You are everything

Sixty-two

*POV Rye 

Die Zeit bei Doris verging wie im Flug und glücklicherweise verstanden sich die Beiden sehr gut miteinander.

Nachdem Andy sich ihr vorgestellt und ihr ein wenig von sich erzählt hatte, war das Eis gebrochen und wir drei unterhielten uns wie alte Freunde.

Gerade waren wir wieder auf dem Weg nach Hause. Wir verließen die ruhige Gasse und betraten die Innenstadt, die rappel voll mit Menschen war und das, obwohl heute Dienstag war. Normalerweise war es nur am Wochenende so voll.

Ich wollte einfach so schnell wie möglich hier weg, also nahm ich Andys Hand und zog ihn hinter mir her, bis wir außerhalb der Masse waren und es langsam ruhiger wurde. Ich ließ seine Hand wieder los und steckte meine Hände in meine Jackentaschen.

Es war hin den letzten Stunden ziemlich kalt geworden und meine Nase war schon beinahe eingefroren. Andy ließ sich von der Kälte allerdings nichts anmerken und lief stumm neben mir her.

Ein Seitenblick auf ihn verriet mir, dass seine Ohren ganz rot waren und er angestrengt auf den Boden schaute, was nur passierte, wenn ihm etwas peinlich war oder, wenn er nervös war.

„Alles okay, Fovvs?" fragte ich und er zuckte leicht zusammen, schaute mich dann aber kurz an und nickte.

Ich runzelte die Stirn. Ich glaubte ihm zwar nicht, aber wenn er nicht darüber reden wollte, würde ich ihn nicht drängen.

Kurze Zeit später kamen wir Zuhause an und betraten das warme Haus. Ich zog wohlig seufzend meine Jacke und meine Schuhe aus und betrat die Küche, in der Mikey saß und sich irgendein Video auf Youtube anschaute.

„Hey, Mikey. Was schaust du da?" fragte ich und stellte mich neben ihn, sodass ich auch auf den Laptopbildschirm schauen konnte.

„Ich gucke mir die letzten Bristol- Spiele an bzw. höre den Kommentatoren zu. Ich muss ja ungefähr wissen, was ich machen muss, wenn ich am Sonntag die Aufgabe übernehmen soll." erwiderte er und ich strich ihm kurz über den Kopf.

„Du schaffst das schon. Du kennst alle Spieler und alles drum herum. Du wirst das rocken." versprach ich ihm und er grinste mich schief an. „Ist Michelle noch da, oder ist sie schon wieder Zuhause?" fragte ich dann und ich sah, wie sich seine Gesichtsfarbe leicht veränderte.

„Sie ist noch hier. Sie fährt erst um halb 6." sagte er zwischen zusammen gebissenen Zähnen.

„Ähm... hab ich was Falsches gesagt?" fragte ich vorsichtig und er warf mir einen kurzen entschuldigenden Blick zu.

„Nein." sagte er und schüttelte den Kopf. „Ich bin nur gerade nicht so gut auf sie zu sprechen. Allerdings bist du auch nicht die beste Person, mit der ich darüber reden sollte. Schließlich kommt ihr auch nicht gerade fabelhaft miteinander aus." fuhr er fort und ich verdrehte innerlich die Augen.

„Ja, du hast recht. War auch nur eine Frage." antwortete ich und lief um die Kücheninsel herum, um mir was zu trinken zu holen. „Ist Jack noch mit Bill unterwegs?" fragte ich stattdessen und Mikey hob kurz den Kopf.

„Ja, denke schon. Hab nicht mitbekommen, dass er schon wieder gekommen ist. Er meinte auch, dass es später werden kann." sagte er und ich nickte.

Mir gefiel das gar nicht. Also nicht, dass Jack Kontakt zu anderen Leuten hatte, das war mir tatsächlich vollkommen egal. Aber irgendwie hatte ich ein komisches Gefühl bei Bill. Jack hatte uns, vorallem Brooklyn, schon oft gesagt, dass er eine Freundin hatte und auch er nichts von ihm wollte. Trotzdem ließ mich das Gefühl nicht los, dass er Dreck am stecken hatte und nicht der brave, schüchterne Kerl war, der er zu sein schien.