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Jungkook
Der Zeichenblock, der eben noch auf meinem Schoß lag, fiel mit einem leisen Kratzen auf den Boden, der mich aus meinem dunklen Traum, hinaus in die reale Welt riss. Ich war verwirrt, verwirrt wieso ich eigentlich auf der Fensterbank geschlafen hatte und nicht in meinem Bett, was doch tausendmal bequemer war?

Ich seufzte und ließ meine Beine hinunter baumeln, ehe ich sie komplett auf den Boden auftreffen ließ, den Block aufhob und ihn auf dem Schreibtisch ablegte. „Wie spät ist es eigentlich?", flüsterte ich zu mir selbst und kratzte mir einmal über meinen Kopf, während ich ihn dabei hob.

Die Uhr verriet mir, dass es fast um zwei in der Nacht war, was mich einwenig überraschte. Wie konnte ich sieben Stunden auf einer Fensterbank schlafen? Gott, tat mein Hintern weh.

Ich seufzte erneut und öffnete die weiße Tür, die zu meinem Flur führte. Ein Glück, dass mein Flur nicht fünf Meter lang war und ich jedesmal einen Marathon rennen müsste, um in entsprechende Zimmer zu gelangen.

In der Küche angekommen nahm ich mir eine Tasse vom obersten Regal, woraufhin ich mich ein wenig strecken musste, um diese überhaupt in meine Finger zu bekommen.

Doch, als plötzlich meine kleine, fellige Freundin sich zu Wort meldete, harte ich die Tasse zwischen meinen Fingern, ließ sie jedoch hindurch gleiten und auf den Boden, in viele kleine Einzelteile zerspringen. Ich seufzte, währenddessen ich meine Arme in die Seiten stemmte und das Tier mit den vier Beinen vor mir betrachte, welches sich vor Schreck gekrümmt hatte und mit großen Augen auf den Boden schaut. „Du kannst mich doch nicht so erschrecken." Ich kniete mich zu ihr hinunter und streichelte ihr einige Male über den Kopf. Als sie diesen in meine Handfläche stützte, schnurrte sie zufrieden auf.

Ich hatte mir ungefähr vor einem Jahr eine Katze zugelegt, da ich mich in dieser Wohnung so alleine fühlte. Daraufhin gab ich ihr den Namen Soo-Ri. Seitdem war die kleine meine Mitbewohnerin.

Ich fing nach kurzer Zeit an, die Scherben endlich vom Boden zu räumen, um sie in den Müll zu werfen, doch da ich mal wieder nicht aufgepasst und mich in meinen Gedanken verloren hatte, schnitt ich mich an einer der vielen Glasscherben und fluchte daraufhin.

Ungewöhnlich war dies nicht, denn es war nicht das erste mal. Ich war in Gedanken, passte nicht auf und schon passierten ungünstige Dinge. Fluche daraufhin, wie dumm ich doch sei. Ich schmiss sie schnell in den Müll, nur um danach meine blutende Hand zu betrachten.

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Eine Stunde war vergangen, in der ich in meinem Bett lag. Grübelnd, ob ich mich morgen mit Minha, meiner besten Freundin, treffen sollte. Klar, möchte ich sie unbedingt wieder sehen, doch die Angst ist groß, dass ich ihn sehen könnte. Was ist, wenn er wieder in Seoul ist? Was, wenn ich ihm über den Weg laufe und nicht weiß, was ich tun soll, dabei sollte es doch unwahrscheinlich sein, oder nicht? Denn Seoul war zu groß, als das ich ihn sehen würde.

Ich nehme mir mein Handy zur Hand und öffne unseren Chat, wo ich mir die Nachricht zum gefühlt zehnten Mal durchlese.

Vielleicht sollte ich wirklich gehen und ihn einfach mal vergessen

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Vielleicht sollte ich wirklich gehen und ihn einfach mal vergessen. Wenn ich ihn sehe, tue ich so, als würde ich ihn einfach nicht kennen. Ich meine, vielleicht hat er mich schon vergessen?

𝐌𝐢𝐬𝐭𝐚𝐤𝐞 ᴶᴶᴷ ˣ ᴷᵀᴴWo Geschichten leben. Entdecke jetzt