You are everything

Two

POV Brooklyn

Jack und ich spielten jetzt schon die dritte Runde Fortnite und es stand momentan 1:1. Ich spielte am liebsten mit Jack, weil er nicht sauer wurde, wenn er mal verlor, was allerdings ziemlich oft passierte.

Als wir auch die dritte Runde beendet hatten, stand es 2:1 für mich. Jack ließ sich stöhnend nach hinten fallen und legte den Controller zur Seite. Ich schaltete den Fernseher und die X-Box aus und legte mich neben ihn.

„Hey Jack." er schaute mich von der Seite an.

„Hm?"

„Ich hab schon wieder gewonnen."

„Ach, halt doch die Klappe, Brooklyn." erwiderte er und strich sich mit seiner Hand über das Gesicht. Ich kicherte leise und stand auf, um die Schokolade zu holen. Ich öffnete die Packung und brach ein Stück ab.

„Pass auf, dass du nicht zu dick wirst." hörte ich Jack sagen und hörte für einen Moment auf zu kauen. Ich stellte mich vor ihn und sah ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an.

„Ich glaube, ich kann es vertragen." sagte ich und zeigte auf meinen Sixpack. Jack betrachtete meinen Bauch einen Augenblick und zuckte dann mit den Schultern.

„Wenn du meinst..." erwiderte er und ich sah ihn böse an.

„Denkst du etwa ich bin fett?"

„Das hab ich doch gar nicht gesagt."

„Aber gedacht."

„Nein. Du denkst, dass ich das gedacht habe. Das stimmt aber nicht."

„Aha..." sagte ich nur und setzte mich an meinen Schreibtisch, ohne die Schokolade weiter anzurühren.

Einen Moment später stand Jack hinter mir und legte die Arme von hinten um meinen Hals.

„Sei nicht böse auf mich." murmelte er und ich konzentrierte mich auf das Blatt, das vor mir lag.

„Bin ich nicht."

„Doch... ich merk das doch... du bist nicht fett, Brook. Du bist perfekt..." sagte er und ich runzelte die Stirn. Seine Arme lagen immer noch um meinem Hals und ich spürte, wie er sein Kinn auf meinem Kopf ablegte.

„Ich bin alles, aber nicht perfekt." widersprach ich und Jack stellte sich aufrecht hin. Er löste seine Arme von mir und drehte den Stuhl um, sodass er mein Gesicht ansehen konnte. Er legte einen Finger unter mein Kinn und brachte mich somit dazu, ihn anzusehen.

„Für mich bist du perfekt." sagte er und drückte mir einen Kuss auf die Wange, bevor er sich umdrehte und mein Zimmer verließ.

POV Rye

Ich joggte meine ganz normale Runde. Biscuit lief freudig neben mir her und hier und da hielten wir am Straßenrand an, damit er sein Geschäft verrichten konnte. Als ich nach ungefähr einer halben Stunde anhalten musste, da mein Schnürsenkel auf gegangen war, und mich bückte, um ihn wieder zu zu binden, riss sich Biscuit los und rannte in einen kleinen Wald. 

Ich vergaß meinen Schnürsenkel und rannte ihm hinterher. Ich rief seinen Namen unendliche Male, aber er hörte nicht. Nach ein paar Minuten kam ich an einen kleinen See, der einen kleinen Strandabschnitt hatte. Von weitem konnte ich den kleinen Welpen schon im See schwimmen sehen.

„Biscuit!" rief ich und pfiff. Ich sah, dass er mich anschaute und ich joggte auf ihn zu. Als er langsam auf mich zu trottete, griff ich nach seinem Halsband und schnappte mir die Leine. Er schüttelte sich das Wasser aus dem Fell und hechelte leise.

„Mach das nie wieder" schimpfte ich mit ihm und ließ meinen Blick schweifen. Es war wunderschön hier. Und obwohl ich gerne länger geblieben wäre, musste ich mich auf den Weg nach Hause machen. Ich lief los und zog Biscuit hinter mir her.

Als ich Zuhause ankam, machte ich den kleinen Ausreißer los und betrat die Küche. Dort stand Jack am Herd und trug seine Schürze, während er die Pfanne in der Hand hielt und etwas anbriet, das wie Fleisch aussah.

„Hey." sagte ich und er schaute auf.

„Hi." antwortete er und konzentrierte sich dann wieder auf die Pfanne. Ich beschloss direkt nach oben zu gehen und unter die Dusche zu springen, doch auf dem Weg ins Badezimmer, hörte ich eine leise Melodie aus Andys Zimmer.

Ich drückte mein Ohr gegen die Tür und lauschte dem sanften Klang. Ganz langsam drückte ich die Klinke runter und öffnete die Tür, sodass ich den Kopf durchstecken, und meinen Körper gegen den Türrahmen lehnen konnte. Andy saß mit dem Rücken zu mir, einen Bleistift hinter dem Ohr und seine Gitarre in seinem Schoß. Er tippte mit dem Fuß im Takt der Melodie und zwischendurch stoppte er, schob sich das Plektrum zwischen die Lippen und schrieb etwas auf einen Block, der vor ihm auf dem Schreibtisch lag.

Als er sich nach ein paar Minuten umdrehte, um seine Wasserflasche vom Boden aufzuheben, entdeckte er mich und zuckte kurz zusammen. Doch schon im nächsten Moment breitete sich ein Lächeln in seinem Gesicht aus.

„Wie lange stehst du da schon?" fragte er und ich betrat sein Zimmer.

„Lang genug..." wich ich aus und sah ihn grinsend an. Er legte seine Gitarre zu Seite und stand auf. Ich folgte ihm mit meinem Blick und fragte mich, was er vor hatte, doch schon einige Sekunden später schlang er seine Arme um meine Taille und vergrub sein rotes Gesicht in meiner Brust.

„Ich war gerade joggen, Andy. Ich schwitze..." erinnerte ich ihn, aber er zuckte nur mit den Schultern.

„Ist mir egal..." murmelte er gegen meinen Pulli und ich legte eine Hand an seinen Hinterkopf. 

Ich legte mein Kinn auf seinem Kopf ab und schloss für einen kurzen Moment die Augen und hoffte, dass dieser Moment niemals endete, doch das war natürlich unmöglich. Andy löste sich als Erster aus der Umarmung und schaute mich an. Ich musste mich zusammen reißen, um ihn nicht abzuknutschen, weil er so unfassbar süß aussah. Ich strich ihm kurz über die Wange und ging dann zurück zur Tür. Ich schaute ihn noch einmal an, bevor ich den Raum verließ und meinen Weg ins Bad fortsetzte.