Thirty-four

236 12 0
                                    

POV Brooklyn (Sonntag)

Ich wusste natürlich ganz genau, weshalb Rye so drauf war. Er hatte ein schlechtes Gewissen und war sauer auf sich selbst. Und natürlich auf mich. Wir wussten Beide, dass das niemals hätte passieren dürfen, und doch war es passiert. Wir konnten es nicht mehr ändern. Wir hatten darüber gesprochen, nachdem ich ihn morgens geweckt hatte, da er im Bad geschlafen hatte. Wir waren uns einig, dass es nichts zu bedeuten hatte. Ich hatte keine Gefühle für ihn, und er keine für mich. Damit war das Thema geklärt.

Und wenn Jack gestern Abend noch aufgetaucht wäre, hätte ich ihm von all dem erzählt, zumindest von dem, an das ich mich erinnern konnte. Doch er war nicht gekommen. Ich war zwar etwas enttäuscht, aber ich konnte es auch verstehen. Ich vermisste ihn einfach nur, das war alles.

Rye war gestern Morgen schon früh mit seinem Tagebuch abgehauen, doch ich hatte so unfassbare Kopfschmerzen, dass ich im Bett liegen geblieben war, Gardinen zugezogen und ganz leise Musik an. Kater waren schrecklich. Ich hatte ihn dann über Whatsapp daran erinnert, dass wir uns mit den Jungs um 4 am Hafen treffen würden, bevor er es noch vergaß.

Heute war allerdings schon Sonntag und ich hatte keine Ahnung, was ich machen sollte. Also schrieb ich Ally, dass ich sie nach ihrem Feierabend abholen würde, das war um 14 Uhr, und spazierte langsam ins Bad.

Um viertel vor 2 machte ich mich auf den Weg zum Café und wartete dort auf Ally, die einige Minuten später mit ihrer Tasche und einem breiten Grinsen auf dem Gesicht zu mir kam.
Sie schloss mich direkt in ihre Arme und ich erwiderte die herzliche Umarmung sehr gerne. Schließlich war ich auf Kuschel-Entzug.

Kommst du mit in die Stadt? Ich hab meine Maschine mit." fragte sie und deutete auf ihren Beutel auf dem Rücken. Ich nickte und wir machten uns gemeinsam auf den Weg in die Innenstadt.

Dort baute sie einen kleinen Tisch und zwei Hocker auf, stellte die Tätowiermaschine auf den Tisch und wartete. Währenddessen unterhielten wir uns über ihre Karriere als Kellnerin und als Tätowiererin. Sie zeigte mir ihre Tattoos, von denen sie sich ein paar sogar selbst gestochen hatte.

Nachdem sie 6 oder 7 Personen tätowiert hatte, war ich überzeugt. Ich würde mein Tattoo definitiv von ihr stechen lassen. Und zwar jetzt.

Ich kramte das Papier aus meiner Handyhülle, da ich es immer bei mir trug, um es eventuell noch zu überarbeiten, doch es war perfekt so wie es jetzt war.

Ich legte es vor mich auf den Tisch und schob es zu ihr rüber. Erst schaute sie verwirrt zu mir, doch dann grinste sie und nahm es an sich.

Bist du dir sicher?" fragte sie und füllte die Tinte nach.

100 prozentig sicher." bestätigte ich und zog meinen Pulli aus. Dann steckte ich einen Arm aus dem Ärmel meines T-Shirts und zog es halb aus, sodass die rechte Seite meines Rückens frei war. Es war kein großes Tattoo, aber ich wollte es direkt unter dem Schulterblatt haben.

Die Maschine surrte und ich spürte die kleinen Stiche, die meine Haut reizten. Es tat nicht weh, aber es war unangenehm.

Nach 20 Minuten war sie fertig und desinfizierte die Stelle nochmal, bevor sie etwas Folie drüber legte und mein Shirt wieder drüber zog. Dann zeigte sie mir das Bild, das sie zuvor gemacht hatte und ich strahlte. Es war toll geworden.

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.
You are everythingWo Geschichten leben. Entdecke jetzt