Ich drehte mich langsam um und sah sie fragend an, während ich mein Gesicht fertig abtrocknete.
„Wie hast du das gemacht?", verlangte sie zu wissen.
„Was meinst du?", fragte ich zurück. Ich warf die letzten Papiertücher in den Abfall.
„Mit wem hast du es getrieben, um mit ihnen befreundet zu sein? Josh, Silas? Oder Ace? Oder mit allen?", schuldete sie mich an.
„Was?", fragte ich ungläubig, da ich dachte, ich hätte mich verhört müssen.
„Du hast mich schon verstanden", sagte sie augenverdrehend. „Und falls du es mir nicht sagen willst...Ich bin ziemlich gut im Gerüchte in die Welt setzen."
„Ich habe es mit keinem von ihnen getrieben", sagte ich empört. „Ich bin nicht so wie du. Ich habe mich einfach mit ihnen angefreundet. Weisst du was das ist? Freundschaft und nicht irgendwelche falschen Freundschaften, wie ihr drei eine miteinander habt. Oder Freundschaft Plus, was eigentlich gar keine Freundschaft ist, sondern nur eine Sex Beziehung und du mit allen Jungs hast."
Sie schnappte empört nach Luft und hatte erstmals nichts dazu zu sagen.
„Du weisst gar nichts", zischte sie. „Du wirst dir wünschen, du hättest das nicht gesagt. Denn jetzt wird es mir viel mehr Spass machen, schöne Gerüchte auszudenken. Und nur so nebenbei; praktisch alle glauben meine Gerüchte, weil sie einfach die besten sind. Also mach dich auf etwas gefasst."
„Du willst mein Ruf zerstören, nur weil ich die Wahrheit ausgesprochen habe? Das ist erbärmlich", spuckte ich sie an.
„Welche Wahrheit? Dass die Basketballer gerne mit mir schlafen?"
„Denk mal darüber nach", unterbrach ich sie. „Benutz dein Gehirn, falls du eines hast. Du lässt zu, dass die Idioten alles bekommen, was sie wollen. Sie wollen bloss deinen Körper, nicht dich selber."
„Wenigstens wollen sie mit mir schlafen", gab sie zurück. Sie verstand einfach nichts.
„Mit dir kann man nicht diskutieren", seufzte ich und wollte schon hinausgehen, als sie noch sagte: „Ich wünsche dir viel Glück beim Überleben an dieser Schule in ein paar Tagen."
„Weisst du was?", sagte ich und drehte mich nochmals um, „es macht mir nichts aus. Dann erzähl doch deine blöden Gerüchte. Ich habe Freunde, die mir eher glauben werden und nicht dir. Freunde, die mir den Rücken stärken und verteidigen, wenn es darauf ankommt." Dann liess ich sie stehen und rauschte raus. Immer noch genervt von ihrer Dummheit machte ich mich auf, Eleanor zu suchen. Ich hatte die Schnauze so voll von diesem ganzen Highschool Drama. Zum Glück fand ich meine Freundin schnell, da sie bei ihrem Spind stand.
„Hey Amber", begrüsste sie mich mit einer Umarmung. Die Geste erwiderte ich erleichtert und sagte auch hi.
„Wo bist du solange gewesen?", fragte sie neugierig.
„Ich musste mir auf der Toilette Farbe vom Gesicht abwaschen, die ich in Kunst abbekommen hatte. Und dann wurde ich von Serena Summer aufgehalten." Ich erzählte ihr schnell von unserem Gespräch.
„Das ist so typisch Serena", meinte sie augenverdrehend. „Mach dir keine Sorgen. Nur die dummen Klatschtanten, die jeden Gossip nur so in sich aufsaugen, glauben diese Gerüchte."
„Hatte ich mir sowieso schon gedacht", meinte ich darauf, obwohl es nicht ganz der Wahrheit entsprach.
Sie blickte über meine Schulter und liess ihren Blick über unsere Mitschüler schweifen. Plötzlich richtete sie sich gerade auf, stellte sich vorteilhaft hin und fuhr sich mehrmals durch ihre langen schwarzen Haare. Und ihr Blick war an einem Punkt festgehalten.
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Die Tochter des Todes
FantasySeit ich in Kinnetyville lebte, hatte sich mein ganzes Leben verändert. Am Anfang dachte ich, ich würde einfach mein ganz normales Teenager-Leben weiterleben. Doch dann erfuhr ich, dass ich von einem griechischen Gott abstammte. Also hatte ich neben...