Donnerstag - 51.3 - Der „Kleine Schwarze"

86 15 9
                                    

Don't forget  -  it's fiction!

........................................................................................................................

Jin, Yoongi und Namjoon haben einen ganz anderen Weg gewählt.
„Jungs, ich brauch' heute keine Viecher, so sehr ich es den anderen gönne. Was ich brauche, ist klein, heiß und schwarz."
Yoongi brummt vor sich hin und versucht gar nicht erst, sich auf dem Plan zu orientieren.
„Eine hübsche Frau im knappen Kleid?"
Jin schaut ihn mit gerunzelter Stirn fragend an. Yoongi starrt verständnislos zurück, und Namjoon lacht sich kringelig.
„Ich fürchte Jin, du musst lernen, dich besser in die müden Gedankengänge unseres lieben Yoongi hineinzuversetzen. Das 'kleine Schwarze' ist hier weniger weiblich und aus Stoff sondern vielmehr flüssig gemeint, denke ich. Und ohne das ist er nicht mal in der Lage, dich für deine blöde Bemerkung zu killen."

„Danach aber schon!"
Wenn Blicke töten könnten ... Jin rückt vorsichtshalber ein Stück von Yoongi weg.
„Kommt, wir suchen uns ein Café."
Namjoon schnappt sich den nächsten Lageplan und dirigiert sie dann in die richtige Richtung. Als sie nun an einem kleinen Tisch in der Sonne sitzen und ihre Getränke vor sich haben, kommt Jin auf die letzten Tage zu sprechen.

„Was glaubt ihr, wie es in den nächsten Tagen weiter geht? Werden die beiden die Kurve kriegen?"
Die beiden anderen wissen sofort, was er meint. Namjoon kratzt sich am Kinn.
„Ich trau dem Braten noch nicht. Jeden für sich kriegen wir gehändelt. Aber diese Wechselwirkung, die macht mich echt nervös."
Yoongi räuspert sich.
„Die vielen Gespräche sind schon gut. Ich weiß nur nicht, ob das reicht. Dafür, dass er sich heimlich Sorgen um sein Gewicht gemacht hat, nachdem er so super zugelegt hat, hätte ich Jimin am liebsten einen Kopf kürzer gemacht. Wann rafft er endlich, dass er reden muss!"

Aber Jin beruhigt ihn.
„Ich bin mir ja auch nicht ganz sicher. Wir haben – entschuldige, wenn ich dir zu nahe trete – Dich, Namjoon, mit deiner Liebe zu Yuiko und deiner Sorge, wie das in London werden wird. Wir haben Jeongguk, der völlig überfordert ist damit, dass er nun nach sechs Jahren plötzlich von all seinen verdrängten Gefühlen auf einmal überfallen wird. Wir haben Jimin, der zwar wieder normal isst, aber mitnichten bereits ein normales Gewicht oder Selbstbewusstsein oder Stehvermögen hat. Und der ganz sachlich gesehen körperlich zu schwach ist für das, was er in den nächsten Wochen leisten muss. Machen wir uns nichts vor. Eigentlich ist er noch nicht so weit, und er weiß das auch.
Aber gleichzeitig kann ich sehen, was wir alles schaffen. Gerade die Gespräche in den letzten Tagen haben gezeigt, wozu wir in der Lage sind. Das Zusammenspiel von Euch beiden mit Hoseok und Tae war einfach bewundernswert. Zumal das ja immer spontane Herausforderungen waren und ihr nichts davon absprechen konntet. Oder Jimin in Stockholm, der Guk so super durch seine Panikattacke gelenkt hat, dass daraus Gutes wachsen konnte. Und jetzt Guk und Hobi, die diesen Zoo erobern. Wilde Tiere sind für Hobi nun mal beängstigend. Aber ich bin zu hundert Prozent sicher, dass er nachher mit strahlenden Augen auf uns zukommt, weil Guk es geschafft haben wird, ihm hier schöne Erfahrungen zu ermöglichen.
Wenn wir es schaffen, dass Jeongguk in seinen neu entdeckten Gefühlen eine Chance sehen kann, und dass Jimin sich über seine überragenden emotionalen und sozialen Stärken definieren kann, dann werden Guks Ängste daneben unwichtig, und Jimin fällt nicht mehr so sehr seinen kräftezehrenden Zweifeln zum Opfer."

„Hm."
Namjoon brummt.
„Bei Jimin weiß ich einfach nicht weiter. Für ihn ist das London-Special objektiv zu viel und müsste dringend abgeblasen werden. Aber dann springt er aus dem nächsten Fenster. Das war und ist in seiner Prioritätenliste ganz weit oben. 'Alles für Tina' ist sein Schlachtruf. Und ich kann das verstehen. Er hat es ja gestern nochmal neu formuliert: wir haben keine Ahnung, wo er jetzt wäre ohne sie, denn wir, die wir täglich um ihn waren, waren einfach total blind für seinen wirklichen Zustand. Sie hat ihm unter Umständen das Leben gerettet."

Wake Up (BTS FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt