Sam Smith - Too Good At Goodbyes
Die Dermatologie Klausur habe ich endlich hinter mir. Ich bemerke meine Müdigkeit wieder, weil ich durch Cans Anruf wenig Schlaf bekommen habe. Als wir an der Uni angekommen sind, haben wir uns etwas distanzierter, beziehungsweise schüchterner und zurückhaltender verhalten. Can saß auch während der Klausur nicht neben mir, sondern wie zuvor auch weiter hinten, was ich irgendwie komisch und schade finde. Ich frage ihn einfach. Mit Jessica rede ich über die Aufgaben, woraufhin sie stöhnend den Kopf in die Hände legt. "Ich wusste doch, dass es semimaligne war. Ich habe es auch zuerst hingeschrieben!", quengelt sie. "Egal, die anderen Aufgaben biegen das schon wieder hin", muntere ich sie schmunzelnd auf. "Wie kriegst du den Stoff in deinen Kopf? Wie geräumig ist dein Hippocampus? Hast du ein fotographisches Gedächtnis?" Schmunzelnd schüttele ich den Kopf. "Schön wär's." "Aber wie kriegst du das alles in deinen Kopf? Hattest du nicht letztens eine 1,7 in der Orthopädie Prüfung?" Ich zucke mit meinen Mundwinkeln. "Ich hatte bessere Tage", beklage ich mich kleinlaut, woraufhin sie mich entgeistert ansieht. "Shana, du bist notengeil, nicht wahr?" Schmunzelnd nicke ich. "Das ist echt befriedigend." Eine Hand legt sich auf meine Schulter, woraufhin ich Cans Duft registriere. Ich drehe meinen Kopf zu ihm und sehe sein dümmliches Grinsen. "Sehr befriedigend bin ich, ich weiß." Er gibt mir einen Kuss auf die Stirn. Durch seine Aussage werde ich knallrot. Jessica schaut überrascht. "Ouh, oje", murmele ich ganz leise. "Ich meine eigentlich sehr gute Noten", gebe ich dann in einem normalen Ton von mir und schaue ihn angriffslustig an. Als ob nichts gewesen wäre. Seine sexuellen Anspielungen sind genauso indiskret, wie davor auch. "Wie auch immer. Heute kriegst du etwas Leckeres." Er zwinkert mir zu, woraufhin ich brummend zu Jessica schaue, die mich angrinst. Och nö. "Da ist Celine. Bis dann", säuselt Jessica, die meinen Kopf tätschelt, bevor sie zu ihrer Freundin geht. "Saliha und Malik veranstalten am Sonntag endlich das Essen." Ich zucke mit meinen Schultern, nach meinem Satz. "Wir gehen doch dahin, oder?" Can nickt und holt aus der Innenseite seines beigen Trenchcoats seine orangene Gerbera hervor, was mich lächeln lässt. "Dankeschön, Can."
"Ich will am liebsten sofort nach Hause mit dir. Sollen wir nicht einfach gehen?" Ich ziehe meine Augenbrauen zusammen. "Nein, wir haben noch zwei Vorlesungen." Can brummt unzufrieden. "Wir haben 13:15 Uhr. Die nächste Vorlesung findet um kurz vor vier statt und das ist die Orthopädie, die wir im nächsten Semester sowieso nicht haben. Außerdem haben wir die Ortho Klausur schon lange hinter uns. Wir sind sowieso überall anonym. Ich sag jemanden, dass der uns eintragen soll. Komm schon, Shana. Ich will etwas Essen und dann mit dir die Therapie haben." Ich spitze meine Lippen. "Wieso sitzt du in den Vorlesungen nicht neben mir?" Cans Lippen spitzen sich. "Ich dachte, du brauchst etwas Zeit oder so. Aber ich kann ja wieder neben dir sitzen." Ich nicke und Can lächelt. Er zieht mich an sich, woraufhin wir aufstehen und aus der Mensa laufen, wo ich Aykan und Aleyna reden sehe, die uns anschauen. Was zum? Ich kralle mich sofort an Can fest, weil ich schlechtes Spüre. Aleyna blickt uns empört an, was mich trotz dem negativen Fakt grinsen lässt. "Tja, Bitch", gebe ich schmunzelnd von mir. "Was guckst du sie so an?", ruft Can, was mich zusammenzucken lässt. Aykan zieht seine Augenbrauen zusammen und macht sich breit. Oh nein, keine Schlägerei. "Can, lass uns gehen." Ich will nicht, dass Can eine Strafe bekommt. Ich werde etwas nervös, weil man Can nur zu schwer zurückhalten kann, wenn er ausrastet. "Wenn du einmal ganz ausrastest, wird sie dich sowieso verlassen", gibt Aykan herablassend von sich, woraufhin sich Can auf ihn stürzt und Aleyna so feste wegschubst, dass sie hinfliegt. So lustig ich das auch finde, so schnell muss ich versuchen Can davon abzuhalten, Aykan zu töten. Aykan blockt ab, was Can rasender macht und er dann Aykan einen Schlag in die Magengrube verpasst, weswegen ich erschrocken aufschreie und meine Arme zögernd um Can schlinge, um ihn von Aykan loszukriegen. Einige kommen dazu und ziehen Aykan weg. Ich stelle mich vor Can und nehme sein Gesicht in meine Hände. Die blanke Wut und auch Panik sind zu sehen. "Lass uns gehen, Can. Ich will zu dir, ich will mit dir alleine sein." Meine Stirn lehne ich gegen seine, weil ich weiß, dass ihn das beruhigt. Meine Gerbera ist etwas beschädigt, aber das fällt nicht auf, wenn sie verwelkt.
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Akzeptanz
RomanceFortsetzung von Ignoranz. Zuerst Arroganz lesen, gefolgt von Ignoranz, bevor mit diesem Buch begonnen wird. Nach der Trennung weiß Shana nicht mehr weiter. Die ganzen Momente voller Liebe, Leidenschaft, Hass und Zweifel sind vorbei. Can will auf Abs...