Albanien, 10. Januar 1949
Die Frau verspottete ihn, wie sie es immer tat. In seinen Träumen war sie atemberaubender denn je. Ihre braunen Augen glühten, ihr Haar war fünfmal seidiger und ihre Haltung war hundertmal selbstsicherer. Ihre Haut war blasser, weicher und strahlte ein eigenes Licht aus. Sie lachte musikalisch, aber es löste einen Schauder aus, ähnlich, als würde man an einer Tafel kratzen.
"Ich bin sicher, es nervt dich langsam mich ständig zu sehen, nicht wahr Tom Riddle?". Er runzelte die Stirn und ballte die Fäuste. Seine normale Reaktion auf diese dämonische Frau.
"Ich wünschte, du würdest mich einfach in Ruhe lassen", knirschte er durch die Zähne.
Sie spielte spielerisch verletzt, packte ihre Brust und fiel langsam auf den Steinboden. Für diese Frau war alles Dramatik, dachte er. Ihr Haar fiel überall hin, als sie in Ohnmacht fiel. Sie lag auf dem Bauch. Tom ging zu ihrem Körper hinüber, schob sie mit dem Fuß und drehte sie um. Ihr Gesicht erschien mit einem Grinsen, doch er sah sie mit einem gelangweilten Blick an. Ihr Gesicht wurde plötzlich traurig: die perfekte Schauspielerin.
"Oh Tom. Du brichst mein Herz, wenn du meine Spiele nicht mitspielst."
"Deine Spiele sind lächerlich und kindisch." Er verschränkte seine Arme vor der Brust und trat über sie in das dunkle Nichts, das sie beide umgab. Fast jeden Abend, seitdem er Eva gerettet hatte, war das sein Traum. Im Gespräch mit einer fremden Frau, die genau wie die Frau aussah, bei der er sich bemühte sie zu vergessen: Eva Murrey. Diese Eva war aber nicht im geringsten wie die Echte. Aber sie war genauso nervig - auf eine andere Art und Weise. Tom konnte ihr nie entkommen, also hatte er gelernt, mit ihr umzugehen - die meiste Zeit jedenfalls.
Heute Abend ging sie zu weit.
Als er wegging, packten ihre weichen, kleinen Hände seine Hand. Automatisch drehte er seinen Kopf, um sie anzustarren. Er wurde plötzlich von ihrem unschuldigen, flehenden Gesicht gefangen, das wie dieses seiner Eva aussah.
Er stöhnte leise, "Hör auf ..."
Ein böses Grinsen erschien und zerstörte ihr früheres Gesicht. "Du bist so leicht zu nerven Tom. Stört es dich, wenn ich wie sie aussehe?", lachte sie hysterisch.
Er schüttelte sie ab und wollte sie nicht mehr beachten. Verzweifelt wollte er, dass etwas draußen war, um ihn aufzuwecken. Tom wusste, dass er träumte aber er konnte niemals entkommen, bis die Nacht vorbei war. Er war irgendwie verflucht, er wusste es einfach.
Er ging ein paar Schritte weiter in den Abgrund. Seine Arme waren immer noch verschränkt, als sie direkt vor ihm erschien. Als er aufhörte und sich weigerte, sie in die Augen zu sehen, legte sie ihre Hände auf seine Brust und spürte den Stoff seines Hemdes. Ihre Augen starrten Tom an, mit einem Funken wahrer Traurigkeit.
"Tom Riddle ... Du musst irgendwann eine Entscheidung treffen. Was willst du mit Eva machen? Bist du bereit, deinen Stolz und Schmerz für eine Chance zu opfern, um Glück zu finden?"
Er ignorierte sie weiter.
Sie zog ihre Hände von ihm weg, packte stattdessen sein Gesicht und zwang ihn so zu ihr runter zu schauen. Er fühlte ihren Blick und runzelte die Stirn. Ihre Augen waren ernst. "Ich weiß, was du willst: ultimative Macht und sie ist zum greifen nah, aber ich weiß, was du dir noch etwas anderes wünschst: Eva ... Ach komm, roll deine Augen nicht, je mehr du mit dem Feuer spielst, desto mehr wirst du verletzt."

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Heirs
Фанфик(WARNING: MATURE CONTENT!) - The Life of Tom Riddle - Storyline: 1942 - 1981 Die Wahl zwischen seinem ultimativen Verlangen nach Weltherrschaft und dem, was ihm schon immer verweigert wurde: Liebe. Die Geschichte erstreckt sich von seinen Schuljahr...