Kapitel 68

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The Chainsmokers ft. Halsey - Closer

Sonntag, 29. Juni

Ich murre, als ich von Can geweckt werde. "Shana, aufstehen", gibt er sanft von sich. Ich spüre seine weichen Lippen an meinem Nacken, die mich necken. Lächelnd winde ich mich und will meine Augen öffnen, die aber verklebt sind. "Badezimmer", murmele ich schmunzelnd. Er seufzt und hebt mich hoch. "Ich kann auch laufen, Can." Ich schreie auf, als er mich hochschmeißt und dann im Bad ablässt. Meine Haare hält er fest und liebkost meinen Hals wieder, als ich mich nach vorne beuge, um meine Augen zu waschen. Es kribbelt am ganzen Körper, weswegen ich meine Hüften bewegen muss. "Vorspiel für bald?", raunt er mir in mein Ohr, was mich schmunzeln lässt. "Natürlich", säusele ich und schaue mit roten Augen in den Spiegel. Can verzieht leicht das Gesicht und küsst meine Augen, was ich lächeln lässt. Ich sehe ihn zwar durch das Lächeln nur noch vage, aber es ist ein schönes Gefühl, wenn Can mich küsst. "Frühstücken wir erst einmal und dann nimmst du deine Medikamente." Ich quengele unzufrieden und schmiege mich an ihn, damit ich ihn weich kriege. "Aber dann muss ich auch die Augentropfen einnehmen, die sowieso nichts bringen, Can. Vielleicht ist das nur eine morgentliche Reizung, die dann verschwindet. Bitte heute keine Augentropfen, sie brennen so sehr", gebe ich extra niedlich von mich. Can seufzt. "Aber deine Augen, Shana." "Meine Augen würden nur brennen. Bitte, Can." Schmollend schaue ich zu ihm hoch, woraufhin er mich wieder an seine Brust drückt. Ich glaube, er will nicht, dass ich gewinne. "Also gut", gibt er am Ende auf. Gut gemacht, Schwester.

Wir laufen in die Küche, wo alles auf der Küchentheke steht. Wow, das Frühstück sieht wunderbar aus. Hinter mir höre ich Geraschel, weswegen ich mich umdrehe und Can mit einem wunderschönen Rosenstrauß sehe. "Oh Gott, sind das schöne Rosen!" Er nimmt mich fest in den Arm und gibt mir einen Kuss in den Mund. Hui, das kam plötzlich. Ich hoffe, der Kuss hatte keinen Mundgeruchsgeschmack in sich. "Alles Gute zum Geburtstag, Shana." Ich quietsche freudig auf und springe wieder in seine Arme. "Dankeschön, Can." Ich nehme die Rosen an mich, die von oben Rot sind und immer blasser werden, sodass ein wunderschöner Verlauf von rot zu weiß entsteht. "Die sind wunderschön, oh Gott, die sind fabelhaft!" Ich springe freudig hin und her, tue die Rosen in ein Gefäß mit Wasser und stelle sie auf die Fensterbank. Meinen Blick kann ich nur schwer von den Rosen trennen - auch wenn ich wenig sehe, weil meine Augen so geschwollen sind. "Hier, die musst du aber einnehmen", sagt Can und hält eine kleine Tablette in der Hand. Ich schlucke sie und falle über die Eier mit Sucuk und den leckeren Schafskäse her. "Deine Geschenke kriegst du später." Ich schaue ihn mit offenem Mund an. Wie? Noch mehr Geschenke? "Nein, Can, die Rosen sind Geschenk genug." Ich schüttele kräftig den Kopf, was ihn schmunzeln lässt. "Ich bin dein Mann, du wirst sie annehmen." Ich schüttele mürrisch den Kopf. "Doch und du wirst es lieben." Verlegen hebe ich die Schultern an. Was soll ich Can dann zum Geburtstag schenken? Deinen Körper, hehe.

"Mach dich dann gleich fertig, wir fahren dann in den Tierpark." "Tierpark?", rufe ich freudig und hüpfe wieder auf. Oh Gott, ich war so lange nicht mehr in einem Tierpark. "Danke, danke, danke!" Ich quietsche und setze mich vor Hyperaktivität auf seinen Schoß. "Danke." Ich ziehe das Wort in die Länge und schlinge meine Arme um ihn. Leise lachend erwidert er meine Umarmung und bindet mir die Haare zu einem Zopf. "Ich will aber duschen gehen davor. Ja, Tierpark!" Ich wippe mit meinen Beinen herum und esse aufgeregt weiter. Tierpark, ich komme, säusele ich innerlich. Auf Cans Schoß ist es viel gemütlicher, als auf dem Stuhl. Das wird toll, das wird wunderbar! Und heute scheint auch noch so toll die Sonne. Mein Geburtstag ist immer so toll! Außer das letzte Mal. Den Gedanken kann ich schnell verdrängen, weil ich einen wunderschönen Rosenstrauß bekommen habe und mit meinem schnuckeligen Ehemann den Tierpark besuchen werde. "Hier." Ich halte ihm eine Olive hin und spüre, wie er neckend an meinen Finger knabbert. "Hast du dein Handy bei dir?", frage ich und kriege sein Handy in die Hand gedrückt. "5652", sagt er, woraufhin ich den Pin eingebe. "Ich mache für meine Daumen Touch-IDs", informiere ich ihn. Er schlingt seine Arme um mich und isst weiter, nebenbei füttert er mich auch. Als ich Closer anschalte, bewege ich mich zum Takt mit und esse freudig weiter. Das Lied macht mir im Sommer immer so gute Laune.

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