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Jungkook

Dass Tae irgendwas plant, ist mir schon lange klar. Wahrscheinlich denkt er, ich merke es nicht, aber da täuscht er sich gewaltig. Ja, ich würde schon gern wissen, was er da austüftelt, allerdings hat mir der ganze Stress der letzten Zeit gereicht und ich muss mich endlich mal zusammenreissen. Ausserdem hat er es mit der letzten Nacht mehr als nur wieder gut gemacht, dass ich ihn in den letzten Tagen so selten gesehen habe. Jimin hatte Recht, jemand anderem die Kontrolle über einen zu geben, kann wirklich befreiend sein.

Gerade räume ich meine Schulsachen zusammen und stopfe sie in meine Tasche, die auch sofort in die Ecke fliegt. Es ist sowieso Freitag, also werde ich sie bis Montag eh nicht mehr brauchen. Taehyung sollte auch bald hier sein, denn wir wollen heute mit Jimin und Yoongi ins Kino. Wenn ich so darüber nachdenke, hat sich mein Leben doch endlich zum Guten gewendet. Ich habe Freunde, auf die ich mich immer verlassen kann, meine Mutter hat endlich eingesehen, dass ich mich nicht verletze, wenn ich bloß atme und am Allerwichtigsten: Ich bin mit dem besten Menschen auf der Welt zusammen. Was will ich mehr?

Offenbar Essen, denn mein Magen gröhlt schon wieder fröhlich vor sich hin. Und heute kommt auch endlich der letzte Verband ab, der meine Hand immernoch ziert, weshalb Tae schon früher zu mir kommt. Während meine Nudeln vor sich hinkochen, überlege ich bereits, welche Film wir uns ansehen werden, schweife aber ziemlich schnell ab und lande mit meinen Gedanken bei meiner Zukunft. Wie wird es nach der Schule weitergehen? Jetzt, wo ich endlich die Freiheit habe, auch spannendere Dinge zu tun, drängt sich mir natürlich die große Frage auf, was das sein wird. Ich bin die ganze Zeit davon ausgegangen, dass ich nach der Schule erstmal garnichts mache, da ich keine Lust auf irgendeinen Bürojob hatte und deshalb habe ich mir in der Schule auch nicht sonderlich viel Mühe gegeben. Jetzt ist die Lage aber anders und ich fange an, mir Sorgen zu machen. Was, wenn ich die Schule nicht packe?

Bevor ich weiter darüber nachdenken kann, klingelt es aber plötzlich an der Tür und mir fällt vor Schreck fast mein Handy aus der Hand. Während ich noch schnell einen Post zu Ende lese, laufe ich zur Tür und öffne sie beiläufig, um direkt danach wieder in die Küche zu gehen. Fertig mit lesen, sperre ich mein Handy und lege es weg, bevor ich Tae anspreche "Wieso klingelst du, du hast doch einen Schlü-" stoppe ich meine Frage, während ich meinen Freund dann auch mal ansehe. Er ist... Blond?

Ungläubig starre ich meinen Freund an und muss mich beherrschen nicht zu sabbern, denn diese Farbe steht ihm unglaublich gut

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Ungläubig starre ich meinen Freund an und muss mich beherrschen nicht zu sabbern, denn diese Farbe steht ihm unglaublich gut. "Gefällts dir nicht?" fragt er leicht unsicher und beisst sich auf die Unterlippe. Ich hingegen starre ihn weiter wie paralysiert an und strecke meine Hand aus, um durch das beinahe Gold-schimmernde Haar zu fahren. Wow. Was eine einfache Haarfarbe alles ausmachen kann. "Du siehst umwerfend aus, Tae." hauche ich fasziniert, bevor ich sein Gesicht in meine Hände nehme und ihn zu mir ziehe. Seine Arme legen sich um meine Hüften und er lächelt erleichtert über meine Aussage, bevor er seine Lippen langsam auf meine legt. Ehe wir den Kuss aber vertiefen können, höre ich immer wieder ein zischen hinter mir und löse mich hastig von dem Älteren. "Scheiße! Die Nudeln!"

