Nineteen

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POV RYE 

Einen viertel Stunde später kamen Brook und ich am Hotel an. Wir checkten ein und gingen nach oben, um unser Zimmer zu beziehen. Wir hatten erstmal auf unbestimmte Zeit gebucht, weil wir uns noch nicht sicher waren, wie lange wir bleiben würden. Als ich die Tür unseres Zimmer öffnete, seufzte ich. Es war ein Doppelbett. Die Frau an der Rezeption hatte gesagt, dass nicht unbedingt ein Zimmer mit zwei Einzelbetten frei werden würde.

Brook drängte sich an mir vorbei und schmiss seine Tasche neben das Bett. Er ließ sich direkt auf das Bett fallen und schloss die Augen.

Und was machen wir jetzt?" fragte er und sah mich kurz an.

Eigentlich wollte ich einfach mal nichts machen. Geht das vielleicht?" fragte ich leicht genervt.

Das ist aber langweilig. Ich dachte wir unternehmen irgendwas. Oder willst du jetzt die nächsten Wochen nur in diesem Zimmer hängen?" fragte er zurück und zog die Augenbrauen zusammen.

Ja, eigentlich hatte ich genau das vor. Vielleicht fange ich an, Tagebuch zu schreiben, oder so." erwiderte ich gestresst und setzte mich auf die Bettkante.

Ich hörte ihn leise seufzen und sah, dass er aufstand.

Ich gehe raus. Wenn du alleine sein willst, schön. Aber ich kann nicht den ganzen Tag hier rum hocken und nichts tun." und mit den Worten zog er seine Jacke an und ging zur Tür.

Ich nehme den Schlüssel mit. Schreib wenn du irgendwo hin gehst oder du den Schlüssel brauchst." sagte er und ich nickte kurz, bevor er sich den Schlüssel nahm und aus dem Zimmer stiefelte.

Ich ließ mich seufzend nach hinten auf das Bett fallen und starrte an die Decke. Ich hatte tatsächlich nicht darüber nachgedacht, was ich die nächsten Tage machen sollte. Ich konnte unmöglich hier sitzen und nichts tun, da hatte Brooklyn schon Recht, aber ich wollte auch nicht raus. Und das Tagebuch konnte ich gerade noch nicht anfangen, weil ich erst eins kaufen musste.

Also stand ich doch auf, schnappte mir mein Handy und mein Portemonnaie und zog mir meine Schuhe an, bevor ich die Tür hinter mir zu zog und nach unten in die Lobby ging. Ich schaute mich um, doch es war nirgendwo ein Shop oder so zu sehen, also musste ich zwangsläufig nach draußen.

Ich steckte mir Kopfhörer in die Ohren und lief langsam in die Innenstadt, um einen Buchladen aufzusuchen. Glücklicherweise kamen mir auf dem Weg keine bekannten Leute oder Fans entgegen, sodass ich ruhig und unentdeckt durch die Stadt gehen konnte. Ich betrat einen kleinen Laden, der etwas versteckt war und die Türglocke ertönte, als sich die Tür öffnete.

Hallo." sagte ich kurz und schaute mich dann um. Es wirkte alles sehr alt und verstaubt. Die Bücher waren alle braun oder grau eingebunden und wirkten mysteriös und sehr historisch. Es sah aus, wie in einem Film, in dem die Bibliothek magisch ist und man durch eine Geheimtür in eine andere Zeit oder an einen anderen Ort reisen kann. Nur, dass hier keine Tür zu sehen war, aber es wäre auch ziemlich dumm, sie da hin zu bauen, wo sie jeder sehen kann.

Kann ich Ihnen helfen?" fragte mich eine ältere Frau mit kurzen grauen Haaren. Sie trug ein dunkel rotes Haartuch und eine goldene Kette. Ihr Kleid war jedoch sehr modern und sie trug flache rote Schuhe, die farblich zu ihrem Haartuch passten.

Sie schaute mich freundlich und aufgeschlossen an, obwohl ihr Blick eher starr und neugierig wirkte. Die Lachfalten, die ihre Augen umkreisten und das Grübchen am Kinn, gaben mir einen Einblick, wie sie früher in ihrer Jugend ausgesehen hatte. Sie war bestimmt wunderschön gewesen.

Ja, äh- ich brauche ein Tagebuch." sagte ich schnell, als ich merkte, dass ich sie ziemlich lange angestarrt hatte. Sie lief langsam zu einer Reihe Bücher weiter hinten im Laden. Als ich neben ihr stand und die Reihe anblickte, klappte mir die Kinnlade runter. Ich hatte schonmal alte Tagebücher und Bücher gesehen, zum Beispiel von meinem damaligen Kumpel oder aus 'The Vampire Diaries', aber diese Art von Büchern, die hier standen, hatte ich noch nie gesehen.

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