Kapitel 81

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Kurz darauf kamen dann auch die Jungs und sie aßen gemeinsam etwas, um dann direkt zum Stall zu gehen. Die Kinder blieben allerdings zuhause, während Sean mit kam.
Bei den Pferden angekommen, holten sie die Beiden nun als erstes von der Weide und Liam begann direkt damit Sunshine fertig zu machen und zu reiten, während Diana begann die Boxen mistete. Liam machte dann direkt weiter mit Bonavista und so waren sie schließlich gemeinsam fertig. Diana begann nun direkt damit Bonavista fertig zu machen und duschte ihn, um den ganzen Dreck aus seinem Fell zu bekommen. Liam hingegen putzte das Sattelzeug, während Sean schon einmal Sunshine putzte.
Als dann das Fell des Hengstes fertig war, wusch Diana auch Mähne und Schweif, um ihn dann in der Sonne an zu binden und mit Sunshine weiter zu machen. Ihr wusch sie nun die Beine mit den weißen Abzeichen und schließlich auch Mähne und Schweif. Komplett duschen musste sie sie allerdings nicht, denn sie war so schon ziemlich sauber. Da hatte Sean ganze Arbeit geleistet. So stellte sie auch die Stute nun in die Sonne und wand sich Bonavista zu, der mittlerweile trocken war. Ihm flocht sie nun als erstes den Schweif zu einem groben Zopf ein und schlug ihn einmal nach oben um, sodass er nicht mehr dreckig wurde. Dann wand sie sich seiner Mähne zu und flocht viele, kleine Zöpfe, die sie dann ordentlich am Mähnenkamm hoch rollte und fest nähte. Sean schaute ihr dabei interessiert zu und sagte schließlich: "Das sieht toll aus!"
"Das muss es auch. In der Dressur muss alles ordentlich sein. Da darf kein Haar aus den Zöpfen raus gucken. Sonst gibt's Punktabzug."
"Ist das so hart?"
"Nein, aber es ist schon besser, wenn Pferd und Reiter ordentlich aussehen. Sonst würd ich das hier nicht machen."
Nachdem der Hengst dann fertig war, machte sie das Gleiche noch mit Sunshine und kurz darauf kam Liam auch schon mit dem Sattelzeug raus und sie packten alles in den Transporter, bevor sie den Pferden Decken über warfen, um sie dann wieder in ihre Boxen zu stellen und nach Hause zu gehen.
Am nächsten Morgen ging es dann schon sehr früh wieder in den Stall und sie fuhren zu dem Turnier, das sie wirklich sehr erfolgreich hinter sich brachten und dann wieder nach Hause fuhren.

Die nächsten Tage und Wochen sahen ungefähr genauso aus. Diana pendelte zwischen ihren Shootings, den Kindern und dem Stall hin und her und kümmerte sich um alles, was so anstand. Dazu hatte sie noch Sean dabei um den sie sich kümmerte. Diesem ging es allerdings mit jedem Tag etwas besser und nach etwas mehr als einem Monat, flog er dann wieder zurück nach Irland.
So verging die Zeit und der Abschluss der Kinder rückte immer näher. Vor allen Dingen fieberten sie diesem Tag allerdings entgegen, da Jim versprochen hatte zu dem Abschluss der Drei wieder zu kommen. Sie alle vermissten ihn und fieberten einfach auf den Tag hin an dem sie ihn endlich wieder sehen würden.

Dann war es endlich so weit. Der Tag, auf den sie alle so lange hin gefiebert hatten, war gekommen. Der Abschluss.
Schon früh am Morgen waren sie auf den Beinen, doch wirklich geschlafen hatte keiner von ihnen. Dafür war das alles einfach viel zu aufregend.

