Albanien,
4. Juli 1947Ich wachte verwirrt auf. Wo zur Hölle war ich? Ich blinzelte einige male und nachdem ich mich gestreckt hatte, bemerkte ich, dass ich in meinem Bett war. Genau ... ich bin in Albanien. Das letzte, woran ich mich erinnerte, war Tom, der mich nach Hause fuhr. Ich sass auf seinem Besen und ich fühlte mich plötzlich schrecklich traurig. Aber warum? Dann erinnerte ich mich an seine herzlosen Worte. Er würde mich niemals lieben. Niemals. Das war das schrecklichste was er mir nur sagen konnte. Meine letzte Hoffnung auf ein Leben mit ihm erlosch. Alles wofür ich gekämpft hatte, all die Jahre des Versuchens und die Anstrengungen. Ich hatte alles für ihn aufgegeben und nun sass ich auf meinem Bett, alleine und versuchte meine Tränen zurückzuhalten. Doch ich versagte. Wenn er mich niemals lieben würde, was war denn der Sinn noch hier zu bleiben?
Ich wiederholte seinen Monolog in meinem Kopf und stellte sicher, dass ich genau verstand, was er mir erzählt hatte. Die Tränen flossen dabei ununterbrochen. Doch ich konnte die Logik von Tom nicht verstehen. Er sagte mir, dass er sich weigert, mich zu lieben. Dennoch, wie sonst könnte ich seine bisherigen Handlungen auf mich beschreiben? Hoots grosse Augen blinzelten mich an, als wollte sie mich trösten. Ich habe versucht beruhigend zu lächeln, aber ich hatte Angst, dass ich versagte. Was Tom über seine Eltern erzählt hat, kam mir bald in den Sinn. Es schien, dass seine Mutter seinem Vater blind vertraute, doch es ging bekanntlich nicht gut aus. Sie waren beide gestorben und liessen ihn in einem vergessenen Waisenhaus allein zurück.
Plötzlich füllte mich Mitleid gegenüber Tom, ein solches, dass ich das noch nie gefühlt hatte. In der Schule wusste ich, dass er in einem Waisenhaus wohnte, aber ich dachte nie an die Konsequenzen seines täglichen Lebens. Jedenfalls bis letzte Nacht. Da er nie geliebt wurde, dachte er wohl, dass er niemals jemanden lieben könnte. Wie auch? Er kannte das Gefühl überhaupt nicht.
Plötzlich hörte ich ein etwas lautes Klopfen an der Haustür, es war eine Stimme die mich ruhig etwas befahl. "Steh auf, Eva, du bist schon lange genug da, und wir müssen irgendwann in dieser Stunde gehen, wenn ich jemals die Zaubererwelt übernehmen will."
Schnell wischte ich mir die Tränen ab und fing an mich bereit zu machen. Ich hörte nochmals einige Male an der Tür klopfen, ich verdrehte die Augen.
"Ich bin auf, mein Herr, es ist nicht nötig die Tür einzubrechen."
Das Klopfen hörte auf und ich hörte, wie seine Schritte auf dem Taugras leiser wurden. Ich zog die obere Schublade der Kommode, um in mein grünes Kleid zu wechseln. Doch plötzlich merkte ich, dass mein Mantel und meine Schuhe seit letzter Nacht entfernt worden waren. Tom muss sich die Freiheit genommen haben, mich zu entkleiden. Ich schob die Schublade wütend zu. Ich war mir nicht sicher, ob es ihm gefiel, das zu tun. Was ich aber wusste war, dass er nicht mein Körper geniessen durfte, ohne mein Herz zu schätzen.
Meine verwirrten Gefühle musste ich nun ausblenden. Ich bin zwar verzweifelt und verletzt, doch dies Tom zu zeigen, würde überhaupt nichts an seinen Taten ändern. Er war kein besonders mitfühlender Mensch. Als ich nach draussen ging, entdeckte ich Tom wie er in meinem provisorischen Garten herumstocherte. Er untersuchte die Tomaten-, Kohl-, Kartoffel-, und Zwiebelpflanzen auf Anzeichen von gesunden Früchten.
Ich konnte mir meinen Kommentar nicht verkneifen: "Auf der Suche nach dem Diadem?".
Er schaute nicht zurück sondern wischte sich die Hände ab und stand auf. "Ja, sehr witzig. Ich habe gesehen, dass die Pflanzen gut gewachsen sind, ich bin froh, dass du wenigstens zu dem fähig bist".

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Heirs
Fanfiction(WARNING: MATURE CONTENT!) - The Life of Tom Riddle - Storyline: 1942 - 1981 Die Wahl zwischen seinem ultimativen Verlangen nach Weltherrschaft und dem, was ihm schon immer verweigert wurde: Liebe. Die Geschichte erstreckt sich von seinen Schuljahr...