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Jungkook P.o.V.

Mit dem zufriedenstellenden Gefühl, dass heute Sonntag ist und ich eigentlich nichts machen muss werde ich langsam wach und fühle mich auch eigentlich echt gut, doch irgendwie will es mir nicht gelingen, meine Augen zu öffnen. Natürlich reibe ich erstmal darüber, nur um zu bemerken, dass sie vom Schlaf total verklebt sind. In meinem Zimmer riecht es muffig "Wie in einem Pumafäfig, lüfte gefälligst" würde meine Mutter jetzt wahrscheinlich sagen und ganz automatisch will ich aufstehen, um ihrer Anweisung nachzugehen, dabei ist sie nichtmal zu Hause...

Weit komme ich jedoch nicht, als ich bemerke, dass meine Schuhe stark gegen meine Füße drücken und sich beim Aufsetzen ein drückendes Gefühl in meinem Bauch ausbreitet. Scheiße, ich habe mit Klamotten geschlafen! Leicht panisch befreie ich micih zuerst aus meiner Jacke und greife danach direkt in die Schublade meines Nachttischschränkchens um ein Thermometer herauszuziehen. Ich muss dringend meine Temperatur messen. Ich stecke mir das digitale Thermometer also kurzerhand ins Ohr und ziehe währenddessen auch endlich meine Schuhe aus. Da werde ich wohl wieder diese eklig riechende Creme draufschmieren müssen, damit sie abschwellen. Und glaubt mir, wenn es etwas gibt, worüber man sagen kann "Das riecht nach Fuß", dann ist es diese Creme.

Das Thermometer in meinem Ohr piept und ich schaue schnell nach. Kein Fieber, Gott sei Dank! Krank zu werden kann ich jetzt echt nicht gebrauchen.

Langsam, um meine Füße nicht noch mehr anschwillen zu lassen gehe ich also die Treppe runter, um mir etwas zu trinken aus der Küche zu holen, da raschelt es im Wohnzimmer plötzlich aus Richtung Couch. Ist meine Eomma schon zurück? Klar, wer sollte es sonst sein, ausser uns wohnt hier ja schließlich niemand. Um ihr eine Freude zu machen, bereite ich also schonmal einen Kaffee vor und gehe mit der Tasse in der Hand wieder ins Wohnzimmer. "Eomma, ich hab dir Kaffee gemacht!" rufe ich fröhlich, gehe um die Couch herum zack, da fällt mir vor Schreck die Tasse mit der heissen Flüssigkeit aus der Hand, direkt auf meine nackten Füße.

Ein verschlafener Taehyung setzt sich auf und schaut mich völlig verwirrt an. "Was machst du hier?" fragt er mich mit seiner verdammt rauen Morgenstimme. "Ehm, ich wohne hier? Was also machst DU hier?" stelle ich ihm die Gegenfrage und so langsam scheint er zu realisieren, dass er nicht bei sich zu Hause ist. "Fuck, ich muss eingeschlafen sein. Ich dachte gestern du kommst vielleicht nochmal runter, nachdem du so schnell oben warst und hab mich auf die Couch gesetzt, tut mir leid" erklärt er und sieht beschämt zu Boden.

"Tae-" "Jung-" setzen wir beide gleichzeitig an und ich gebe ihm mit den Worten "Du zuerst" den Vorzug.

"Jungkook, du hast das gestern ganz falsch verstanden. Das war für mich nicht einfach nur ein Kuss, das musst du mir glauben. Ich wollte einfach nur, dass du dich beruhigst, du sahst so nervös aus. Wenn ich dir das Gefühl gegeben habe, dass es für mich nichts bsésonderes war. tut es mir wirklich Leid, ich lie..ehm mag dich doch wirklich gern." spricht er zu Ende und ich werde gerade mit Sicherheit wieder Rot. Wann bin ich denn bitte so eine Dramaqueen geworden, dass ich direkt alles persönlich nehme und in Frage stelle? Aish, Jeon Jungkook, jetzt reiss dich mal zusammen!

"Ich...ehm...ist schon gut, ich hab mal wieder überreagiert. Aber bitte versuch mich zu verstehen Tae. Der einzige Freund, den ich bisher hatte war und ist Jimin, alle anderen waren nie nett zu mir. Ich kann mit sowas nicht gut umgehen, jedenfalls noch nicht, aber ich versuche es."

Nun sitzen wir nebeneinander auf meiner Couch und eine unangenehme Stille breitet sich aus.

"Kooks?" "Mhm?" "Was ist mit deinen Füßen passiert?" fragt er mich plötzlich und ich schaue verwirrt hinunter. Oh mein Gott, die Schwellungen und den Kaffee auf meinen Füßen habe ich ja total vergessen. Na super, jetzt sehen meine Füße aus wie rote Wasserbomben mit Zehen. Schnell will ich aufspringen, um die Creme aus dem Bad zu holen, da hält Tae mich am Handgelenk fest. "Setz dich wieder hin, du solltest deine Füße so wenig wie möglich bewegen". "Aber ich muss die einreiben, damit sie abschwellen, Tae. Das kann nicht warten" und will weitergehen, da steht er auf, drückt mich wieder auf die Couch und beugt sich zu mir runter. Er ist mir wieder so unglaublich nah und sieht mir direkt in die Augen.
"Wo ist die Creme?" will er wissen und ich bekomme nur ein gestottertes "B-bad..Sch-schrank..oben" heraus, bevor er schnellen Schrittes nach oben geht.

Es dauert nicht lange, da steht der Schwarzhaarige breit grinsend, mit der Cremetube in der Hand neben der Couch und setzt sich zu mir gewandt im Schneidersitz hin, ehe er sich eines der vielen Kissen auf die Beine legt. Völlig planlos, was er vorhat schaue ich ihn mit zusammengezogenen Augenbrauen an, er aber beugt sich bloß vor und greift nach meinem Fuß, den er mit Leichtigkeit zu sich zieht und auf dem Kissen ablegt. "Tae? Was wird das?" "Na was wohl? Ich massiere dir die Füße, wonach sieht es denn aus? Ich kann zwar nicht viel, aber im massieren bin ich echt gut, du wirst schon sehen!" gibt er mir mit einem triumphierenden Lächeln zu verstehen und ehe ich protestieren kann fängt er auch schon an.

CIPA ⇴ ᴛᴀᴇᴋᴏᴏᴋ ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt