Kurz darauf war Anna dann mit samt Felix auch schon wieder verschwunden.
"Brauchen die nicht so etwas, wie Frühstück?", fragte Jim nun.
"Sie hatte doch einen Apfel in der Hand. Der wird sich mit dem Pferd geteilt und dann ist gut. Das solltest du dich noch von mir kennen.", meinte Diana.
"Anna ist dir so ähnlich! Das ist unglaublich!"
"Ne. Sie ist viel braver."
"Aber sonst kommt sie voll und ganz nach dir."
"Ja. Schon irgendwie."
"Hat die eigentlich auch schon einen Freund?"
"Momentan nicht. Mit dem hat sie jetzt vor ein paar Wochen Schluss gemacht, aber sie bringt immer mal jemanden mit. Liam ist da nur manchmal ein bisschen merkwürdig und meint die Jungs dann komplett aus quetschen zu müssen. Genau wie du damals bei mir."
"Da kommt dann eben der Beschützerinstinkt hoch und man will sein Mädchen beschützen. Das ist nicht böse gemeint."
"Es nervt trotzdem."
Sie unterhielten sich nun noch eine Weile, bis Justus dann auf wachte und Jim sich erstmal in sein Zimmer verzog.
"So. Du rufst jetzt mal das Mädchen an und fragst sie, ob sie jetzt vorbei kommen kann. Es ist denke ich am besten, wenn wir das hier klären.", sagte Diana nun und kurz darauf hatte er das Mädchen zu ihnen eingeladen. Jim ging nun doch hinter den anderen her zum Stall, sodass sie alleine waren und in Ruhe etwas vorbereiten konnten. Das taten sie dann auch und warteten dann darauf, dass sie kam. Justus war mittlerweile Kreide bleich und wurde immer nervöser. Unruhig lief er immer wieder hin und her, bis es dann klingelte. Augenblicklich verharrte er in seiner Bewegung und ihm wich auch das letzte Bisschen Farbe aus dem Gesicht.
"Entspann dich. Wir kriegen das hin. Keine Sorge.", flüsterte Diana und klopfte ihm aufmunternd auf die Schulter bevor sie dann die Tür öffnete. Vor ihr stand eine schüchternes, kleines Mädchen, das unsicher fragte: "Ist Justus da?"
"Komm rein.", sagte Diana freundlich und ging zur Seite, sodass sie rein gehen konnte. Unsicher betrat sie das Haus und blieb schließlich vor Justus stehen. Unsicher schauten sie beide zu Boden und Diana schlug vor: "Ich würde sagen wir setzen uns jetzt erstmal und reden dann mal in Ruhe. Wenn ihr hier um die Wette schweigt, bringt das nicht viel."
So setzten sie sich nun in die Küche und Diana fragte: "Hast du eine Vorstellung davon, wie es jetzt weiter gehen soll?"
Das Mädchen schüttlete nur unsicher mit dem Kopf.
"Du kannst ruhig mit mir reden. Ich will dir nichts böses. Ich versuche nur zu helfen.", sagte sie, doch das Mädchen schien noch ziemlich skeptisch. So unterhielten sie sich erstmal über alles Mögliche, bis das Mädchen dann langsam etwas Vertrauen fasste und offener wurde.
"So. Jetzt nochmal. Hast du irgend eine Ahnung, wie es jetzt wieder gehen soll?", fragte Diana nun erneut.
"Ich hab keine Ahnung.", sagte das Mädchen ehrlich.
"Willst du das Kind behalten, oder nicht?"
"Ich weiß es nicht."
"Ist dir bewusst, was ein Kind für dich bedeuten würde?"
"Nicht wirklich."
"Ein Kind würde dich komplett einschränken. Zum einen brauchen Kinder einen Vater. Das heißt du müsstest dich jetzt entscheiden mit wem du den Rest deines Lebens verbringen willst. Und was einen Beruf angeht, wäre das auch schwierig. Mit einem Kind kannst du dich da nicht komplett entfalten. Das geht nicht. Also wenn ich dir was raten darf, würde ich es lassen. Du hast dein komplettes Leben noch vor dir und kannst noch so viel erleben. Kinder sind zwar wirklich was tolles, aber es ist einfach zu früh. Du bist noch nicht so weit."
"Und was soll ich jetzt machen?"
"Meine Empfehlung wäre abtreiben. Das wäre für das Kind und vor allen Dingen auch für dich das Beste."
"Ich weiß nicht..."
"Wissen deine Eltern eigentlich bescheid?"
"Nein."
"Dann solltest du vielleicht als erstes mal mit denen reden."
"Besser nicht."
"Warum nicht?"
"Die bringen mich um, wenn sie davon erfahren."
"So schlimm wird es schon nicht werden."
"Du kennst meine Eltern nicht."
"Das stimmt, aber ich glaube nicht, dass es so schlimm werden wird. Deine Eltern lieben dich. Die wollen doch auch nur das beste für dich."
"Da bin ich mir manchmal nicht so sicher."
"Eltern wollen immer nur das Beste für dich. Das ist manchmal schwer zu glauben, aber es ist so. Du solltest wenigstens versuchen mit ihnen zu reden. Ich würde auch mit kommen."
"Okay."
"Dann los. Mal sehen, was deine Eltern dazu sagen."
Kurz darauf saßen sie dann auch schon im Auto und fuhren zu dem Haus der Eltern von Lynn, wo sie dann ausstiegen und an der Tür klingelten. Schon nach kurzer Zeit öffnete eine Frau, die etwa in Dianas Alter war, die Tür und schaute sie verwundert an.
"Guten Tag! Ich bin Diana und ich glaube es wäre ganz gut, wenn wir mal reden.", sagte Diana freundlich.
"Wieso?", fragte die Frau verwundert und ließ sie rein.
Kurz darauf saßen sie dann an einem kleinen Tisch und erzählten ihr die gesamte Geschichte.
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Missing you
Teen FictionAchtung! In diesem Buch werden die Themen Krieg, Drogen, selbstverletzendes Verhalten sowie einige psychische Krankheiten behandelt. Diana ist Pferde Fotografin und wohnt mit ihrem Freund Liam in Ocala. An sich hat sie ein wirklich tolles Leben mit...