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Albanien, 11. Januar 1949

Ich hörte, wie ich langsam aus meinen Träumen schwach wurde und fragte mich, woher es kam. Ich wachte nicht ganz auf, bis ich Tom im Bett aufspringen fühlte.

Sein abrupter Ruck schüttelte die Matratze unter meinem Körper. Ich stöhnte leise, wandte mich ihm zu und öffnete die Augen. Ich sah seine Umrisse, als er aufrecht im Bett sass.

Grob fragte ich ihn, ob er alles Ordnung sei, immer noch ganz verschlafen. Er hielt den Kopf in den Händen und ich konnte seine tiefen Atemzüge hören was das gleiche klopfen von meinem Traum wohl darstellte. Ich musste mich davon abhalten, meine Hand auf seinen Rücken zu legen. Denn was andere als eine beruhigende Geste finden würden, wäre es für Tom wohl wie vom Blitz erschlagen zu werden.

Er strich mit seinen Händen durch seine schwarzen Haare und seufzte. Er hatte wohl einen Alptraum. Im weichen Licht des Raumes konnte ich Schweissperlen an deinem Nacken sehen. Ich setzte mich auch langsam auf und schaute aus dem Fenster neben Tom. Es war noch sehr dunkel draußen, aber ich sah eine kleine Figur, die an das Fenster klopfte. Es war eine graue Eule, die eine Notiz in ihrem Schnabel hielt. Ich hatte keine Ahnung, wie lange das arme Geschöpf schon da draussen stand.

Bevor ich mich aus dem Bett rollen konnte, war Tom schon am offenen Fenster. Er packte den Brief und liess die Eule draussen. Etwas schockiert über seine Geste wartete ich darauf, dass er den Brief las, doch er übergab ihn mir.

Sein Gesicht war leer, kein Zeichen von Stress oder Angst. Ich wünschte, ich könnte auch so ein Pokerface aufsetzten wie er. Ich nahm den Brief von ihm und sah den Umschlag mit meinem Namen darauf an. Es war so schnell geschrieben, dass ich die Handschrift nicht erkennen konnte. Das Pergament sah sehr edel aus und hatte Verzierungen an den Seiten.

Ich hörte die Uhr an der Wand zwei mal schlagen was darauf hindeutete, dass es wahrscheinlich nach Mitternacht war. Ich öffnete sanft den Umschlag, zog den Brief heraus und sah dieselbe schnelle Schrift, welche ich jetzt aber erkennen konnte: es war Meredith. Es war schrecklich schnell geschrieben, aber es sah nicht anders aus als sonst. Allerdings war es in keinem Formalen Ton geschrieben, was seltsam war.

Da stimmte was nicht...

"Lies es laut vor" sagte Tom monoton, er war immer noch am Fenster und faltete die Arme über seine Brust, sein dunkelblauer Schlafanzug zog sich an den Schultern zusammen was seine Muskeln etwas hervorhob und sah schwarz aus, was seine Gestalt um so mehr verdüsterte. Das Kerzenlicht flackerte um sein dunkles Gesicht.

"Eva", begann ich zu lesen,"ich entschuldige mich, wenn dies dich in einem schlechten Zeitpunkt erreicht hat, ich habe die Eule so schnell wie möglich verschickt. Ich schreibe dementsprechend diesen Brief in der Hoffnung, dass du und Lord Voldemort in der Lage sein könntet, mir zu helfen. Meine Cousins, Indus und Dorado Selwyn, die wie Brüder für mich sind, wurden verhaftet und nach Azkaban gebracht. Sie wurden vor Gericht gestellt, wegen Muggelquälerei und anderen Morden, aber ich weiß, dass dies eine Art Irrtum sein muss. Sie würden nie so weit gehen! Ich flehe euch darum an, sie zu befreien. Ich fürchte um ihre Seelen! Denn der Sohn des Ministers hat sie bereis in Hogwarts gehasst und sie sind jetzt in seiner Gnade. Er wird keinen zweiten Gedanken verschwänden, wenn es darum geht sie den Dementoren vorzuwerfen. Ich bitte euch um meiner ewigen Hingabe willen, erspart sie bitte von diesem Schicksal, das schlimmer als der Tod selbst ist. Bitte, ich flehe dich an, bitte Lord Voldemort ihnen zu helfen, ihr Leben ist zu kostbar für mich!"

HeirsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt