Rihanna - Stay
Samstag, 15. März
Ich stehe auf, als mein Wecker klingelt. Can brummt und windet sich. "Ausmachen", murmelt er unzufrieden, was ich dann auch tue. Da ich heute Nachtschicht habe, kann ich ausschlafen. "Can, du darfst jetzt noch trinken. Um 11:30 Uhr ist dein Termin. Bis du duschen gehst, davor und danach etwas trinkst, haben wir schon 10:00 Uhr." Ich habe alles durchgeplant, damit Can auch ja nicht zu spät kommt. "Shana, du hast mich um 03:00 Uhr geweckt, damit ich esse", murrt er, woraufhin er auf sein Handy schaut. "Wir haben 09:30 Uhr." Er schnalzt mit seiner Zunge. "Du stehst doch sonst auch früh auf", murre ich argwöhnisch. "Ich hatte gestern Spätschicht und es war stressig", brummt er. Wie gut, dass ich gestern eine Wasserflasche extra für Can gekühlt habe. Ich hole die Flasche aus dem Kühlschrank und nehme das Glas, welches ich extra für Can auserwählt habe, ehe ich ins warme Zimmer laufe. "Aufstehen, trinken. Wir haben schon 09:32 Uhr, das passt nicht in meine Planung!", zische ich. Can schnalzt genervt mit seiner Zunge und nimmt das befüllte Glas entgegen. Gestern habe ich auch Brote mit Marmelade und Frischkäse gemacht, die Ramazan, Malik und Can brav aufgegessen haben, damit der Chirurg dann die Tumore dort hineingeben kann. "Trink noch ein Glas, du wirst dich wegen der Mundtrockenheit beklagen." Can hört auf mich und trinkt sogar ein drittes Glas. Nachdem ich mir ebenfalls ein Glas Wasser gegönnt habe, kuschele ich mich an seine warme Haut an, was ihn brummen lässt. "Duschen, ich habe dir gestern Sachen rausgelegt." Den Stapel mit frischen Sachen drücke ich in seine Hand und laufe mit ihm ins Bad.
"Hast du auch geplant, dass du mir die Haare wäschst?" Er schmunzelt. "Nein, aber ich bleibe im Bad." Belustigt hebt er seine Augenbrauen und fährt sich langsam über seinen tollen und muskulösen Oberkörper. Gott, dieser Oberkörper ist Gold wert! "Gefällt dir, was du da siehst?" Er zwinkert mir zu. "Das, was ich da sehe nimmt nur Zeit weg. Los, du zerstörst meine tolle Planung!", zische ich und drehe ihn um, damit er seine Boxershort auszieht. Kurz schaue ich auf seinen tollen Hintern und drehe mich dann um, damit Can in die Wanne steigen kann, ohne dass ich seinen... kleinen Freund sehe. "Ich finde es irgendwie komisch, dass du gar keine Hemmungen hast, dich vor mir nackt zu machen", gestehe ich leicht belustigt. "Und ich finde es irgendwie komisch, dass du mir ins Bad folgst und meinen Arsch begaffst. Wir sind also beide komisch." Can grinst mich an und hält sich den Vorhang vor die Hüfte, als er das Wasser anschaltet. "Wow, das Wasser ist so schön warm. Komm doch mit unter das Wasser", versucht Can mich kleinzukriegen. Seine ach so tolle und echt begeisternde Stimme hält mich jedoch davon ab. "Ich passe, die Toilette ist angenehm genug. " Ich muss grinsen. Ich liebe seine verspielte Art so sehr. Sie ist so befreiend. "Warte, wie ging dein Anmachspruch nochmal? Du stinkst, lass uns duschen gehen." Seine raue und tiefe Lache ertönt im Bad, die sich so schön melodisch anhört. Seine Wimpern wirken durch das Wasser noch dichter und länger, was sein Gelb noch kräftiger leuchten lässt. Hach, Can ist wunderschön. "Ich setze mich einfach auf den Boden. Das Festhalten ist mir zu anstrengend." Ich schaue weg.
Can setzt sich auf den Boden, was lustig aussieht. Er sieht aus wie ein Kind, welches mit einem steifen Rücken in der Wanne sitzen muss. Er nimmt sich seinen Duschschwamm und legt ihn auf seinen Schoß. "Für dich habe ich meinen Schwanz extra zwischen die Beine geklemmt. Jetzt sieht es so aus, als ob mir ein blaues Gebüsch zwischen den Beinen wächst. Das turnt dich doch an, nicht wahr?" Ich nicke belustigt. Can sieht irgendwie aus wie eine Elfe. "Kannst du nicht einfach zu mir in die Wanne steigen? Komm schon, wir sind verheiratet, Shana", murrt er am Ende, wie ein kleines Kind mit zusammengezogenen Augenbrauen. Das lässt mich schmunzeln. "Nicht vor der Hochzeitsnacht." Er stöhnt genervt auf. "Ich bin verheiratet und meine Frau will nicht mit mir schlafen. Ich könnte dir die Massage deines Lebens geben, aber du ziehst es nicht einmal in Erwägung, dich darauf einzulassen." Empört schnalzt er mit seiner Zunge und schamponiert seine Haare. "Zeter nicht so viel, Can." Seine Lippen verziehen sich zu einem schiefen Grinsen. "Was?", frage ich. "Zetern? Du und deine Wörter, Shana." Spöttisch sehe ich ihn an. "Je mehr Synonyme, umso besser." Can schamponiert seine Haare weiter, was goldig aussieht. Ich gebe ihm ein Handtuch und verlasse das Bad. Wir haben jetzt 10:00 Uhr. Das ist gut. In eineinhalb Stunden ist sein Termin. "Föhn dir die Haare", rufe ich. Ich ziehe mir meine dunkelblaue Hose und ein beiges T-Shirt von Can an, dessen Ärmel bis zu meinen Ellenbogen gehen, bevor ich sein Lieblingsparfüm auftrage. Als auch Can fertig ist, sitzen wir auf dem Bett. "Um 11:10 Uhr wirst du vorbereitet. Wir haben jetzt 10:18 Uhr. Um 10:40 Uhr gehen wir raus, damit wir um 10:50 Uhr den Bus nehmen können. Wir fahren vier Stationen, insgesamt sechs Minuten. Wir kommen pünktlich an", sage ich.
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Akzeptanz
RomanceFortsetzung von Ignoranz. Zuerst Arroganz lesen, gefolgt von Ignoranz, bevor mit diesem Buch begonnen wird. Nach der Trennung weiß Shana nicht mehr weiter. Die ganzen Momente voller Liebe, Leidenschaft, Hass und Zweifel sind vorbei. Can will auf Abs...