom war zufrieden mit dieser Veränderung, da er es genoss, meine Gedanken zu lesen und zu merken, dass ich nicht mehr über ihn tagträumte. In letzter Zeit konzentrierte sich mein Geist auf neue Zaubersprüche und Zaubertränke, die auf den Büchern zu lesen waren, die Tom mir zum Lernen gegeben hatte. Ich war dankbar, dass sie keine extremen Dunklen Künste beinhalteten, aber wir hatten diese Art von Magie definitiv nie in Hogwarts gelernt. Nichts desto trotz war immer noch nervös, tief in das Unbekannte der Dunklen Magie einzutauchen.
Tom nahm mich inzwischen sogar bei den meisten seiner Reisen mit. Ich habe mir immer vorgestellt, dass diese unheimlich abenteuerlustig sein würden, bei denen er sich mit grausamen Zauberern duellierte oder gegen schreckliche Bestien kämpfte. In Wirklichkeit sammelte er nur Vorräte und Zutaten. Es ging immer darum, einige Zauber auf unglückliche Testpersonen zu testen und das abwechslungsreiche Terrain der Welt zu erkunden - aber es gab niemals einen Kampf. Nicht mit Tom. Vielleicht hat er wirklich gefährliche Dinge getan, war aber noch nicht bereit, mich mitzunehmen - ich war mir nicht sicher ... und ich würde es von ihm nie erfahren.
An einem heißen Aprilmorgen erhielten wir eine seltsame Eule mit einer Notiz, die ein schlampig geschriebenes Wort enthielt und zwar das Wort: "Fertig".
Später in derselben Woche lieferten mir Hoot und viele andere Eulen, Briefe von unseren Slytherinverbündeten mit Bestätigungen über das geglückte Signal - dem grossen Dunklen Mal hoch am Himmel- von Lord Voldemort. Tom war nicht ganz so aufgeregt wie ich und sagte, er würde sich nur freuen, wenn das Dunkle Mal auf der Titelseite des Tagespropheten zu sehen ist. Wir haben wochenlang gewartet, aber der Tod von Shaklebone hat es nie in die Zeitung geschafft. Ich schrieb Druella und Meredith an und hoffte, auf einen Leckerbissen an Informationen, der erklären konnte, warum ihm jegliche Berichterstattung verweigert wurde. Druella antwortete Mitte Mai, dass Walburga von einem Freund hörte, dass das Ministerium die Situation unter Verschluss hielt, um die Öffentlichkeit nicht zu verängstigen. Das Ministerium war noch nicht über die vor weniger als zehn Jahren vergangenen Ereignisse mit Grindelwald hinweg. Ich erwähnte Tom diese Information, doch er bleib unbeeindruckt.
Ein paar Tage später nahm er mich mit nach Westberlins-Zauberermarkt. Wir hatten nur noch wenige Vorräte, die nur die Märkte in den Hintergassen bieten konnten. Die Winkelgasse war im Moment zu riskant und ich hatte Tom gegenüber erwähnt, dass ich gerne nach Berlin gehen würde. Ich hatte von Albert Heinrich so viel darüber während der Zugfahrt gehört.
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Heirs
Fanfiction(WARNING: MATURE CONTENT!) - The Life of Tom Riddle - Storyline: 1942 - 1981 Die Wahl zwischen seinem ultimativen Verlangen nach Weltherrschaft und dem, was ihm schon immer verweigert wurde: Liebe. Die Geschichte erstreckt sich von seinen Schuljahr...