Am frühen Morgen ging Diana nun zu Anna, um ihr die Haare ordentlich hoch zu stecken und sie etwas zu schminken, bevor sie dann gemeinsam etwas aßen. Dann half sie Anna noch in ihr Kleid und zupfte alles nochmal ein bisschen zurecht, bevor sie dann sich selbst fertig machte. Als dann alle fertig waren, fuhren sie nun zu der Schule, wo die Kinder dann erst einmal mit ihren Klassenkameraden in der Klasse verschwanden.
Diana und Liam machten sich auf den Weg zu der riesigen Aula, wo die Veranstaltung stattfinden sollte. Dort waren jedoch bereits alle Plätze besetzt und so stellten sie sich ein wenig abseits hinter die Stühle.
"Meinst du Jim kommt noch?", fragte Diana nun nervös. So langsam könnte ihr Bruder wirklich mal auftauchen.
"Keine Ahnung. Ich denke er wird heute oder in den nächsten Tagen auf jeden Fall kommen. Er hat gesagt, dass sich das noch verschieben kann.", meinte Liam ruhig. Er war aus irgend einem Grund seit dem letzten Tag absolut tiefen entspannt. Woran das lag, konnte sich niemand so wirklich erklären. Normalerweise war er immer der, der bei solchen Veranstaltungen dazu neigte nervös zu werden.
Sie schwiegen nun wieder und kurz darauf begann auch schon der wichtige Teil. Die Schulleiterin hielt nun eine kurze Rede, bevor jeder Schüler einzeln aufgerufen wurde und sein Zeugnis überreicht bekam. Am Ende wurden dann noch die Schüler mit dem besten Schnitt gesondert aufgerufen und zu dem Stolz ihrer Eltern waren auch Anna und Felix dabei.
Ganz am Ende wurden dann nochmal Anna, Justus und Felix gesondert auf die Bühne gerufen.
"Was wird das jetzt?", fragte Diana verwundert.
"Das siehst du gleich. Wart einfach ab.", sagte Liam und legte sanft einen Arm um sie. Er wusste genau, was jetzt kam und er wusste auch, dass total emotional werden würde.
Die Schulleiterin übernahm nun wieder das Wort und sagte: "Ihr Drei habt es also geschafft. Die einen gut und die anderen eher weniger, aber ihr habt einen Abschluss und nur das zählt. Wie Justus schon gesagt hat. Dabei sein ist alles."
Es ging ein Lachen durch den Saal und gerade Diana fühlte sich stark an sich damals zurück erinnert. Sie hatte die gleiche Einstellung.
"Damit das wirklich ein unvergesslicher Tag wird, fehlt euch allerdings noch jemand, der euch vor Jahren versprochen hat an diesem Tag zu kommen. Es ist mir eine Ehre diesen besonderen Gast hier für euch begrüßen zu dürfen.", sagte die Frau nun und in dem Moment kam Jim auf die Bühne. Anna brach direkt in Tränen aus und sprang ihrem Onkel glücklich in die Arme. Die Jungs waren da etwas gefasster, doch auch sie fielen ihm glücklich um den Hals und Diana war sich ziemlich sicher, dass auch sie die ein oder andere Freudenträne verdrückten. Sie brach ebenfalls direkt in Tränen aus und Liam zog sie sanft zu sich.
"Glücklich?", fragte er mit einem Lächeln.
"Und wie!", schluchzte sie.
"Na dann ist ja gut."
"Hast du das organisiert?"
"Ja. Jim und ich haben das zusammen mit der Schulleiterin geplant. Er ist schon seit gestern da und hat bei Allison geschlafen. Die ist auch eingeweiht."
"Du bist unglaublich!"
"Wir wollten einfach, dass der Tag etwas Besonderes ist. Unsere Kinder haben ja schließlich nur einmal Abschluss."
"Das habt ihr auf jeden Fall geschafft! Danke!"
Langsam leerte sich der Raum nun wieder und Jim kam mit samt den Kindern zu ihnen. Anna hatte sich noch immer fest an ihn gekrallt, doch er sagte nun: "Jetzt müsstest du mich mal los lassen. Deine Mutter wartet schon."
Langsam ließ sie ihn nun wieder los und er ging nun mit einem Lächeln auf Diana zu, die ihm direkt um den Hals fiel. Sanft schloss er seine kleine Schwester in seine Arme und zog sie fest an sich.
"Ich hab dich so vermisst!", schluchzte sie.
"Ich dich auch. Das kannst du mir glauben.", sagte er und strich ihr tröstend über den Rücken.
So standen sie eine Weile, bis Jim sie dann vorsichtig wieder absetzte und ihr ein Taschentuch reichte. Dankend nahm sie dies entgegen und trocknete ihre Tränen.
"So. Jetzt haben wir aber alle genug geheult. Ihr habt eure Schulzeit über lebt. Das müssen wir feiern!", sagte Jim und genau das taten sie nun sehr ausgiebig. Es flossen Unmengen an Alkohol und sie hatten extrem viel Spaß. Am nächsten Tag würden sie das wohl extrem bereuen, aber für diesen Abend hatten sie einfach nur Spaß und davon mehr als genug. Gerade Jim hatte, je weiter der Abend hervor schritt, immer mehr Spaß, denn er war der Einzige, der relativ nüchtern blieb, um die Anderen nach Hause zu bringen. Diana und Liam hingegen schauten beide ziemlich tief ins Glas und gerade Diana über trieb es vielleicht ein bisschen. Sie vertrug einfach mit Abstand am Meisten und gerade Liam erstaunte das ziemlich. Selbst im betrunkenen Zustand erkundigte er sich immer wieder nach ihrem Wohlbefinden und hatte für alle Fälle schon einmal den Mülleimer etwas näher geholt. Jim saß daneben und kriegte sich vor Lachen gar nicht mehr ein. Es war einfach zu genial den Beiden zu zu hören und gerade bei Liam war das sehr interessant. Er wurde mit jedem Schluck, den Diana trank, hysterischer und besorgter. Jim bekam das allerdings relativ gut in den Griff, indem er ihn einfach genug abfüllte. Irgendwann bekam er dann gar nicht mehr mit, wie viel Diana trank. Die Kinder waren mittlerweile zu ihren Freunden gegangen und feierten mit diesen. Stattdessen hatten sich ein paar andere Eltern zu ihnen gesellt und sie hatten extrem viel Spaß.
"Beim letzten Abschluss hast du auf dem Tisch getanzt.", sagte Liam irgendwann.
"Das lässt sich wiederholen.", meinte Diana und stand schon auf, doch Jim hielt sie zurück.
"Lass das mal lieber. Ich glaube das nehmen dir deine Kinder übel.", sagte er und erntete von den Dreien dankbare Blicke. Sie hatten zwar auch schon einiges getrunken, aber da hörte es dann doch auf.
Die halbe Nacht feierten sie durch und nach für nach leerte sich der Raum, bis Jim dann gegen fünf Uhr morgens beschloss: "Kommt. Wir gehen jetzt auch."
Widerstandslos folgten die Beiden ihm nun zu den Kindern und Diana war, für die Mengen, die sie getrunken hatte, sogar noch relativ klar. Bei Liam hingegen wurde es schon langsam kritisch. Er war so etwas einfach nicht gewohnt. Das war schon immer so. Diana trank alle unter den Tisch uns Liam vertrug nichts. Die Frage war, nach wem die Kinder kamen, aber das würde er jetzt wohl raus finden, denn kurz darauf stand er nun vor ihnen.
"Kommt ihr auch?", fragte er und es folgte ein einheitliches Nicken, bevor sie ihm nach draußen folgten. Die Drei hatten doch schon einiges getrunken und gerade Justus hatte einige Probleme geradeaus zu laufen. Wirklich leicht fiel das den anderen Beiden allerdings auch nicht. Aber sie hatten ja auch allen Grund, um zu feiern. Immerhin hatten sie ihre Schulzeit hinter sich gebracht und das nicht mal wenig erfolgreich. Was sehr niedlich war, war, dass Anna unter Alkohol scheinbar sehr anhänglich wurde und ihn gar nicht mehr los ließ. So hatte er Anna an seinem einen Arm hängen, während er den anderen Arm um Justus gelegt hatte, um ihn etwas besser unter Kontrolle zu haben. Felix ging es hingegen noch relativ gut, denn er hatte scheinbar nicht ganz so viel getrunken, wie seine Geschwister oder vertrug einfach mehr.
So gingen, oder wankten, sie wieder nach Hause, wo er alle nur in ihre Zimmer schob, um dann in sein Zimmer ging, um ein wenig zu schlafen. Nach wenigen Stunden wurde er allerdings von seinem Handy geweckt.
"Ja?", meldete er sich verschlafen.
"Oh. Hab ich dich jetzt geweckt?" fragte Allison.
"Ja."
"Oh. Tut mir leid."
"Nicht schlimm. Was ist denn?"
"Weist du, ob Liam oder Diana heute kommen?"
"Ne, aber ich bezweifle es stark. Die haben beide ziemlich viel getrunken."
"Okay. Soll ich mich dann um die Pferde kümmern?"
"Könntest du das machen? Hast du da Zeit für?"
"Ja klar. Sonst würd ich ja nicht fragen."
"Okay. Dann wäre das sehr nett, wenn du das tun würdest."
"Gut. Dann mach ich das. Du kannst ihnen ja sagen, dass sie dann nicht mehr vorbei kommen müssen."
"Mach ich. Danke!"
"Kein Problem."
"Ich denke wir sehen uns dann irgendwann."
"Ja. Ich vermute mal spätestens morgen. Wie lange bleibst du eigentlich?"
"Keine Ahnung. Das ist ja immer das Problem. Ich weiß nie, wann ich wieder los muss und das kann sehr plötzlich kommen. Wenn ich Glück hab ein oder zwei Jahre, wenn ich Pech hab ein halbes. Es kann auch passieren, dass ich morgen wieder los muss, aber das ist eigentlich sehr unwahrscheinlich."
"Das heißt du weißt nicht mal, wann du wieder los musst?"
"Nein. Im Normalfall nicht."
"Das ist doch schrecklich!"
"Man gewöhnt sich dran."
"Oz Nervi! Jetzt hör auf die Box auseinander zu nehmen!"
"Was tut er da?"
"Der hat Langeweile und randaliert in seiner Box. Jetzt hör auf damit!"
"Dann guck du mal lieber nach deinem Pferd. Nicht, dass ich noch schuld bin, dass er dir alles auseinander nimmt."
"Dann denke ich mal bis morgen."
"Ja. Bis dann."

Missing youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt