POV Jack
„Musste das sein, Mann?" fragte ich Andy, nachdem wir aus dem Auto gestiegen waren und Michelle ohne ein Wort zum Tor gegangen war.
„Das war doch überhaupt nicht böse gemeint. Das war eigentlich ein Spaß, sie fand es nur nicht lustig." rechtfertigte er sich und warf die Arme in die Luft.
„Ja, ganz offensichtlich." ich seufzte leise und sah kurz zu ihr. Alex stand neben ihr und redete leise mit ihr.
„Sie übertreibt total... sie kennt doch meinen Humor." er hatte einen genervten Unterton in seiner Stimme, der mich in anderen Situationen oft zur Weißglut brachte.
„Finde ich nicht. Ihre Reaktion ist total angemessen. Mag sein, dass sie deinen Humor kennt, aber bei so einem Thema hätte ich mich auch angegriffen gefühlt. Das war eine miese Aktion von dir." er sah mich für einen kurzen Moment an.
„Ich werde mich nachher bei ihr entschuldigen..." sagte er schließlich und ich nickte zufrieden. Mittlerweile waren auch die anderen 4 angekommen und zusammen gesellten wir uns zu Alex, Mikey und Michelle.
Als ein großer Mann das Tor öffnete und uns herein ließ, steuerten wir direkt auf die vorderen Sitzplätze zu und machten es uns gemütlich.
Das Stadion wurde immer voller und wir waren froh, so nah am Spielfeld zu sitzen.
Dann hörten wir Mikeys Stimme und jubelten laut, auch wenn er uns eh nicht hören konnte.
~
„Das war der Wahnsinn! Hammergeil!" rief Brooklyn aufgeregt und hüpfte auf und ab.
Wir waren mit den anderen Fans aus dem Stadion gegangen und warteten am Auto auf die letzten 3, da sie noch alles abbauen mussten.
Theoretisch hätten Robbie, Rye und Brooklyn schon losfahren können, dann wäre Mikey bei uns mitgefahren, aber sie wollten noch mit Mikey sprechen und Andy noch mit Michelle.
Also warteten wir hier, während Brooklyn nicht still stehen konnte und immer wieder hin und her lief, oder sehr enthusiastisch von dem Spiel schwärmte. Bristol hatte nämlich 2:1 gewonnen und wir hatten uns die Seele aus dem Leib geschrien, obwohl keiner von uns wirklich Fußballfan war.
Allerdings hatte auch Mikey seiner Freude freien Lauf gelassen, und die Fans mit seinen Kommentaren angestachelt und aufgemuntert Lieder zu singen und mitzufeiern.
Alles in Allem war es echt ein geiler Tag gewesen.
Ich vergrub meine Hände in den Hosentaschen und stutzte, als ich ein Zettel ertastete. Ich hatte doch gar keinen von den Anderen mit genommen?
Ich zog ihn raus und faltete ihn auseinander. 'Deine Augen' stand auf dem Zettel und ich lächelte. Schnell ließ ich den Zettel wieder in meine Tasche gleiten und schaute zu Brooklyn, der mich aufmerksam musterte und anfing zu schmunzeln, als er meinen Blick bemerkte.
Ich gab ihm einen Wink, dass er zu mir kommen sollte und er setzte sich direkt in Bewegung.
Ich streckte meine Arme nach ihm aus und er lehnte sich direkt an mich.
„Danke..." flüsterte ich in sein Ohr und ich wusste, dass er lächelte.
Dann hob er den Kopf ein wenig und stellte sich auf die Zehenspitzen, um mir einen Kuss zu geben, doch er war einfach zu klein. Leicht schmollend stellte er sich wieder richtig hin und wartete, bis ich nachgab.
Und das passierte ziemlich schnell, denn seine vorgestreckte Unterlippe und die großen Hundeaugen mit dem frechen Funkeln, ließen mich beinahe schmelzen.
Also beugte ich mich zu ihm runter und drückte sanft meine Lippen auf seine. Sie waren etwas kalt und trocken, aber trotzdem wich ich nicht zurück. Ich könnte ihn auch mit trockenen und kalten Lippen stundenlang küssen.
