You are everything

Thirty-five

POV Mikey (Montag)

Heute war die Woche um, die Michelle hier verbracht hatte, doch es kam mir vor, als wäre sie erst 2 Tage hier. Und wie immer, wenn ein Abschied anstand, wachte ich schon schlecht gelaunt auf und stampfte nach unten. Andy stand schon in der Küche und machte Frühstück, während Jack und Michelle auf dem Sofa saßen.

Ich warf ihr einen überraschten und verwirrten Blick zu, doch sie lächelte nur kurz.

Ich stellte mich neben Andy und ließ meinen Kopf nach vorne auf seine Schulter plumpsen.

„Ach Mikey, sie kommt doch wieder." versuchte er mich zu trösten, doch ich seufzte nur traurig und beobachtete seine Hände.

Mit ein paar geschickten Bewegungen wendete er die Spiegeleier in der Pfanne und würzte sie. Dann legte er sie auf den großen Teller, der neben ihm stand und rief Jack und Michelle. Ich ging währenddessen zu Alex' Zimmer und klopfte.

„Essen ist fertig, wenn du mit uns essen möchtest." sagte ich durch die geschlossene Tür und ging zurück zu den Anderen. Sie saßen schon um den Tisch herum und unterhielten sich.

„Hat einer von euch eigentlich Brooklyn und Rye Bescheid gesagt, dass sie nochmal vorbeikommen, um sich zu verabschieden?" fragte Andy dann in die Runde und alle schüttelten ihren Kopf.

„Ja, ich. Sie kommen in einer Stunde vorbei." sagte Alex, der gerade die Küche betrat. „Wie spät fährt dein Zug?" fragte er dann und schaute zu Michelle.

„Um 14.45 Uhr ist Abfahrt." sagte sie und stocherte lustlos in ihrem Essen herum. „Wer kommt denn alles mit zum Bahnhof?" fragte sie uns daraufhin und schaute uns nacheinander an.

„Wir alle natürlich." sagte Andy und lächelte leicht.

„Gut, dass wir nur zu fünft sind." sagte ich leise und schob mir mein Rührei in den Mund. Ich spürte allerdings einen Blick auf mir und schaute auf. Jack starrte mich an. Anscheinend hatte er gehört was ich gesagt hatte. Ich zuckte nur mit den Schultern und mein Blick schweifte kurz zu Michelle und wieder zu ihm.

Augenblicklich unterbrach er unser Blickduell und schaute auf seinen Teller. Ich wollte nicht, dass er sauer auf mich war, weil ich das gerade gesagt hatte.

„Können wir gleich kurz reden, Jack?" fragte ich und er nickte nur.

„Rye wird eh nicht kommen, denke ich." sagte Michelle plötzlich und ich sah sie erstaunt an.

„Wie kommst du denn darauf?" fragte ich sie und sie seufzte.

„An dem Tag, an dem die Beiden gegangen sind, meinte er mir drohen zu müssen und mir zu sagen, was ich zu tun habe. Aber ich hab gesagt, dass du der Einzige bist, der mir was zu sagen hat und, dass er einfach gehen soll und, dass ich hoffe, dass er da hinten glücklicher ist." sagte sie und ihre Hand ballte sich zu einer Faust. „Er war richtig gemein, nur weil ich Andy verteidigt habe. Er ist voll wütend geworden. Habt ihr schonmal diese Ader an seiner Stirn gesehen, wenn er wütend wird?" zischte sie und ich nickte.

„Ja, aber erst ein- oder zweimal. Er wird nicht so oft wütend..." sagte ich und sie kniff ihre Lippen aufeinander.

„Naja, jedenfalls hab ich gedacht, sie platzt jeden Moment. Und deshalb denke ich, dass er sich ganz sicher nicht von mir verabschieden wird. Er wird sehr wahrscheinlich froh sein, dass ich weg bin. Ich will ihn auch nicht sehen." knurrte sie und ich warf einen Blick auf Andy.

Er bemerkte meinen Blick und schaute mich lächelnd an. Er war auf Michelles Seite.

Ich sah, dass Alex etwas besorgt schaute und, dass Jack in seiner Bewegung erstarrt war.