So fuhren sie nun zum Stall und putzten Fire kurz über, um ihm dann eine Trense an zu legen und auf zu steigen. Das war allerdings nicht ganz so einfach, denn Fire war sehr groß und Diana ziemlich klein. Lächelnd schaute Liam ihr zu und lachte schließlich: "Komm. Ich helf dir. Du bist einfach zu klein."
Vorsichtig half er ihr nun hoch und setzte sich schließlich hinter sie.
"Nicht jeder kann so groß sein, wie du.", sagte Diana beleidigt.
"Und wo willst du jetzt hin?"
"Einmal rum drehen und in Richtung Wald.", sagte Diana und so ritten sie nun langsam den Weg zum Wald entlang, um dann schließlich entspannt durch den Wald zu traben. Diana gab die Richtung an und Liam lenkte. Bis sie schließlich an einer riesigen Wiese an kamen und Liam durch parierte.
"Lust auf was Verrücktes?", fragte er.
"Normalerweise bin ich es, die diese Frage stellt.", sagte Diana erstaunt.
"Und?"
"Klar. Verrückt ist immer gut."
"Schonmal mit geschlossenen Augen galoppiert?"
"Also so geisteskrank bin ja nicht mal ich!"
"So geisteskrank ist das gar nicht."
"Sag mal hast du irgendwas genommen?"
"Auch Spießer haben einen kleinen Funken Verrücktheit in sich."
"Das ist mehr als nur ein Funken Verrücktheit!"
"Vertraust du mir?"
"Klar. Blind. Sonst hätte ich dich garantiert nicht geheiratet und erst Recht nicht drei Kinder mit dir bekommen."
"Okay. Dann machst du jetzt die Augen zu und streckst die Arme aus."
"Dir ist schon bewusst, dass das komplett geisteskrank ist, oder?"
"Vertrau mir einfach."
"Okay."
Unsicher schloss sie nun ihre Augen und streckte ihre Arme aus. Liam machte nun einen Knoten in die Zügel, sodass sie nicht runter rutschten und schlang seine Arme um sie, sodass er sie festhalten konnte.
"Achtung. Es geht los.", sagte er nun und galoppierte den Wallach aus dem Stand an. Im vollem Tempo galoppierten sie über die Wiese und Flame rannte, was das Zeug hielt. Diana war anfangs noch etwas unsicher, aber mit der Zeit entspannte sie sich und genoss es einfach nur noch.Am Ende der Wiese, parierte Liam den Hengst wieder durch und fragte: "Und? Was sagst du jetzt?"
Diana drehte sich nun zu ihm um und gab ihm glücklich einen Kuss, den er mindestens genauso glücklich erwiderte.
"Das ist komplett geisteskrank, aber unglaublich schön!", sagte sie begeistert, als sie sich dann wieder von einander lösten.
"Siehst du? Manchmal hilft es mir einfach zu vertrauen.", meinte Liam.
"Wie kommst du auf solche Ideen?"
"Als ich damals mit Moonlight angefangen hab, hatten wir anfangs einen heftigen Sturz. Danach hab ich es einfach nicht mehr geschafft ihr zu vertrauen. Mein Opa hat mich dann an die Longe genommen und genau das eine Stunde in allen Gangarten mit mir gemacht. Danach hab ich meiner Kleinen wieder blind vertraut."
"Dein Opa muss wirklich toll gewesen sein."
"Ja. Das war er. Er hat mir so unglaublich viel beigebracht."
"Er wäre jetzt garantiert sehr stolz auf dich. Da bin ich mir ganz sicher."
"Du glaubst gar nicht, wie glücklich ich gerade bin."
"Da geht es mir ganz genauso."
"Wir sollten sowas viel öfter machen."
"Am besten jede Woche. Erst Dressurreiter verprügeln und dann mit geschlossenen Augen über Wiesen galoppieren."
"Das davor können wir von mir aus auch gerne weg lassen."
"Okay. Da hab ich nichts gegen."
"Ich liebe dich!"
"Ich dich auch!"
Stundenlang ritten sie so noch ganz entspannt und einfach nur glücklich durch die Wälder und über die Wiesen, bis sie schließlich wieder zurück zum Stall ritten.
"Hey! Ihr seht ja süß aus! Wo wart ihr denn?", fragte Allison, die ihnen nun entgegen kam.
"Einfach mal ganz entspannt und lange ausreiten.", berichtete Diana und lehnte sich glücklich an Liam, der sanft seine Arme um sie schlang.
"Ihr seid echt süß. Da könnte man glatt denken, dass ihr frisch verliebte 16 Jährige seid."
"Im Inneren sind wir das immernoch.", meinte Liam.
"Das merkt man. Jetzt lass ich euch aber mal wieder alleine. Die Pflicht ruft."
Allison verschwand nun wieder, während Diana und Liam den Wallach versorgten und schließlich wieder nach Hause fuhren. Dort herrschte absolute Ruhe. Justus und Felix waren am lernen, während Anna doch tatsächlich etwas gekocht hatte.
"Hey! Wo hast du denn kochen gelernt?", fragte Diana verwundert.
"Oma hat mir ein bisschen was bei gebracht.", erklärte Anna, während sie nun stolz das Essen auf den Tisch stellte.
"Toll! Danke!", sagte sie und schloss ihre Tochter kurz in ihre Arme, bevor sie dann zu den Jungs ging.
"Und was macht ihr da?", fragte sie.
"Ich versuche Justus Physik zu erklären.", berichtete Felix.
"Super! Ihr seid ja echt klasse!", sagte Diana stolz.
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Missing you
Teen FictionAchtung! In diesem Buch werden die Themen Krieg, Drogen, selbstverletzendes Verhalten sowie einige psychische Krankheiten behandelt. Diana ist Pferde Fotografin und wohnt mit ihrem Freund Liam in Ocala. An sich hat sie ein wirklich tolles Leben mit...