Schließlich lösten wir uns aber doch voneinander, da Mikey und Alex in unser Sichtfeld traten und die Sachen in den Kofferraum packten.
Als alles verstaut war, zogen wir Mikey in eine Gruppenumarmung und wuschelten ihm durch die Haare, was er mit einem Augenrollen und einem Lächeln auf den Lippen quittierte.
Michelle hielt sich etwas abseits und wartete an der Beifahrertür des Autos. Sie schaute uns aufmerksam zu und lächelte leicht, als sie meinen Blick bemerkte und ich ihr zuzwinkerte.
„Lasst uns nach Hause fahren." sagte Robbie dann und ich nickte.
Gähnend ließ ich mich auf die Rückbank neben Andy fallen und warf ebenfalls einen Blick zu Michelle, die bis jetzt keinen Ton von sich gegeben hatte. Sie hatte sich direkt ihre Kopfhörer in die Ohren gesteckt und die Augen geschlossen.
„Sie ist sauer..." stellte Andy fest und ich verdrehte die Augen, doch Alex nahm mir die Chance zu antworten ab.
„Natürlich ist sie sauer. Und das ist auch nachvollziehbar. Sie ist ziemlich verletzt." sagte er und warf Andy einen Blick durch den Rückspiegel zu.
„Es tut mir doch leid. Aber sie gibt mir auch keine Chance, mit ihr zu reden und mich zu entschuldigen." beschwerte er sich.
„Dann sind es ja gute Voraussetzungen, dass sie heute Nacht bei uns schläft. Ihre Mutter fand die Idee besser, als dass sie nachts mit dem Zug zurück fährt. Dann hast du ja genug Zeit, dich bei ihr zu entschuldigen." sagte ich und er nickte nur.
~
„Brooky?" rief ich, als ich das Haus betrat und meine Füße von den Schuhen befreite. Als keine Antwort kam, ging ich davon aus, dass er duschen war oder Musik hörte. Oder Beides.
Ich ging nach oben und klebte den vierten Zettel an meinen Spiegel, direkt neben die anderen. Ich fragte mich, wie viele Zettel es gab und was noch auf ihnen stehen würde. Und, ob es nur äußerliche Dinge waren, die er aufgeschrieben hatte.
Ich putzte mir die Zähne und zog meinen Pulli aus, bevor ich in Brooklyns Zimmer ging und es leer vor fand. Dann war er wohl duschen.
Leise schlich ich mich zu seinem Bad und lauschte. Die Dusche war noch an und ich hörte ihn leise 'Wannabe' von den Spice Girls singen. Kopfschüttelnd betrat ich das Bad, schloss ab, und zog mich aus.
Dann öffnete ich die Tür zur Duschkabine und trat hinter Brooklyn.
Als ich meine Hände auf seine Schultern legte, zuckte er vor Schreck zusammen und wäre beinahe ausgerutscht, doch er hielt sich im letzten Moment an der Wasserleitung fest und drehte sich dann mit großen Augen zu mir.
Ich schob ihn ein wenig zur Seite, sodass ich auch unter der Brause stand und fuhr mit meinen Fingern durch die Haare, damit sie überall nass wurden.
Brooklyn beobachtete mich dabei und hatte den Schock wohl noch nicht ganz überwunden. Ich schäumte meine Haare ein und schmierte den Rest des Schaumes in Brooklyns Gesicht. Im ersten Moment stand er dort, wie ein Welpe, der mit einem Ball abgeschossen wurde, doch dann erschien auf seinem Gesicht ein Grinsen und er schubste mich sanft aber bestimmt, sodass er wieder unter der Brause stand.
Er wollte mich ärgern? Das würde er noch bereuen.
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You are everything
FanfictionDies ist meine zweite Fanfiction zur Boyband Roadtrip. Es spielt in dem neuen Haus und sowohl Biscuit, als auch Mikey und Jack sind darin enthalten, sie gehören irgendwie einfach noch dazu. - an die Kapitel, die ich persönlich sehr schön finde, sc...