Kapitel 72

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Müde kuschelte Diana sich an ihn und kurz darauf waren sie auch schon eingeschlafen.
Am nächsten Morgen saß Diana allerdings schon früh wieder im Büro und verschob ihre ganzen Shootings, um dann mit Liam zusammen die Koffer zu packen und schließlich zum Stall zu fahren. Als sie von dort dann wieder zurück waren, zogen sie sich nur kurz um, verabschiedeten sich von den Kindern und fuhren zum Flughafen. Von dort aus flogen sie dann nach Irland und Diana saß auch schon wieder an ihrem Laptop, um die restlichen Fotos von dem letzten Tag zu bearbeiten.
"Das Bild ist toll!", sagte Liam, als sie ein Foto öffnete auf dem die junge Frau mit ihrem Friesen vor dem Wald stand. Vor ihnen befand sich der See und ihre Umrisse spiegelten sich leicht in dem Wasser.
"Ja, aber noch lange nicht fertig.", meinte Diana und bearbeitete es nun gründlich, bis das Fotos wirklich perfekt war und das Magische in dem Bild noch mehr hervor gehoben war.
"Das ist Hammer! Das Bild musst du auf jeden Fall zu den Anderen hängen! Das ist wunderschön!", sagte Liam begeistert.
"So dieses magische und mystische in Bildern hat dir ja schon immer gefallen.", meinte Diana.
"Ja. Das hast du einfach drauf! So mit dem schwarzen Pferd und dem lila Kleid vor dem Wald und dann diese Spiegelung davor. Einfach perfekt!"
"Na dann bin ich mal gespannt, ob es ihr auch gefällt."
"Muss es einfach! Wenn nicht, ist irgendwas falsch bei ihr."
"Dir werden nächste Woche die Fantasy Bilder bestimmt gefallen."
"Wieso?"
"Die hat auch einen Friesen und mit der werden wir so in Richtung dunkle Magie gehen. So mit Einhorn und Pegasus und so."
"Müsstest du eigentlich als Gegensatz Bonavista daneben stellen."
"Die Idee ist gut!"
"Jetzt echt? Das sollte eigentlich nur ein Scherz sein."
"Die Idee ist wirklich gut! Da setzen wir Anna auf Bonavista daneben und machen die so in Richtung Engel. Das ist gut! Du hast scheinbar genug Zeit mit mir verbracht. Du hast schon genauso bescheuerte Ideen."
"Ich merks. Und das willst du jezt wirklich machen?"
"Klar. Wir müssen ihn dazu nur weiß kriegen."
"Konnte kritisch werden."
"Ach. Genug Babypuder und dann passt das schon."
"Was?"
"Mit Babypuder wirkt das Fell strahlend weiß. Das mach ich doch für deine Turniere auch immer. Ist dir das noch nie aufgefallen?"
"Ich gucke da meist eher weniger zu, aber das erklärt, warum jedes Mal eine Staubwolke erscheint, wenn ich ihn lobe."
"Ja. Das ist Babypuder. Anders kriegt man den nicht so weiß."
"Und woher weißt du das?"
"Ich hatte früher eine Zeit lang einen Schimmel als Reitbeteiligung. Da hat Abby mir so ein paar Tricks gezeigt. Den müsstest du sogar noch kennen. Ich glaube das war da, wo du da warst."
"Stimmt! Das war doch der Wallach mit der leichten Äpfleung, der so unglaublich gut springen konnte."
"Genau. Calle hieß der."
"Was ein Name für so ein Pferd!"
"Das war nur sein Spitzname. In seinem Pass stand Call Of Boon."
"Und wie kommt man da bitteschön auf Calle?"
"Von Call. Das hat Jim vorgeschlagen. Keine Ahnung, wie genau er darauf gekommen ist. Das Pferd hat auf jeden Fall drauf gehört. Und wenn du Calle über die Koppel rufst, ist das besser als wenn du Call Of Boon rufst. Also Calle."
"Genial! Calle!"
"Seine Besitzerin hat ihn immer mit Boon gerufen. Das kam auch sehr gut. Die hat dann jedes Mal um Gnade gerufen. Das war auch gar nicht doppeldeutig oder so."
"Unsere Nachbarin hat ihre Katze immer mit Muschi gerufen. Das ist auch nicht besser."
"Jetzt ernsthaft?"
"Ja. Die ist dann immer rum gerannt und hat die ganze Zeit Muschi gerufen."
"Oh Gott! Ich hätte mich nicht mehr eingekriegt! So genial!"
"Wir haben uns über die auch immer kaputt gelacht. Die war allgemein total genial. Von der kamen immer nur so Sprüche. Die hat uns mal gefragt, was wir in den Ferien so machen und wir haben ihr dann erklärt, dass wir chillen. Sie meinte dann, wenn wir grillen, sollen wir ihr auch was bringen."
"Lebt die noch?"
"Keine Ahnung. Ich hab sie auf jeden Fall schon ewig nicht mehr gesehen. Die müsste jetzt aber auch schon weit über 90 sein. Ich glaub sogar über 100."
"Wir können ja dann mal deine Mutter fragen."
"Wenn sie noch lebt, müssen wir da auf jeden Fall vorbei. Dann lernst du die mal kennen."
"Dann können wir eine Runde mit ihr grillen."
"Genau."
Den ganzen Flug über unterhielten sie sich und Diana bearbeitete währenddessen ihre Fotos.
Als sie dann in Irland ankamen, war es dort mitten in der Nacht und eine ziemlich müde Grace wartete auf sie. Fröhlich begrüßte sie sie und flüsterte Diana leise zu: "Gut, dass du da bist! Sean geht es gar nicht gut. Ich weiß so langsam nicht mehr weiter."
"So schlimm?", fragte diese.
"Ja."
"Hat er es schon versucht?"
"Er wollte. Das Messer hatte er schon in der Hand."
"Scheiße! Ist er jetzt alleine?"
"Der ist draußen am Arbeiten. Da hat jeder mal ein Auge auf ihn."
"Okay. Ich kann dir nicht versprechen, dass ich ihm wirklich helfen kann."
"Ist mir ganz egal. Hauptsache ich bin nicht mehr alleine mit ihm und bei dir ist er auf jeden Fall in guten und professionellen Händen."
"Dann los. Die Anderem warten."
So fuhren sie nun zu dem kleinen Hof und Liam fragte schließlich: "Lebt Tante Dana eigentlich noch?"
"Ja. Es ist unglaublich, aber die ist schon weit über hundert und lebt noch. Die über lebt uns wahrscheinlich noch alle. Ich bin immer mal bei ihr und bring ihr frische Eier und Milch. Die fragt immer nach dir. Ihr könnt ja mal bei ihr vorbei gucken.", berichtete Grace.
"Hat die noch eine Katze?"
"Ja. Du kannst dich immer noch drüber kaputt lachen, dass sie Muschi ruft. So nennt die jede Katze. Die hat sich kein Bisschen geändert."
"Dann gucken wir da später mal."
"Sie würde sich auf jeden Fall freuen."

Missing youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt