You are everything

Fourteen

*POV Jack 

Brook und ich hatten uns, nachdem wir bei Nando's gegessen und tausende Fotos gemacht hatten, ein Taxi gerufen und uns auf den Weg nach Hause gemacht.

Während der Fahrt legte ich meinen Kopf auf seine Schulter und lauschte dem Gespräch, das er mit dem Fahrer führte. An uns zogen die Bäume und die Häuser vorbei und alles sah aus, als schaute man durch einen Schleier. Alles war verschwommen und zu undeutlich, um etwas zu erkennen.

Es erinnerte mich irgendwie an Brooklyn. Er war ein einziges Rätsel. Ich dachte immer noch an das Gespräch über das Funkeln in seinen Augen. Ich verstand nicht, warum es nur bei mir war. Natürlich lachte er sehr viel und er war nur selten traurig und seine süßen Lachfalten sah man eigentlich die ganze Zeit, doch das Glitzern war tatsächlich nur bei mir. Das erklärte allerdings auch, warum es bis jetzt noch nie Jemandem aufgefallen war. Die Anderen wussten ja gar nicht, dass sie so strahlen konnten.

Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als Brook mich leicht schüttelte.

„Wir sind Zuhause." flüsterte er mir ins Ohr und ich öffnete meine Tür. Fast gleichzeitig stiegen wir aus und ich streckte mich erstmal. Ich war während der Fahrt schon fast eingeschlafen und auch jetzt überkam mich auf einmal eine Müdigkeit, die ich bisher nur von Flügen bzw. Jetlags kannte. Brook sah mich schmunzelnd an.

„Ist was?" fragte ich ihn lachend.

„Ich habe auf die Geräusche gewartet, die du machst, wenn du dich streckst." sagte er und ich grinste breit.

„Dir gefällt das Stöhnen wohl, was?" neckte ich ihn und er lachte auf.

„Vielleicht." sagte er und schloss die Haustür auf.

Im Haus war es so laut wie immer. Ich hörte Biscuit bellen, Michelle schief singen und Mikey redete wahrscheinlich durch sein Handy mit den Roadies, denn ich hörte Niemanden, der ihm antwortete. Ich zog meine Schuhe aus und ging direkt nach oben in mein Zimmer. Ich schmiss mich auf mein Bett und legte meine Arme um mein Kissen, während meine Augen schon zufielen.

Als ich das nächste Mal aufwachte, hörte ich Geräusche um mich herum, die ich erstmal nicht einordnen konnte. Ich drehte meinen Kopf ein Stück zur Seite und entdeckte Brooklyn neben mir. Er hatte sich in eine Decke gekuschelt und schaute seine Serie weiter.

Ich drehte mich auf den Rücken und Brook sah mich an.

„Na? Gut geschlafen?" fragte er und ich nickte.

„Geht schon. Wie spät ist es?" fragte ich ihn und er schaute auf sein Handy.

„Gleich 10. Wollen wir noch eine halbe Stunde live gehen oder so?" fragte er und ich nickte.

„Wieso nicht..." erwiderte ich und er öffnete Instagram, um die Ankündigung zu machen und danach direkt TikTok zu öffnen.

Er wartete, bis ein paar mehr Roadies online waren und winkte dann in die Kamera.

„Hey Roadies!" sagte er und lächelte glücklich. Ich rutschte näher an ihn ran und legte mein Kinn auf seine Schulter, sodass ich auch die Kommentare lesen konnte. Ich sah schon die ersten 'Jacklyn' Kommentare und grinste leicht.

„Küsst euch endlich. Nein, ich küsse Brook nicht, er ist mein Bruder. Küsst ihr etwa euren Bruder? Das ist komisch." sagte ich und schaute nach weiteren Fragen.

Als wir eine halbe Stunde später das Video beendeten, legte ich mich zurück auf mein Kissen und versuchte eine bequeme Position zu finden. Brook legte sein Handy zur Seite und rutschte runter, sodass auch er auf dem Rücken lag.

„Kommst du her?" fragte ich ihn leise und schaute ihn an.

„Kuscheln ja, aber küssen nein, hm?" fragte er und zog eine Augenbraue hoch. Ich wusste, dass es ein Scherz war, aber ich hörte einen gewissen Unterton darin.

„Du weißt ganz genau, dass ich das sagen musste." rechtfertigte ich mich und sah ihn vorwurfsvoll an.

„Mhh klar." sagte er nur.

„Du weißt, dass ich dich küssen würde." sagte ich zu ihm und er schaute mich kurz an.

„Würdest du nicht. Ich bin dein Bruder." erwiderte er und ich seufzte.

„Sei nicht so blöd. Du weißt, dass ich kein Problem damit habe dich zu küssen, Brook." sagte ich erneut und er nickte nur. Ich schloss kurz die Augen, nur um sie dann wieder zu öffnen.

„Also kommst du jetzt her oder nicht?" wiederholte ich meine Frage. Ich sah, wie er überlegte, doch das dauerte mir zu lange, also rutschte ich stattdessen näher zu ihm und schlang meine Arme um ihn, sodass ich ihn an mich ziehen konnte. Er grunzte leise.

Ohne weiter zu überlegen stützte ich mich auf meine Ellenbogen und schaute zu ihm runter. Unsere Gesichter waren nur ein paar Zentimeter voneinander entfernt.

„Stell dich bitte nicht so an. Der Tag hat so gut angefangen. Mach das jetzt nicht kaputt." flüsterte ich und er sah mich aus seinen grünen Augen an.

„Wenn es einer kaputt gemacht hat, dann du." erwiderte er leise und ich seufzte.

„Dann muss ich es halt wieder gut machen." sagte ich leise und näherte mich langsam seinem Gesicht.

„Achja? Und w-" setzte er an, doch er redete nicht weiter, da er durch mich abgelenkt wurde.

Meine Lippen streiften seine Lippen ganz kurz und ich bewegte meinen Kopf ein wenig hin und her, sodass sie sanft aneinander rieben. Ich konnte Brooklyns Atem spüren und bekam automatisch Gänsehaut.

Brooks Augen wechselten zwischen meinen Augen und meinen Lippen hin und her, doch er selbst bewegte sich nicht. Als ich es nicht länger aushielt, entfernte ich mein Gesicht wieder ein wenig und sah ihn an.

„Lenke ich dich ab?" fragte ich und er war im ersten Moment verwirrt, doch dann legte er seine Hände an meinen Hals und zog mich zu sich runter.

Meine Arme knickten zur Seite und ich landete mit meiner Brust auf seinem Oberkörper. Unsere Lippen fanden fast automatisch zueinander und Brook atmete hörbar durch die Nase ein, während er mit seiner Hand durch meine Haare fuhr.

Meine Hände wanderten über seinen Bauch und stoppten letztendlich an seiner Brust. Mein Körper kribbelte und ich bekam Gänsehaut. Mein Herz setzte erst aus und schlug dann mit dreifacher Geschwindigkeit weiter. Ich nahm um mich herum nichts wahr und alles, woran ich denken konnte, waren seine Lippen auf meinen. Mein Körper glühte und ich hatte das Gefühl, innerlich zu verbrennen.