Thirty-six

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POV Andy

Jetzt saßen wir also zu 5. in Alex' Auto und fuhren zum Bahnhof. Brooklyn hatte sich vorhin gefühlte Stunden von Michelle verabschiedet, was uns alle ein wenig wunderte, weil er anfangs wenig begeistert von ihr war. Aber so war halt einfach Brooklyn.

Es war genau 14.40 Uhr als wir am richtigen Gleis ankamen und auf den Zug warteten. Michelle saß auf der Bank neben dem kleinen Automaten und kaute auf ihrer Unterlippe. Ich wusste genau worüber sie nachdachte und ich konnte es ihr nicht verübeln. Allerdings wusste ich auch, dass es nichts bringen würde, sich den Kopf zu zerbrechen.

Ich setzte mich neben sie und sie schaute mich kurz an, bevor sie ihr Gesicht in meinem Hoddie vergrub und ich ihr durch die blauen welligen Haare fuhr. Sie seufzte leise und schaute dann zu mir auf.

Ich will nicht nach Hause, ich will hier bleiben." sagte sie dann leise und sah mich traurig an.

Ich würde dich auch lieber hier behalten. Und Mikey sicherlich auch, aber deine Mutter würde uns alle umbringen. Aber wir sind ja nicht am anderen Ende der Welt. Ich bin mir sicher, dass wir uns sehr schnell wieder sehen." versuchte ich sie aufzumuntern.

Wie meinst du das?" fragte sie neugierig. Ich seufzte leise.

Ich meine, dass ich dich wahrscheinlich bald besuchen komme... ich weiß noch nicht wann. Aber auf jeden Fall nachdem Rye wieder zuhause ist... wenn du verstehst was ich meine..." murmelte ich und sah sie für einen kurzen Moment an.

Du bist immer herzlich willkommen, Fowler. Meine Tür steht immer offen für dich. Und mein Ohr natürlich auch. Also es steht nicht auf, aber- ach du weißt schon, was ich sagen will." sie verzog das Gesicht zu einer Grimasse, die mich ein wenig zum Lachen brachte.

Dann fuhr der Zug in den Bahnhof und Michelle stand langsam auf. Sie zog ihren Koffer hinter sich her und ging zu den anderen Jungs.

Sie umarmte zuerst Alex, dann Jack. Bei ihm zögerte sie erst, doch da hatte Jack sie schon in seine Arme gezogen, ihr einen Kuss auf den Kopf gedrückt und sie dann schnell wieder los gelassen.

Michelle schien mit der Situation einverstanden gewesen zu sein, denn sie lächelte leicht.

Dann kam sie zu mir und drückte mich so fest sie konnte. Es hatte nicht sonderlich viele Auswirkungen auf mich, außer, dass sich meine Augen auf einmal unnötig feucht anfühlten.

Ich blinzelte die aufkommenden Tränen weg und tröstete mich damit, dass ich sie in 2 Wochen wahrscheinlich schon wieder sehen würde.

Sie löste sich ein wenig von mir, aber nur so weit, dass sie mein Gesicht in ihre Hände nehmen konnte und ganz viele Küsse auf meiner Haut verteilte. Meine Lippen ließ sie glücklicherweise aus. Ich wusste ihre Geste zu schätzen und drückte ihr einen letzten Kuss auf den Scheitel, bevor sie schon leicht schluchzend zu Mikey ging und ihre Finger in seine Jacke krallte, während sie sich umarmten.

Mikey sah mich hilfesuchend an, doch ich konnte und wollte nicht helfen. Abschiede gehörten halt einfach dazu und sie waren fast nie einfach. Mikey flüsterte etwas vor sich hin, was Michelle erneut aufschluchzen ließ. Dann ließ sie ihn los, wischte sich schnell über die Augen, schaute uns nochmal nacheinander an und stieg dann in den Zug.

Wir warteten noch, bis er losgefahren war und gingen dann langsam zurück zum Auto. Die ganze Fahrt über schwiegen wir, denn sonst hatte immer Michelle angefangen zu reden.

Unglaublich, wie wir uns in nur einer Woche an sie gewöhnt hatten. Fast so, als wäre sie unser 6. Mitglied.

Zuhause angekommen ging ich direkt in mein Zimmer. Ich verkroch mich unter der Decke und starrte Löcher in die Luft.

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