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Albanien, 5. September 1949


Mein Blick war voller Entsetzen.

"Du hast die Erinnerung des Elfs manipuliert, nicht wahr?"

Er zuckte mit den Schultern und hielt sein Lächeln verputzt auf seinem Gesicht. Er kam einige Schritte näher, während meine Augen jeder seiner Bewegungen beobachteten. Dann liess er sich dicht neben mir auf die Couch fallen und wickelte seine Finger fest um mein Oberschenkel. Er lachte über mein finsteres Gesicht, doch ich lachte nicht zurück. Als er sah, dass er mich verlor, blies er aus seinem jetzt grinsenden Mund einen Seufzer aus. Tom zog seine Hand von meinem Bein weg und wickelte sie um meine Schultern, während er sprach.

"Ich habe schon befürchtet, dass dies heute passieren würde. Ja, ich habe sie beide für das Medaillon und den Kelch getötet. Burke hatte mich in ihr Haus geschickt, um sie davon zu überzeugen, einige unbezahlbare Gegenstände zu verkaufen ... In dem Moment, als ich die Gegenstände der Hogwartsgründer sah, wusste ich, dass ich sie dafür umbringen musste. Aber die Dinge verliefen gut, findest du nicht? Deine Tante Dorothee war die einzige Person die du aus deiner Familie noch gehabt hättest - mit ihr noch lebendig, hättest du dir vielleicht keinen Job suchen müssen und bei ihr als Hausmädchen arbeiten können. Doch noch am selben Tag hattest du dein Vorstellungsgespräch im Ministerium ... am selben Tag, an dem ich plante wegzufahren - du siehst, das Schicksal hat uns zusammen gebracht."

Tom hatte sich mir währenddessen genähert und ließ seine Finger über meine Schultern gleiten wo sie mit dem Stoff meiner Roben herumspielten. Ich weigerte mich, ab seinen reizvollen Berührungen ablenken zu lassen.
Mein Gesicht verkrampfte sich, als ich ihn finster anstarrte.

"Warum hast du mir das nie gesagt? Warum hast du die Dinge meiner Familie vor mir versteckt?", zischte ich.

Die Verspieltheit von seinem Gesicht verblasste.

"Sag mir, was hättest du mit ihnen gemacht? Sie verkauft? Sie in einer dummen Kiste versteckt und sie deinen Freunden gezeigt? Lass mich dir sagen was ich plane mit den Objekten zu machen: Ich werde ein Teil meiner Seele in sie legen, genau wie in das Diadem. Wenn du eine bessere Verwendung für sie hast, übergebe ich sie dir kostenlos."

Ein teuflisches Grinsen kräuselte sich auf seinen Lippen, als er mein frustriertes Gesicht ansah. Ich wollte es nicht zugeben, aber Toms Gebrauch schien besser als alles zu sein, was mir in dem Moment einfallen wollte. Ich fühlte mich wie ein verängstigtes Tier in einem Käfig gefangen und von Wut gesteuert, schmiss ich ihm den Kelch mit aller Kraft an.

Als ob es ein zartes Kind wäre, zog er augenblicklich seinen Arm von mir weg und streckte es für das auffangen des goldenen Pokals aus. Seine Koordination war perfekt, als der Kelch sanft den Weg in seine Hände fand. Er warf mir einen dunklen Blick zu.

Aber es war mir egal, was er in diesem Moment von mir dachte - ich war wütend auf ihn. Ich war sauer, dass er den Kelch vor mir geheim hielt und dass er eines meiner Familienmitglieder ermordet hatte. Ja, Tante Dorothee war schrecklich, aber sie war mein Blut. Und er beschloss deine Tat all die Jahre, vor mir zu verbergen.

Tom war aufgestanden und hatte den Becher aufrecht auf den Tisch gestellt, sodass im Sonnenlicht die Edelsteine ​​spöttisch aufblitzten konnten. Tom zog seine Anzugjacke aus und legte sie über die Lehne eines Holzstuhls. Er streckte die Arme aus und hakte seine Hände hinter seinem Nacken zusammen. Gleichgültig starrte er auf mich herab.

HeirsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt