Griechenland,
29. August 1951Arthur Macnair führte uns durch den von mageren, grauen Baumstämmen dichten Wald, während Tom und ich hinter ihm her trotteten und auf Farn und Mulch stampften, welches den Boden unter unseren Füssen bedeckte. Die Bäume hier in Griechenland waren nicht so schön wie die Wälder im Norden, sie waren kaum hochgewachsen - schäbige Büsche und keines falls mächtige Torwächter wie im albanischen Wald, hiessen uns hier willkommen. Es muss eine Dürre in der Region gegeben haben, da ein guter Teil des Waldes komplett brüchig und abgebrannt war. Die Hülsen der einst hohen Bäumen taten einem fast leid und das Gefühl kam hoch, sie am liebsten bewässern zu wollen. Ich konnte sehen, warum die beste Ferienattraktion des Landes das Meer und nicht der Wald war.
Anfang der Woche schickte Macnair einen Brief, in welchem er uns mitteilte, dass er Drachen von einem illegalen Züchter in Griechenland konfiszieren würde. Er war sich sicher, dass sein neuer Partner unweigerlich eine Entschuldigung finden würde, nicht aufzukreuzen - da er Drachen über alles fürchtete. Arthur nutzte die Feigheit seines Partners und lud stattdessen den Dunklen Lord ein, der vielleicht ein Interesse an solchen Kreaturen haben könnte. Tom hatte bereitwillig zugestimmt und schickte einen bejahenden Brief mit Macnairs Eule zurück.
Doch jegliche Vorfreude für das was uns heute bevorstand, war auf Toms Gesicht weggewischt.
Er war immer noch wütend über die Ereignisse, die sich kurz vor der Abfahrt ereignet hatten. Seine Augen waren gerade erst zu ihrer grauen Farbe zurückgekehrt, aber er weigerte sich, seinen finsteren Blick zu verbergen. Macnair nahm seine Laune sehr geschickt an und schenkte dem emotionalen Status vom Dunklen Lord wenig Aufmerksamkeit. Obwohl ich nicht der Mittelpunkt seines Zorns war, fühlte ich mich dennoch nicht wohl, ihn in schlechter Stimmung zu sehen.
Nach einem Schweigen von etwa einer Minute begann ich in der Ferne kreischende Laute zu hören. Es war vergleichbar mit dem Ziehen von Metall über einer unebenen Oberfläche. Als wir weitergingen, stiegen die einst fernen Geräusche zu einem Schrei auf, der nur einen Fuß von uns entfernt klang. Im nächsten Moment wurde die Umgebung wärmer und eine hauchdünne Schicht Dampf breitete sich ein paar Zentimeter über dem Boden auf. Und so ging es weiter, je mehr wir uns den Drachen näherten.
"Du hast einen miserablen Muffialdo Zauber beschwört, Macnair", beschwerte sich Tom mit einer abfälligen Stimme. "Es war deine Mühe kaum wert - jeder in der Gegend könnte erraten, was wir hier tun."
Macnair ging weiter und murmelte eine schnelle Entschuldigung.
Meine Ohren schmerzten etwas ab den Geräuschen vom Drachenkreischen, als wir an der unsichtbaren Barriere von Macnairs schalldichtem Zauber vorbeikamen. Es gab eine kleine Lichtung vor uns und ich erkannte drei etwa 'Hund-Grosse' Kreaturen.
Bald standen wir drei vor den jungen Drachen. Als ich die Lichtung betrat, sah ich mich sie vor mir, gefesselt in einem leichten Halbkreis. Alle hatten ihre Schnauzen und Köpfe mit einem Seil zugebunden. Das Seil war mit einem Stahlpfeil im Boden befestigt. Es gab wenig Spielraum um große Bewegungen von den Drachen zu erwarten und so fauchten sie herum und gingen um ihre Pfähle rum. Obwohl ihre Münder geschlossen waren, verhinderten diese nicht, dass die lauten Schreie aus ihren Kehlen entwichen. Macnair begann zu sprechen:
"Der Zauberer den ich in Gewahrsam nahm behauptete, dass sie rund ein Jahr alt sind, obwohl diese zwei walisischen Drachen vielleicht wohl eher ein halbes Jahr alt sind." Die zwei kleineren grünen Drachen hatten die Größe eines kleinen Hundes. Ihre Flügel waren klein und flatterten nutzlos in der Luft. "Ihre Flügel sind noch nicht ganz ausgereift, deshalb ist es ihnen noch nicht möglich zu fliegen."

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Heirs
Fanfiction(WARNING: MATURE CONTENT!) - The Life of Tom Riddle - Storyline: 1942 - 1981 Die Wahl zwischen seinem ultimativen Verlangen nach Weltherrschaft und dem, was ihm schon immer verweigert wurde: Liebe. Die Geschichte erstreckt sich von seinen Schuljahr...