JungkookMüde wälze ich mich am nächsten Morgen im Bett umher und versuche die Bilder, die immer wieder in meinem Kopf auftauchen zu vertreiben und zu ignorieren, aber es will mir einfach nicht gelingen. Mit einem Ruck setze ich mich aber dann doch auf, als ich feststelle, dass meine Mutter nicht mehr da ist und direkt bekomme ich Panik. "Eomma?" rufe ich schon fast durch das von der gerade aufgehenden Sonne erhellte Zimmer und spüre einen leichten Windzug auf meiner Haut. Mir durch die Haare fahrend stehe ich auf und gehe direkt auf die offenstehende Balkontür zu.
"Eomma?" frage ich nochmal, diesmal allerdings vorsichtiger, als ich meine Mutter im Morgenmantel bekleidet am Geländer lehnen sehe. Regelrecht apathisch starrt sie auf den Sonnenaufgang und ihre zerzausten Haare werden vom Wind hin und her geweht. Zögerlich lege ich eine Hand auf ihre Schulter, doch sie reagiert nicht, weshalb ich leicht an ihr rüttle. "Eomma? Geht's dir gut?" und erst jetzt regt sie sich. "Nein mein Schatz, mir geht es nicht gut." sagt sie komplett emotionslos und zieht ihren Morgenmantel zu, bevor sie ihre Arme um ihren Bauch schlingt und ihre Hände sich an ihre Seiten krallen. "Ich habe mich immer für so stark gehalten. Ich wollte dir immer eine gute Mutter sein und alles richtig machen, dich mit meinem Leben beschützen. Und ich habe versagt. Und auch Jimin konnte ich nicht schützen. Das werde ich mir nie verzeihen, niemals." sagt sie und zum Ende hin wird sie immer leiser, bis es nurnoch ein Hauchen ist.
"Das war doch nicht deine Schuld, du hättest das nicht verhindern können. Bitte denk sowas nicht, wir sind alle da rausgekommen und leben." versuche ich sie zu beruhigen, aber sie schüttelt bloß mit dem Kopf. "Jungkook du hast nicht gesehen, was ich gesehen habe. Er hat Jimin gequält. Er hat ihn so brutal gequält und erniedrigt, ich werde das niemals vergessen können. Ich konnte...ich konnte ihm nicht helfen Jungkook. Ich wollte, immer wieder habe ich an diesen Fesseln gerüttelt und gerissen, aber ich konnte ihm nicht helfen. Er war so verzweifelt, so...Jungkook er hatte solche Schmerzen...diese....diese Schreie...ich höre sie immernoch. Er hat so panisch nach seiner Mutter geschrien...nach Yoongi...und nach dir...ich...ich...ich kann das einfach nicht vergessen..." sagt sie heiser und sieht mich an. Eine einzelne Träne läuft ihr über die Wange und sie zittert am ganzen Körper.
Langsam gehe ich einen weiteren Schritt auf sie zu und lege meine Arme um sie. Sie versteckt ihr Gesicht hinter ihren Händen und beginnt wieder so bitterlich zu weinen, dass es mir das Herz in tausend Stücke reisst. Und gerade wird mir eines klar: Vor alldem, was in den letzten Tagen passiert ist, habe ich meine Mutter nie weinen sehen. Für mich war sie immer so unglaublich stark und stolz, wie eine Löwin. Ich könnte mich dafür Ohrfeigen, dass ich immer nur an mich Gedacht und mich über ihre nervige Art beschwert habe, dabei hat sie alles nur für mich getan. Ich bin so ein Idiot.
Während ich ihr beruhigend über den Rücken streiche, meldet sich aber leider mein Magen, der schon länger nichts gescheites mehr zu essen bekommen hat und ich ziehe meine Mutter mit mir wieder in das Hotelzimmer, ehe ich die Balkontür schließe und meine immernoch schluchzende Mutter ansehe. "Was hälst du davon, wenn du dich erstmal frisch machst und umziehst? Ich gehe in der Zeit rüber und mache das gleiche und dann hole ich dich ab und wir gehen eine Kleinigkeit essen. Ist das okay?" frage ich und sie nickt so leicht, dass ich es erst garnicht wahrnehme. "O-okay" stimmt sie dann aber doch noch zu und ich gebe ihr einen Kuss auf die Stirn, bevor ich zu meinem Zimmer gehe und erstmal tief durchatme, dann aber doch schnell unter die Dusche springe und mich frisch mache.
Nach einer guten halben Stunde stehe ich wieder vor der Tür meiner Mutter und klopfe sachte. Einige Momente später geht die Tür dann auch auf und meine Mutter steht frisch geduscht und mit frischen Klamotten vor mir, um ihre Schulter ihre Handtasche gehängt. "Können wir?" frage ich sie mit einem schiefen Lächeln und halte ihr meinen Arm hin, damit sie sich einhaken kann, bevor wir uns auf den Weg nach unten ins Restaurant machen.
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CIPA ⇴ ᴛᴀᴇᴋᴏᴏᴋ ✓
Fanfic❝Your body can stand anything. It's your soul you have to convince.❞ Jeon Jungkook "leidet" am CIPA - Syndrom. Er empfindet weder körperlichen Schmerz, noch ist er empfindlich gegenüber Temperaturen. Das bedeutet, er muss seinen eigenen Körper jeden...