You are everything

Twenty-nine

*POV Mikey (20 Uhr)

Ich zog die Vorhänge zu, machte mein Licht aus und die kleine Lichterkette an der Decke an. Mein Bett sah aus wie eine kleine Höhle, da ich eine Decke darüber gespannt hatte. Ich hatte alle Kuscheldecken geholt, die ich finden konnte, ebenso alle kleinen Kissen. Unter meinem Kopfkissen türmten sich die Schokoladentafeln und das Popcorn. Mein Zimmer roch nach Kirmes, es fehlte nur die Lautstärke.

Ich zog mir gerade meine Jogginghose an, als die Tür aufging und Michelle reinkam. Sie trug einen pinken kuscheligen Schlafanzug und Kuschelsocken. In den Händen hielt sie zwei Tassen Kakao und stellte sie vorsichtig auf den Schreibtisch. Ich schnappte mir ein T-Shirt und schlüpfte hinein.

Dann kroch ich durch den Eingang in die Bett-Höhle und nahm die Tassen an. Michelle folgte mir und kuschelte sich direkt in eine der Decken, sodass nur ihre Hände und ihr Kopf raus guckten.

„Bequem?" fragte ich leise und sie nickte glücklich.

Ich nahm einen Schluck von dem Kakao und holte dann die Schokolade raus. Ich öffnete zwei Tafeln und legte sie auf die Bettdecke. Dann folgte das Popcorn.

„Aber sag es nicht Mama." flüsterte ich und sie kicherte.

Ich lehnte mich an die Wand und Michelle legte ihren Kopf in meinen Schoß. Sie kaute genüsslich auf einem Stück Schokolade und sah an die Decke.

„Dann erzähl mir mal deine dunkelsten Geheimnisse." flüsterte ich und ich sah, wie sie lächelte. Sie schaute von unten zu mir hoch und kniff die Augen zusammen.

„Wieso muss ich anfangen?" fragte sie und ich grunzte leise.

„Weil ich zuerst gefragt habe." erwiderte ich und kniff ihr spielerisch in die Wange.

„Na schön... hmm wo fang ich nur an, ich habe so viele..." überlegte sie laut und ich lachte leise. Spinnerin. „Wie wäre es damit: Ich habe mich heimlich mit einem Jungen in Irland getroffen, während ich mit meiner Freundin da war...?" fing sie an und ich starrte sie ungläubig an.

„Anisa hat mir Rückendeckung gegeben und war in den 3 Stunden, in denen ich mich mit Dan getroffen habe, in der Stadt und wir haben zwischendurch geschrieben, wo wir uns befinden. Ihr Bruder war nämlich im Hotel geblieben, weil er einen Kater hatte." erzählte sie und ich seufzte.

„Musste das Geheimnis direkt so dunkel sein? Weißt du, was da alles hätte passieren können? Du kennst dich dort doch überhaupt nicht aus." meckerte ich und sie verdrehte die Augen.

„Na und? Er war süß." sagte sie nur. Als würde das alles wieder gut machen.

„Hast du noch Kontakt zu ihm?" fragte ich und sie schüttelte den Kopf.

„Wir haben uns nur das eine Mal getroffen und als ich wieder nach Hause gefahren bin, hat er mir nicht mehr geschrieben." gleichgültig zuckte sie mit den Schultern. „Jetzt du." forderte sie mich auf und ich überlegte kurz.

„Ich habe in der Zeit, in der wir hier wohnen, mehr in Ryes Bett geschlafen, als in meinem eigenen." sagte ich.

„Das ist doch kein Geheimnis..." widersprach sie und zwinkerte mir zu. „Das war doch damals schon ähnlich, als ihr noch in der anderen Wohnung wart." fügte sie hinzu und ich musste ihr Recht geben.

„Okay, dann... ich vermisse die Wohnung..." startete ich den zweiten Versuch. Michelle sah mich überrascht an.

„Wirklich? Du vermisst das Loch dahinten?" fragte sie nochmal nach und ich nickte.