[....]

Am Abend, und nachdem ich endlich alle Spuren der letzten Wochen und Monate los bin, stehe ich zu Hause vor dem Spiegel und suche mir etwas passendes zum Anziehen für den Abend raus. Da es aber sowieso nur das Kino ist, entscheide ich mich schließlich für lockere Jeans und einen schwarzen Hoodie. Taehyung sitzt derweil auf meinem Bett und tippt wieder die ganze Zeit gebannt auf seinem Handy herum, bis er den Kopf hebt und mich grinsend ansieht. "Babe, du weisst, du siehst in allem klasse aus. Aber heute solltest du vielleicht etwas naja...heißeres- Nein, du siehst auch so heiß aus. Vergiss, was ich gesagt habe." beendet er seine kleine Rede und ich sehe ihn verwirrt an. Okay, das war merkwürdig. Sonst interessiert es ihn doch auch nicht, was ich anziehe.

Immernoch etwas irritiert, ziehe ich mir aber dann doch etwas anderes an, naja zumindest etwas anderes, als den alten Hoodie. Die Jeans lasse ich also an und tausche den Pulli gegen ein weißes, dünnes Hemd. Gerade habe ich es bis obenhin zugeknöpft, da steht Tae mit einem Mal hinter mir und legt seinen Kopf auf meine Schulter, während er mir durch den Spiegel in die Augen sieht. "Lass ruhig ein paar Knöpfe offen." haucht er gegen meinen Hals und seine Hände wandern an meinen Hüften vorbei, über meinen Bauch, weiter nach oben, bis er bei den obersten Knöpfen angekommen ist und sie öffnet, bis drei offen sind, dabei immer wieder leicht meinen Hals küssend. "Müssten wir nicht gleich los, würde ich auf der Stelle über dich herfallen." sagt er noch, bevor er sich von mir löst und mir einmal schmunzelnd auf den Hintern haut.

Schnell schnappe ich mir noch mein Handy, meine Brieftasche und meinen Schlüssel, bevor ich ihm folge und wir gemeinsam zu seinem Auto laufen. Tae's Vater hat es ihm vor ein paar Tagen geschenkt, da er es sowieso nicht mehr nutzt. Beim Anschnallen fällt mir aber wieder etwas ein, also schneide ich das Thema vorsichtig an. "Was hast du eigentlich nach der Schule geplant?" frage ich deshalb und sehe Tae nervös an. "Huh? Wie kommst du jetzt darauf? Wir haben doch noch ein Jahr." gibt er zurück und sieht kurz zu mir rüber, bevor sein Blick sich wieder auf die Straße richtet. "Keine Ahnung, ich mache mir halt Gedanken um die Zukunft." gebe ich zu und stütze meinen Arm an der Tür ab.

"Witzig, dass du das sagst." kommt es plötzlich von meinem Freund und auf seinen Lippen breitet sich ein Grinsen aus. "Wieso ist das witzig?" "Naja weisst du, ich habe mir auch Gedanken darüber gemacht..." Okay, jetzt bin ich wieder verwirrt. "Und?" bekomme ich deshalb bloß zustande und sehe ihn fragend an. Tae nimmt aber bloß meine Hand, küsst meinen Handrücken, ehe er sagt: "Warts ab." und in diesem Moment fällt mir auf, dass wir schon lange am Kino vorbeigefahren sind...

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Leute... CIPA nähert sich seinem Ende...
Und es tut irgendwie weh, dass diese Geschichte, die mir so am Herzen liegt und die mich so lange begleitet hat, bald endet. Ich weiss, ich müsste sie nicht beenden, aber ich möchte sie nicht unnötig verlängern und nach fast einem Jahr wird es Zeit, mit meiner allerersten FF auf WattPad abzuschließen.

Wenn ich es richtig berechnet habe, folgen noch zwei Kapitel und der Epilog.

Ich will nicht 😭

CIPA ⇴ ᴛᴀᴇᴋᴏᴏᴋ ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt