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Taehyung P.o.V.

"Da seid ihr ja!" lacht Yoongi mir entgegen und stolpert auf mich zu bevor er mir praktisch in die Arme fällt. Ich schaue zu Jungkook rüber und kann mir ein breites Grinsen nicht verkneifen. Er steht mit weit aufgerissenen Augen einfach nur da und hält die Luft an.
Ich glaube die Überraschung ist mir gelungen. Yoongi löst sich wieder von mir und dreht sich zu dem Braunhaarigen und Jimin um, bevor er sich vorstellt.

"Hey Jungs, ich bin Yoongi, aber ihr könnt mich Suga nennen" bietet er ihnen an und hält ihnen die Hand hin, doch keiner von beiden reagiert.
Sogar Jimin rührt sich keinen Zentimeter und steht mit einem Gesicht, das einer Tomate Konkurrenz machen könnte einfach nur da Er wusste doch, dass wir hierher kommen, wieso ist er jetzt so überrascht? Ich hab es ihm extra gesagt, damit Jungkook jemanden dabei hat, dem er vertraut.

Bevor es noch peinlicher wird stupse ich Kooks kurz in die Seite. "Atmen nicht vergessen" zwinkere ich ihm zu und sofort holt er Luft. "IchbinJungkookaberdukannstmichKooknennenwennduwillst" sagt er mit einer Geschwindigkeit, die es schwer macht ihn zu verstehen. Und wieder muss ich mir das Lachen verkneifen. Es ist so süß wie aufgeregt er ist. Nun meldet sich auch Jimin räuspernd zu Wort, anscheinend ist ihm wieder eingefallen, wie man redet. "Hi, ich bin Jimin. Freut mich dich kennenzulernen!" gibt er von sich und ergreift Yoongi's Hand.

"Na dann kommt mal rein, die Party ist schon in vollem Gang" fordert mein bester Freund uns auf und Jimin eilt ihm bereitwillig hinterher während Kooks immer noch wie angewurzelt vor der Tür steht. Amüsiert nehme ich seine Hand und ziehe ihn hinter mir her, wodurch er kurz stolpert, mir aber dann wiederstandslos folgt. "Mach dich locker Jungkook, es ist nur eine Party, es beisst dich niemand" versuche ich ihn zu beruhigen während wir die Hausbar ansteuern.

"Was wollt ihr trinken?" fragt uns der Barkeeper. Ich schaue Kooks fragend an, aber zuckt nur mit den Schultern und sieht sich um.

Jungkook P.o.V.

Ich kann mich noch immer nicht beruhigen. Ich stehe hier gerade tatsächlich in AgustD's Villa. Wahnsinn! Tae hat mich zwar gefragt was ich trinken will, aber da ich keine Ahnung habe, was man so trinkt und was gut schmeckt, da ich noch nie Alkohol getrunken habe lasse ich ihn einfach aussuchen. Während Tae dem Barkeeper sagt, was wir trinken wollen sehe ich mich erstaunt um. Hier sieht alles so teuer und modern aus. Überall hängen schöne Gemälde und Bilder, auf einem Podest steht ein riesiger, weißer Flügel und überall stehen Leute rum, die sich angeregt unterhalten.

Ich bemerke, wie Tae mich an der Schulter antippt und mir lächelnd ein Glas in die Hand drückt. "Was ist das?" will ich wissen und schaue mir prüfend das Glas in meiner Hand an. "Whiskey mit Cola" antwortet er und ich schaue mir mein Glas nochmals an. "Trink einfach, dir passiert schon nichts" animiert er mich und ich nippe einmal daran. Es schmeckt tatsächlich nicht schlecht bemerke ich nach dem ersten kleinen Schluck und nehme dann nochmal einen größeren Schluck. Es schmeckt einfach wie sehr bittere Cola.

"Mach langsam, der Abend fängt gerade erst an Kookie" sagt er mir und ich nicke nur. "Also gut, erzähl mir was von dir, was willst du später mal machen?" fragt er mich plötzlich und bringt mich damit völlig aus dem Konzept. "N-naja, früher wollte ich Tänzer werden, oder Fußballer, irgendwas aufregendes, sportliches" antworte ich ihm und er zieht die Augenbrauen zusammen. "Und wieso tust dus dann nicht?" hakt er weiter nach, obwohl er es doch mittlerweile eigentlich wissen müsste, immerhin habe ich ihm von meiner Krankheit erzählt. "Ich kann nicht, meine Krankheit". "Du kannst nicht, oder du darfst nicht?" sagt er, womit er mich wieder verwirrt.

"Versteh mich nicht falsch Kookie, ich weiss ja, dass es für dich schwieriger ist, als für andere, aber nicht unmöglich" macht er nun deutlich und ich zucke seufzend mit den Schultern. Irgendwie macht mich das traurig, denn der einzige Grund, wieso ich so viele Dinge nicht tue ist die Angst meiner Mutter. Ich will ihr keine Sorgen bereiten oder sie traurig machen, sie hat so viel für mich geopfert.

Tae scheint zu merken, dass dieses Thema mich runterzieht und will es schnell wechseln. "Gibt es etwas, dass du immer schon tun wolltest? Etwas, das für dich nicht gefährlich ist?" fragt er interessiert und sofort denke ich an die Narbe auf meinem Unterarm. Schon länger würde ich dieses "Andenken" gerne mit einem Tattoo bedecken, doch leider fehlt mir das Geld und der Mut dazu, mal ganz abgesehen von den Bedenken meiner Mutter.

"Ich hätte gern ein Tattoo." sage ich ihm schließlich und sofort bildet sich wieder ein Lächeln auf seinem Gesicht und seine Miene erhellt sich. "Na das lässt sich doch machen! Aber jetzt lass und erstmal tanzen gehen" ich kann garnicht so schnell reagieren wie er mich am Arm packt und in die tanzenden Leute zieht. Perplex stehe ich da, während der Schwarzhaarige bereits anfängt sich zu bewegen. Und wie er das tut.
Ich beiße mir auf die Unterlippe und überlege was ich tun soll. Nicht, weil ich nicht weiss wie man tanzt, sondern weil die Situation mich einfach völlig überfordert. Plötzlich kommt Taehyung näher, sodass unsere Gesichter nur wenige Zentimeter voneinander entfernt sind.

Ich spüre, wie er seine Hand auf meine Wange legt "Zerkau dir deine schönen Lippen nicht" sagt er so leise, dass ich ihn kaum verstehe, höre aber sofort auf. Mein Herz rast wie verrückt und ein komisches, drückendes Gefühl breitet sich in meinem Bauch aus. Es kribbelt, und fühlt sich unglaublich schön an. Okay, ich glaube Jimin hatte Recht, ich mag Taehyung sehr. Dass ich sichtlich nervös bin bemerkt auch Tae und entfernt sich wieder ein bisschen von mir, bevor er die Hände auf meine Hüften legt und mich "zwingt" mich zu bewegen.

Während wir tanzen vergesse ich komplett die Zeit und alles andere um uns herum ist wie ausgeblendet. Ich sehe nur Taehyung. Ich weiss nicht wie und wann und woher der Mut kam, aber mittlerweile habe ich meine Hände in seinen Nacken gelegt und wir bewegen uns zur Musik, während wir uns die ganze Zeit in die Augen sehen. Wieder kommt er mir näher und nun berühren sich unsere Nasenspitzen schon fast. Tae schliesst die Augen und ich will sie auch gerade schliessen, als Suga plötzlich neben uns steht und laut anfängt zu sprechen. "Wie lange seid ihr schon zusammen?" will er wissen und wir treten beide ruckartig einen Schritt zurück.

"Sind wir nicht" antwortet der Ältere mit geröteten Wangen und kratzt sich am Hinterkopf. "Das sah aber eben anders aus" lacht Suga und dreht sich wieder um um sich mit seinen anderen Gästen zu unterhalten. Okay, das ist jetzt peinlich. Einfach um irgendwas zu tun leere ich mein Glas, drücke es Tae mit den Worten "Ich muss mal aufs Klo" in die Hand und mach mich auf die Suche nach dem Badezimmer.

CIPA ⇴ ᴛᴀᴇᴋᴏᴏᴋ ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt