*POV Brooklyn
Als ich am nächsten Morgen aufwachte, fand ich mich zwar in Jacks Bett wieder, aber er selbst war nicht mehr hier. Ich streckte mich und quietschte leise auf, als sich meine Muskeln entspannten. Ich setzte mich langsam hin und rieb mir die Augen, bevor ich aufstand und ins Bad ging.
Ich schnappte mir meine Zahnbürste und fing an, meine Zähne zu putzen, wobei ich einen kurzen Blick in den Spiegel warf. Ich stoppte abrupt in der Bewegung und starrte mein Spiegelbild an. Langsam ließ ich die Zahnbürste sinken und berührte mit meinen Fingern die Stelle an meinem Schlüsselbein, die dunkelrot gefärbt war. Ich strich vorsichtig darüber und es war, als würde diese Stelle eine Welle der Erinnerung an letzte Nacht auslösen.
Urplötzlich erinnerte ich mich an Jack, der sich über mich gebeugt hatte und mit seinen Lippen über meine gestrichen hatte, an das ungewohnte Gefühl in meinem Körper und daran, dass ich letztendlich dafür verantwortlich war, dass wir uns geküsst hatten. Nein, wir hatten uns nicht geküsst. Wir hatten rum geknutscht. Total wild rum geknutscht.
Und er hatte mir einen Knutschfleck verpasst.
Ich erinnerte mich daran, dass ich leise gestöhnt hatte, weil es ein wenig schmerzhaft gewesen war und, dass Jack nur gegrinst hatte und seine Hand sanft auf meinen Mund gelegt hatte, damit uns niemand hörte.
Dann fiel mir ein, dass ich ihm auch einen verpasst hatte, und zwar genau auf seinem Hüftknochen.
Ich schluckte schwer, als ich wieder in der Realität ankam.
Ich wusste nicht, ob es das war, was ich wollte. Ich konnte nicht erklären, was in mich gefahren war, als ich ihn an mich gezogen hatte. Und warum Jack sich nicht gewehrt hatte, war mir auch ein Rätsel.
Ich war mir überhaupt nicht sicher, ob das, was ich gefühlt hatte, gut oder schlecht war und, ob Jack das gleiche gefühlt hatte.
Aber meine größte Sorge war, dass ich nicht wusste, wie ich jetzt reagieren sollte, wenn ich ihn sah. Sollte ich ihn zur Rede stellen? Mussten wir eines dieser unangenehmen Gespräche führen? Sollte ich ihn einfach küssen, oder so tun, als wäre nichts passiert? Ich wusste es nicht. Aber ich würde es zwangsläufig herausfinden.
Nachdem ich mich angezogen hatte und mein Knutschfleck gut unter meinem Shirt versteckt war, ging ich langsam nach unten. Ich atmete erleichtert auf, als ich nur Mikey in der Küche sah.
„Morgen." sagte ich und er schaute kurz zu mir rüber.
„Hey." antwortete er und schaute wieder auf sein Handy.
„Wo sind die Anderen?" fragte ich unschuldig.
„Andy und Michelle sind zur Sporthalle gefahren, um Badminton zu spielen, Rye ist mit Biscuit am See und Jack ist auf dem Trampolin." antwortete er mir und ich widerstand dem Drang, einen Blick nach draußen zu werfen.
Ich nahm mir eine Tasse Tee und ging zurück nach oben. Ich ließ meine Eidechse Spyro aus ihrem Käfig und schaltete die X-Box an. Ich schrieb meinem Kumpel eine Nachricht, dass ich jetzt Fortnite spielen würde und fragte, ob er auch Zeit hatte. Ich setzte mir meine Kopfhörer mit dem Mikro auf und startete das Spiel.
Ich wusste nicht, wie lange ich schon spielte, aber es war mittlerweile die 4. Runde hintereinander und langsam bekam ich Kopfschmerzen. Als auch diese Runde zu Ende war, verabschiedete ich mich und legte die Kopfhörer ab.
Genau in dem Moment, als ich Spyro hochnahm, klopfte es an der Tür.
„Komm rein." sagte ich und setzte Spyro vorsichtig auf mein Knie. Sie oder Er, ich wusste nicht welches Geschlecht sie hatte, kletterte ein Stück hoch und sah mich neugierig an. Ich strich ihr liebevoll über den Kopf und schaute auf, als sich die Tür öffnete und Jack rein kam. Ich wich seinem Blick aus und schaute wieder zu Spyro.
„Brook, ich glaube wir müssen reden." sagte er und spielte nervös mit seinen Fingern.
„Mhh..." sagte ich nur und mied weiterhin seinen Blick.
„Ich könnte mir auch Besseres vorstellen, aber ich will nur wissen, was wir jetzt machen sollen..." sagte er unsicher und ich seufzte.
„Ich hab keine Ahnung... ich weiß nicht, was ich will und was ich fühle." antwortete ich und sah ihn kurz an.
„Hat dir der Kuss was bedeutet?" fragte er leise und ich zögerte. Erst wollte ich den Kopf schütteln, aber ich stoppte in der Bewegung und fuhr mir durch die Haare. Ich lachte nervös auf und sagte dann: „Ich weiß nicht... Ich weiß momentan gar nichts. Das ist alles so verwirrend. Der Kuss war mir nicht egal, aber - keine Ahnung... Was ist mit dir?" fragte ich zurück.
„Ich weiß es auch nicht... aber ich hab nicht nichts gefühlt... ich - puh, das ist schwerer als gedacht. Also, ich - ich kann so nicht weiter machen. So halb, weißt du? Ich muss Klarheit haben, auch wenn ich mir selbst nicht sicher bin." sagte er und ich schaute ihn an.
„Was soll das heißen?" fragte ich nach, auch wenn ich schon eine Ahnung hatte.
„Liebst du mich, Brooklyn?" fragte er und ich sah ihn geschockt an.
„Ich... ich weiß nicht, Jack. Ich empfinde was für dich, aber ich weiß nicht, was es ist. Jetzt gerade würde ich sagen, nein." stotterte ich und er nickte.
„Gut. Ich dich nämlich auch nicht. Also irgendwie schon, aber halt auch nicht. Ich glaube es muss jeder etwas Zeit für sich haben und darüber nachdenken. Was denkst du?" schlug er vor und ich nickte.
„Ja, ich denke du hast Recht. Sind wir noch Freunde?" fragte ich ihn leise.
„Die Besten." versprach er.
„Gut." sagte ich erleichtert.
„Gut." wiederholte er und ging lächelnd aus dem Zimmer.
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You are everything
FanfictionDies ist meine zweite Fanfiction zur Boyband Roadtrip. Es spielt in dem neuen Haus und sowohl Biscuit, als auch Mikey und Jack sind darin enthalten, sie gehören irgendwie einfach noch dazu. - an die Kapitel, die ich persönlich sehr schön finde, sc...