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„Danke." Ich schaute verwirrt zu ihm hoch.

„Für was?"

„Dass du mich gerettet hast. Man sagt doch Danke, wenn jemand etwas nettes getan oder gesagt hat." Er grinste zu mir runter. „Ein wunderschönes Mädchen hat mir das mal erklärt. Und ich werde ihr auf alle mögliche Arten beweisen, dass ich sie mag." Sein Grinsen wandelte sich in ein liebevolles Lächeln. Ein wunderschönes Lächeln, das ich bis jetzt noch nie gesehen hatte. Und ich konnte nicht verhindern, dass sich auch auf meinem Gesicht ein Lächeln ausbreitete. Ich hätte ihn ewig einfach anlächeln können, aber leider waren wir bei der Hütte angekommen.

„Die andere Hütte ist schöner", sagte ich und musterte das kleine weisse Haus, das fast im Schnee verschwand.

Er stellte mich vorsichtig auf den Boden. Ich fragte mich, ob er seine Arme noch spürte.

„Die Ereignisse in der anderen Hütte waren auch schöner", flüsterte er mir ins Ohr. „Wir sollten sie mal beenden." Er hatte sich zu mir runter gelehnt und zog sich jetzt wieder von meinem Ohr zurück. Ich hatte gewusst, dass er mit dem kommen würde. Seine Augen funkelten und sein Gesicht war meinem so nah, dass ich ihn einfach erneut küssen musste. Dieser Kuss war schon viel fordernder als der vorhin. Er zog mich wieder an der Hüfte ganz nah zu ihm. Oh Gott, seine Lippen waren so weich und er küsste so verdammt gut. Er löste sich langsam von mir und schaute zu mir runter. Einige Strähnen hingen ihm ins Gesicht und ich strich sie nach hinten. Sie fielen sofort aber wieder nach vorne, wie immer. Einige Schneeflocken hatten sich noch darin verfangen. Ich musterte seine perfekten Gesichtszüge. Die hohen Wangenknochen. Die stechenden, grünen Augen. Die langen Wimpern, die Schatten warfen. Die Narbe, die durch das Ende seiner linken Augenbraue ging. Seine perfekt geschwungenen Lippen.

„Du weisst nicht, wie glücklich du mich machst. Ich habe nicht gedacht, dass ich nochmals so glücklich in meinem Leben sein würde", sagte er plötzlich. Es war unbeschreiblich, was solche Worte in mir auslösten. Ich konnte es unmöglich in Worte fassen, weswegen ich ihm einen langen, sanften Kuss auf die Lippen drückte und alle meine Gefühle hineinlegte.

„Josh?"

„Hm?"

„Ich liebe dich." Meine Stimme zitterte leicht und ich schaute ihm ehrlich in die Augen. Seine Augen wurden gross und ich hätte gerade so gerne seine Gedanken gelesen. Ich wusste, dass er ein bisschen vorsichtiger war mit Worten, die seine Gefühle ausdrückten, aber ich wollte nicht warten. Es waren nur drei Worte und einfach die Wahrheit. Und irgendwie wirkte er überrascht, als hätte er nicht gedacht, dass jemand je diese Worte zu ihm sagen würde.

„Kannst du das nochmals sagen?" Seine Lippen hatten sich zu einem Lächeln verzogen.

„Ich liebe dich, Josh Collins. Und nichts wird jemals etwas daran ändern."

Er holte tief Luft, als könnte er es immer noch nicht ganz realisieren.

„Ich liebe dich auch, Amber." Ich lächelte ihn breit an und mein ganzer Körper fühlte sich so voller Liebe an. „Ich habe keine Ahnung, wie wir als Team funktionieren. Ich weiss, dass wir oft nicht einer Meinung sind und beide unendlich stur sind, aber wir werden zusammen einen Weg finden. Das will ich mehr als alles andere. Denn ich liebe dich." Er hatte Recht. Keine Ahnung, wie wir miteinander klar kamen, wenn wir an einem Strang zogen. 

„Wir werden das schaffen", meinte ich zuversichtlich und drückte ihm erneut einen Kuss auf die Lippen.

„Die anderen wollen dich sicher auch sehen", meinte er, nachdem ich den Kuss beendet hatte. Er machte aber keine Anstalten mich loszulassen, denn er hatte immer noch seine Hände auf meiner Hüfte. Ich ging ein paar Schritte nach hinten und sie rutschten automatisch weg. Ich griff nach seiner rechten Hand und zog ihn mit mir, während ich auf die Türe zuging.

Die Tochter des TodesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt