So feierten sie noch viele Stunden und Diana und Liam waren nachher die Einzigen, die noch halbwegs nüchtern waren. Liam, weil er nur das getrunken hatte, was Diana ihm aufgezwungen hatte und Diana, weil sie einiges an Alkohol vertrug. Da war sie von früheren Zeiten abgehärtet. Den Kindern ging es da ganz anders. Die hatten ihre ersten wirklichen Erfahrungen mit Alkohol gemacht und hatten da so ihre Probleme. Gerade laufen wurde schon langsam schwierig. Es hielt sich allerdings noch in Grenzen.
"Ihr werdet das morgen so sehr bereuen!", sagte Diana mit einem Lächeln voraus und brachte sie ins Bett, um dann mit Liam zu Bett zu gehen.
"Mir ist es immer noch ein Rätsel, wie du nach so viel Alkohol noch so klar im Kopf bist.", sagte er ungläubig.
"Ich bin von früheren Jahren abgehärtet. Wenn man einen älteren Bruder hat lernt man sehr früh interessante Dinge kennen. In dem Alter, wo die Drei jetzt sind, kannte ich schon sämtliche Clubs in der Umgebung und hatte mehr Partys hinter mir, als du in deinem gesamten Leben.", erklärte Diana.
"Wie hat deine Mutter das mit dir ausgehalten?"
"Die wusste das Meiste gar nicht. Ein weiterer Vorteil an einem großen Bruder. Der kennt sich aus und weiß, wie man so etwas versteckt. Du glaubst gar nicht wie oft Jim mich die halbe Nacht mit Kaffee und Kaugummis voll gestopft hat, damit meine Mutter nichts mit kriegt."
"Bring sowas bloß nicht unseren Kindern bei!"
"Das muss ich denen nicht bei bringen. Die lernen das schon von alleine. Keine Sorge."
"Hoffentlich bauen die nie so einen Mist!"
"Alkohol wird noch dein geringstes Problem sein. Justus ist mir sehr ähnlich. Ich hab damals sehr viel ausprobiert. Wenn er das nach macht dann darfst du dir Sorgen machen."
"Warum? Will ich wissen, was du alles ausprobiert hast?"
"Ich hab von Koks bis hin zu Heroin alles mal durch probiert. Als meine Mutter das dann raus gekriegt hat, hab ich den Anschiss meines Lebens bekommen."
"Du hast Heroin genommen?"
"Einmal. Ja. War scheiße. Würd ich dir nicht empfehlen."
"Was war falsch bei dir?"
"Ich hab halt viel ausprobiert. Meine Mutter hat da auch einiges einfach ignoriert, aber bei Heroin und so etwas war dann Schluss."
"Ich kannst verstehen!"
"Ja. Ich mittlerweile auch. Also reg dich nicht auf, dass unsere Kinder Alkohol trinken! Da gibt es wirklich schlimmeres!"
"In wie weit würdest du das denn als in Ordnung bezeichnen?"
"Also Alkohol ist in Ordnung, solange sie es nicht über treiben und und ein bisschen Gras schadet jetzt auch nicht. Schluss ist bei so etwas, wie Heroin, Christal Meth und den wirklich harten Drogen. Alles andere darunter kann man ruhig mal ausprobieren. Solange man es nicht über treibt ist es okay."
"Bitte was? Du willst es denen durchgehen lassen, wenn die Gras rauchen? Das ist illegal!"
"Na und? Gras ist weniger schädlich, als Alkohol, also mach nicht so ein Theater! Regeln sind zum Brechen da. Ab und zu muss man auch mal was illegales machen."
"Willst du die zu Junkies erziehen?"
"Liam! Jetzt bleib mal locker! Von einmal ausprobieren ist man bei so etwas noch lange nicht abhängig! Das ist nur bei den härteren Drogen so und die lass ich auch nicht durch gehen. Ich hab auch alles einmal durch probiert und ich lebe auch noch und bin kein Junkie, oder?"
"Ich weiß nicht..."
"Es ihnen zu verbieten bringt eh nichts. Dann machen sie es erst recht. Lass sie stattdessen einfach ihre eigenen Erfahrungen machen. Die müssen selber lernen, was gut ist und was eben nicht. Die merken schon, wann sie es übertreiben."
"Und das geht gut?"
"Das wird schon. Mach dir da mal keine Sorgen. Unsere Kinder sind ganz brav. Die reißen sich schon zusammen."
"Ich hoffe es. Auf so etwas hab ich echt keine Lust!"
"Wenn dann kommen sie mit so etwas sowieso zu mir. Die wissen schon, dass du da strenger bist."
"Ja. Drogen gehen gar nicht!"
"Wir können ja für alle Fälle nächste Woche ein bisschen Abschreckung machen."
"Wie meinst du das?"
"Als meine Mutter das mit dem Heroin raus gekriegt hat, hat sie mich in so ein nettes Viertel gezerrt. Ich erläuterte jetzt nicht genauer, was da los war. Danach hab ich erstmal eine lange Zeit nicht mal mehr Alkohol angefasst und bin nie wieder an die schlimmeren Drogen gegangen. Da kann ich mit ihnen dann mal hin."
"Wart erstmal ab. Vielleicht kriegen wir so Probleme gar nicht erst."
"Kannst Du jetzt mal locker bleiben und das alles nicht so streng nehmen?"
"Ich versuch es."
"Die wissen schon, wo die Grenzen sind. Keine Sorge.", meinte Diana gähnend.
"Wie lange bist du jetzt wach?"
"Jetzt ziemlich genau 48 Stunden."
"Wir sollten schlafen. Du bist total fertig.", meinte Liam und kurz darauf schliefen sie auch schon.Etwa zwei Stunden später war Diana allerdings auch schon wieder auf den Beinen und machte Frühstück. Dazu packte sie für alle Fälle noch die Kopfschmerz Tabletten aus und das war auch gut so, denn kurz darauf kam Liam.
"Guten Morgen!", sagte Diana gut gelaunt.
"Wie kannst du nach so viel Alkohol am nächsten Morgen so gut drauf sein?", fragte Liam und hielt sich den Kopf.
"Ich sag's ja. Ich bin abgehärtet.", meinte sie und reichte ihm eine Kopfschmerz Tablette.
"Danke!", sagte er und nahm sie.
"Hast du schon was von den Kindern gehört?"
"Ne. Die schlafen noch. Ich denke das ist auch besser so."
"Ja. Dann weck ich die kurz, wenn ich dann gehe."
"Wann willst du los?"
"Ich hab nur ein Shooting. Da kann ich um zehn fahren und bin so gegen zwei wahrscheinlich wieder da."
"Okay. Ich komm erst um vier."
"Gut. Was ist mit den Pferden? Soll ich die schon fertig machen und du trainierst dann nur mit Bonavista und Sunshine?"
"Ja. Das wäre glaube ich am Besten. Könntest du Nightsea dann auch locker ein bisschen reiten?"
"Ja klar. Das gehört dann dazu. Flame werd ich wahrscheinlich sowieso reiten. Ich bezweifle, dass Anna das heute hin kriegt."
"Ja. Weißt du, ob Allison heute da ist? Dann könnte ich mit der trainieren."
"Die ist noch auf dem Turnier. Die kommt erst morgen wieder und ist da dann direkt unterwegs zum Training."
"Achso. Okay."
"Deswegen ist Laura ja da und kümmert sich um die Pferde."
"Gut. Könntest du mit der mal schreiben, wann sie dann wieder Zeit zum Training hat?"
"Den Rest der Woche. Das ist schon geklärt. Ab Mittwoch trainiert die dich jeden Tag. Sie ist dann erst Samstag wieder weg zum Turnier. Vorher trainiert die dich voll. Das hab ich schon organisiert."
"Super. Danke!"
"Kein Problem. Wenn ich schon stundenlang mit Allison quatsche, dann kann ich auch so etwas planen."
"So. Dann viel Spaß mit den Pferden und bei deinem Shooting!", sagte er nun und stand auf.
"Dir auch viel Spaß! Sei schön fließig!", sagte Diana und gab ihm noch einen Kuss, bevor er dann zur Arbeit fuhr. Diana packte nun erst einmal alles ein, was sie zu ihren Shootings brauchte und setzte sich dann an den Computer, um noch ein paar Mails zu lesen und ein wenig Büro Kram zu machen.
Eine halbe Stunde, bevor sie los musste, räumte sie dann noch die letzten Sachen in ihr Auto, bevor sie dann zuerst einmal zu Anna ging. Sanft strich sie ihr über das Haar und als sie die Augen öffnete, sagte sie: "Guten Morgen!"
Von ihr kam nur ein gequältes Stöhnen, bevor sie sich mit schmerzverzerrtem Gesicht den Kopf hielt.
"Das ist der große Nachteil an Alkohol. Der nächste Morgen ist immer grausam.", sagte sie mit einem Lächeln.
"Ich merk's.", meinte Anna.
"Mach dich fertig und komm dann in die Küche. Ich geh eben noch deine Brüder wecken.", sagte Diana und ging dann in den Nebenraum, um auch die Jungs zu wecken und dann wieder in die Küche zu gehen. Kurz darauf kamen dann auch die Drei und Diana verteilte eine Runde Kopfschmerz Tabletten.
"So. Ich muss gleich los. Was ist mit euch? Kommt ihr für ein paar Stunden alleine klar?", sagte sie und es folgte ein allgemeines Nicken.
"Okay. Ich bin so gegen zwei Uhr wieder da. Wenn irgendwas ist dann ruft an! Ich hab mein Handy dabei. Ihr könnt mich jeder Zeit anrufen. Das ist gar kein Problem.", redete sie weiter und wieder folgte ein Nicken von den Dreien.
"Gut. Dann bis später!", sagte sie noch und fuhr dann etwa eine Stunde zu der Lokation, wo sie das Shooting machen wollten. Dort hatte sie dann ein wirklich tolles Shooting mit viel Spaß und jede Menge tollen Fotos, bevor sie dann wieder nach Hause fuhr. Dort schaute sie nur kurz nach den Kindern, bevor sie sich dann schnell um zog und in den Stall ging. Dort mistete sie als erstes schnell die ganzen Boxen und holte dann als erstes Moonlight, um sie einmal gründlich zu putzen und dann wieder auf die Weide zu bringen. Stattdessen holte sie dann Nightsea und ritt sie locker etwas, um dann auch sie wieder auf die Weide zu bringen. Nun schaute sie noch einmal bei den Kindern vorbei, um dann wieder zurück zum Stall zu gehen. Dort putzte sie dann Flame, um ihn zu satteln. Als er gerade fertig war, kam Beezie zu ihr und fragte: "Wo hast du denn Anna gelassen? Die hat heute Training bei mir."
"Der geht es nach gestern Abend nicht wirklich gut. Ich reite Flame heute für sie. Du hast frei."
"Gut. Dann trainier ich eben dich."
"Was?"
"Wenn ich schon einmal da bin, geb ich dir eben ein bisschen Unterricht. Du springst doch auch."
"Ja, aber es ist Jahre her, dass ich das letzte Mal richtig Unterricht geritten bin."
"Ach. So grausam wird es schon nicht sein. Wie hoch springst du so?"
"Genauso hoch, wie Anna auch. Allerdings nicht so gut."
"Okay. Dann reit ihn in Ruhe warm. Ich bau dir was auf."
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Missing you
Teen FictionAchtung! In diesem Buch werden die Themen Krieg, Drogen, selbstverletzendes Verhalten sowie einige psychische Krankheiten behandelt. Diana ist Pferde Fotografin und wohnt mit ihrem Freund Liam in Ocala. An sich hat sie ein wirklich tolles Leben mit...