Taehyung
Die ganze Zeit über im Unterricht, kann ich meine Gedanken nicht von Jungkook abwenden. Und auch meine Augen nicht. Ich weiss nicht, was es war, das mich jetzt so scharf auf ihn gemacht hat, aber ich bin es. Deshalb fällt es mir verdammt schwer, mich auf irgendwas zu konzentrieren.
Zur nächsten Stunde kommt Seulgi in die Klasse, mit unseren Arbeiten von vor ein paar Wochen unter die Arme geklemmt. Daran hatte ich überhaupt nicht mehr gedacht und muss direkt grinsen wie blöd. Wir sollten etwas zeichnen, was wir besonders schön finden und ja, natürlich habe ich Jungkook gezeichnet. Nur weiss er davon noch nichts. Ich bin wirklich gespannt, welche Note Seulgi mir dafür gegeben hat. Viel gespannter bin ich aber darauf, wie mein Süßer darauf reagieren wird.
"So. Ihr bekommt heute eure Zeichnungen zurück und ich will keine Diskussionen über die Noten hören, ich habe sowieso schon Kopfschmerzen. Nehmt es einfach hin." sagt unsere Lehrerin genervt und fängt an, die Zeichnungen in der Klasse zu verteilen. Da Jungkook und ich fast ganz hinten sitzen, bekommen wir unsere als Letzte, allerdings mit einem kleinen Zwinkern von Seulgi in meine Richtung. "Gut gemacht." flüstert sie grinsend, bevor sie sich umdreht und wieder eine ernste Miene aufsetzt. "Was hast du bekommen?" tippt Jungkook mich zaghaft an und schielt neugierig auf mein Blatt rüber. "1." sage ich stolz und betrachte meine Zeichnung. "Was? Mrs Min hat noch nie eine 1 vergeben, was hast du denn bitte gezeichnet?" will er aufgeregt wissen und schnappt nach dem Papier in meiner Hand. Allerdings verstummt er sofort, als er einen Blick darauf wirft.
"Wow." haucht der Jüngere bloß und sieht mich ungläubig an. "Überrascht?" schmuzel ich und stütze meinen Kopf auf meiner Hand ab. "Äh... Ja!? Warte mal, als wir diese Aufgabe bekommen haben, kannten wir uns noch garnicht so lange. Wieso hast du also mich gezeichnet?" hakt Jungkook irritiert nach und nun wird mein Grinsen noch breiter. "Weil du damals schon das schönste Wesen warst, was ich je gesehen habe." erwidere ich so kitschig wie möglich und der Dunkelhaarige wird direkt knallrot. Mission Jeon Jungkook in Verlegenheit bringen geglückt, würde ich sagen.
Den restlichen Unterricht lang zeichnet sich auf den Lippen meines Freundes immer mal wieder ein kleines Lächeln ab und er schaut öfter als sonst zu mir rüber. Als es dann aber endlich klingelt und der Unterricht beendet ist, packen wir unsere Sachen ein und Kookie streckt mir die Zeichnung entgegen, die die ganze Zeit auf seinem Tisch lag, weshalb ich ihn fragend ansehe. "Willst du sie nicht zurück haben?" fragt er und sieht mich ebenfalls verwundert an. "Nein. Sie war von Anfang an für dich." gebe ich schulterzuckend zurück und ziehe mir den Riemen meines Rucksacks über die Schulter. "D-Danke." stammelt er noch, bevor er das Blatt vorsichtig zusammenrollt und in das Seitenfach seiner Tasche steckt.
Auf dem Flur warten schon Jimin und Yoongi auf uns, damit wir gemeinsam den Heimweg antreten können, aber Jungkook scheint da wohl andere Pläne zu haben, denn er zieht Jimin wortlos zur Seite und flüstert ihm irgendwas ins Ohr, woraufhin er bloß nickt und sie sich beide wieder zu uns umdrehen. Kurz darauf flüstert Jimin meinem besten Freund auch etwas zu. "Wird das jetzt hier stille Post?" kommt es aus mir und plötzlich grinst Yoongi mich merkwürdig an. "Na dann gehen wir mal." sagt er amüsiert und läuft mit Jimin an der Hand an uns vorbei, klopft mir aber noch grinsend auf die Schulter, ehe er ein "Viel Spaß." murmelt und die Beiden sich auch schon einige Meter von uns entfernt haben.
"Klärst du mich auf?" will ich von Jungkook wissen, der nimmt mich aber nur an die Hand und zieht mich hinter sich her, aus dem Schulgebäude raus und geradewegs zu sich nach Hause. Den ganzen Weg über sagt er nicht einen Ton, sondern zieht mich einfach immer weiter stolpernd den Bürgersteig entlang.
Bei ihm angekommen, laufen wir direkt hoch in sein Zimmer, wo er mich einfach so auf sein Bett schubst und unsere Taschen in die Ecke wirft, bevor er zu seiner Anlage geht und ein bestimmtes Lied zu suchen scheint, was er nach ein paar Minuten auch findet. Verwundert stelle ich fest, dass es ein eher langsames Lied ist und will ihm gerade fragen, was das alles soll, da kommt er langsam auf mich zu und beugt sich zu mir runter, bevor er mit seinen Händen mein Gesicht umfasst und seine Lippen sich zärtlich auf meine legen. Wie von selbst finden meine Hände ihren Weg zu Jungkook's Hintern und ich ziehe ihn langsam aber sicher so nah zu mir, dass er keine andere Wahl hat, als sich breitbeinig auf meinen Schoß zu setzen.
"Was... Wo kommt das denn her?" hauche gegen seine Lippen, als wir den Kuss aus Luftmangel lösen und er lächelt mich so verliebt an, dass ich fast dahinschmelzen könnte. "Ich liebe dich." sagt er bloß und beugt sich wieder vor, um leichte Küsse auf meinem Hals zu verteilen. Seine Hände schieben sich vorsichtig unter mein Shirt, weshalb ich kurz aufkeuchen muss, denn seine Finger sind nicht gerade die Wärmsten. "Das weiss ich doch, und ich liebe dich auch. Aber du bist doch sonst nicht so." bringe ich hervor und Jungkook senk plötzlich leicht traurig den Kopf. "Ich weiss. Aber ich habe das Gefühl, dass ich es dir nicht oft genug sage und ich will dir einfach etwas zurückgeben. Ich will, dass du spürst, wie sehr ich dich liebe und wie dankbar ich dafür bin, dich an meiner Seite zu haben." erklärt er leise und ich bin mir sicher, dass mein Herz noch nie schneller geschlagen hat, als in diesem Moment.
"Dann zeig es mir, Jungkook..."
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Das Bild oben habe ich natürlich nicht selbst gezeichnet. Ich würde auch gern den Künstler erwähnen, der/die es tatsächlich gezeichnet hat, nur leider kann ich sie/ihn nicht wirklich einwandfrei ausmachen, tut mir leid.
Ob es im nächsten Kapitel Smut geben wird, weiss ich noch nicht, denn ich habe leichte Sorge, ob das dann nicht zu viel Smut für eine Story wird...
Saranghae 💜
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CIPA ⇴ ᴛᴀᴇᴋᴏᴏᴋ ✓
Fanfic❝Your body can stand anything. It's your soul you have to convince.❞ Jeon Jungkook "leidet" am CIPA - Syndrom. Er empfindet weder körperlichen Schmerz, noch ist er empfindlich gegenüber Temperaturen. Das bedeutet, er muss seinen eigenen Körper jeden...