Vorwort & Prolog

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Hallo liebe Phantom der Oper Fans!

Ich hoffe ihr findet Gefallen an meiner kleinen Geschichte und wünsche euch viel Spaß beim Lesen des Prologs!
Über Kommentare und Feedback jeglicher Art würde ich mich sehr freuen!


P.S. Erik gehört leider nicht mir, sonder Andrew Lloyd Webber, Susan Kay und Gaston Leroux. Ich verdiene auch kein Geld mit meinen Fantastereien, sondern schreibe lediglich zum Vergnügen.


So, nun aber viel Spaß!

Liebe Grüße
Eure Yvaine



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Prolog


Melpomene starrte in ihre Kristallkugel und hätte am liebsten laut aufgeheult, als sie die tragische Szene betrachtete, die sich in der Welt der Menschen im Jahr 1879 vor ihren Augen abspielte. Voller Kummer musste sie mitansehen wie der Mann, der sein entstelltes Gesicht hinter einer Maske verbarg, von der Frau, die er über alles liebte, zurückgewiesen wurde. Während sie mit dem jungen Vicomte in ein Leben voller Liebe und Licht entschwand, blieb er allein in der Dunkelheit zurück. Sein Herz war gebrochen und Melpomene wusste, dass es nie wieder heilen würde. Er hatte so viel riskiert und war einmal zu oft enttäuscht worden.

Ihr Herz zog sich vor Mitgefühl zusammen und sie musste mit den Tränen kämpfen, als der Mann mit einem Aufschrei begann alle Spiegel zu zertrümmern, um den Anblick seiner hässlichen Fratze nicht länger ertragen zu müssen. Er war zutiefst verletzt und würde von nun an auf ewig in der Finsternis leben müssen.

Gefangen in seiner Pein und in völliger Einsamkeit. Ohne jemanden, der ihn umsorgte, mit ihm lachte oder weinte, seine Sorgen und Träume teilte. Ohne Aussicht darauf jemals aufrichtig geliebt zu werden.

Er war dazu verdammt bis in alle Ewigkeit ein Leben als Schatten zu fristen, ein Mythos, um den sich Jahrzehnte später etliche Geschichten und Legenden ranken sollten und von dem man sich mit einem wohligen Schaudern hinter vorgehaltener Hand erzählte.

Und wer war dafür verantwortlich, dass ihm solches Leid widerfahren war? Ganz allein sie.

Sie hatte das berüchtigte Phantom der Oper zu dem gemacht, was er war: einer gequälten Seele, der es nicht vergönnt war, ihr Glück zu finden.

Wenn sie damals doch nur nicht etwas von Nyxs Magie gestohlen hätte, um dennoch ungeborenen Knaben mit den Gaben der neun Musen zu segnen! Ihrem unbedachten Handeln und Ihrer Selbstsucht war es zu verdanken, dass er mit solch einem unvorstellbar grausamen Schicksal bestraft wurde.

Denn als die Göttin der Nacht herausfand, was die Muse getan hatte, war sie voller Zorn und sprach in ihrer grenzenlosen Wut einen Fluch aus, der dazu führte, dass das Gesicht des Knaben aufs Grässlichste entstellt war, als er schließlich geboren wurde.

Melpomene konnte nichts dagegen unternehmen und musste in hilfloser Verzweiflung mitansehen wie seine eigene Mutter vor dem Säugling zurückschreckte und ihn voller Grauen betrachtete.

Es zerriss ihr schier das Herz und sie flehte Nyx an, den Fluch rückgängig zu machen und stattdessen sie zu bestrafen. Doch die Göttin blieb unnachgiebig. Der Knabe würde fortan ein Leben im Dunkeln fristen, ein ewiges Geschöpf der Nacht, Herrscher über ihr Reich.

Die Jahre vergingen und aus dem Kind, das nach ein wenig Zuwendung und Liebe hungerte, wurde ein Mann, der verstanden zu haben schien, dass ihm zärtliche Gefühle niemals vergönnt sein würden. Was blieb war die vage Hoffnung, dass er sich irrte. Dass es vielleicht doch einen Menschen gab, der ihn lieben konnte, trotz des schrecklichen Makels, der ihn verunstaltete.

Melpomene litt mit ihm und konnte es sich nicht verzeihen was sie ihm angetan hatte. Ohne ihr fatales Eingreifen hätte er ein ganz normales Leben führen können und wäre glücklich geworden.

Es war ein schwacher Trost zu sehen, dass die Gaben, mit den sie ihn ohne das Wissen ihrer Schwestern gesegnet hatte, ihn zu einem künstlerischen Genie machten. Er war ein begnadeter Bildhauer, Maler, Architekt und Komponist und seine Stimme war die eines gefallenen Engels. Umso tragischer, dass die Welt ihn ausschloss und sein Wirken nicht zu würdigen wusste.

Musste denn alles was sie mit den besten Absichten zu erreichen suchte sich ins genaue Gegenteil verkehren? Konnte sie nicht wenigstens einmal ein glückliches Ende herbeiführen?

Ja, sie war die Muse der Tragödie, aber das konnte doch nicht bedeuten, dass alles was sie anfasste unweigerlich in Leid und Verzweiflung endete. Das war nicht fair!

Melpomene erhob sich und wischte sich mit dem Handrücken die verräterischenTränenspuren von den Wangen, ehe sie das Innere der Kristallkugel mit einer Handbewegung wieder in Nebelschwaden hüllte. Entschlossen straffte sie sich und machte sich auf den Weg.

Genug mit all diesen Tragödien! Sie war beseelt von dem Wunsch, dass was sie damals angerichtet hatte, wieder gutzumachen. Und heute war endlich der Tag gekommen, an dem sie die Chance dazu erhielt.

Es war Zeit die Geschichte des Phantom der Oper neu zu schreiben und ihm das Ende zu bescheren, das er verdiente.

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