POV Jack (2.11.)
„Guten Morgen, du Zwerg." nuschelte ich in Brooks Nacken, woraufhin er leise grummelte und ein Stück von mir wegrutschte. Ich drückte ihm einen Schmatzer auf die Schulter und stand auf.
Wenn er noch weiter schlafen wollte, würde ich ihn nicht davon abhalten. Wahrscheinlich hatte er auch vergessen, dass wir nachher ein Cover drehen mussten und er für die Klamotten dafür verantwortlich war, aber es war nicht meine Aufgabe, ihn daran zu erinnern. Er war 20. So langsam müsste er sein Leben mal in den Griff bekommen.
Schlaf getrunken ging ich nach unten in die Küche. Es war niemand sonst hier, ich konnte also Musik anmachen und was kochen, ohne gestört oder angequatscht zu werden.
Als ich die Pfanne aus dem Schrank nahm und auf den Herd stellte, fiel mir jedoch ein Zettel auf, der in der Mitte der Pfanne lag.
Ich runzelte die Stirn und nahm ihn raus. Das war definitiv Brooklyns Schrift, ich konnte nur nicht genau erkennen, was es hieß.
Einige Minuten verstrichen, in denen ich zwanghaft versuchte zu entschlüsseln, was auf dem Zettel stand. Letztendlich war ich mir fast 100%ig sicher, dass dort 'dein Lächeln' stand.
Im ersten Moment hatte ich keine Ahnung, was das bedeuten sollte, doch dann kam mir der Satz aus dem Bad in den Sinn und ich hielt die Luft an. Das war es also, was er vor hatte. Das war noch viel süßer als das, was ich ursprünglich gedacht hatte.
Ich drückte es kurz an meine Brust und ließ es in meine Hosentasche gleiten, bevor ich mich wieder dem Essen widmete und anfing, mein Frühstück zu machen.
Als ich den Herd wieder ausschaltete und die Pfanne auf die Spüle stellte, kam Andy in die Küche und schaute so griesgrämig wie jeden Morgen.
„Morgen, Fovvs." begrüßte ich ihn und als Antwort umarmte er mich kurz. Er hatte also keine Lust zu reden. Konnte ich verstehen.
Er nahm sich seinen Kaffee und setzte sich auf das Sofa. Er seufzte zufrieden und legte den Kopf hinten auf die Lehne. Er sah blass aus.
„Geht es dir gut? Bist du krank?" fragte ich und er nickte leicht.
„Hab mir wohl was eingefangen." sagte er mit kratziger Stimme und hielt sich direkt den Hals. Dann wurde er von einem Hustenanfall durchgeschüttelt und verschüttete beinahe den ganzen Kaffee über sich.
„Dann drehen wir das Cover und danach gehst du direkt ins Bett. Ich mach dir Tee und bring dir genug Essen hoch." sagte ich ernst und Andy widersprach nicht.
Das war auf jeden Fall ein Zeichen dafür, dass es ihm wirklich schlecht ging. Wortlos setzte ich mich neben ihn und er stellte die Tasse auf den Boden vor das Sofa.
„Können wir kuscheln?" er drehte den Kopf in meine Richtung.
Ich breitete meine Arme aus und er ließ sich direkt hinein fallen. Ich rutschte runter, sodass ich komplett auf dem Sofa lag und meinen Kopf auf die Kissen legen konnte.
Andy lag auf mir und sein Kopf ruhte auf meiner Brust. Ich fuhr ihm beruhigend durch die Haare und nach ein paar Sekunden war er schon eingeschlafen. Es tat mir unfassbar leid, dass er sich heute nicht einmal ausruhen konnte, um schnell wieder fit zu werden. Stattdessen mussten wir nachher draußen in der Kälte das Video drehen. Vielleicht könnten wir die Location doch noch ändern.
Ich schrieb Alex eine kurze Nachricht und ein Foto von Andy und mir. Vielleicht verstand er ja, dass es wirklich dringend war. Andy kuschelte nämlich nie mit Jemandem, außer ihm ging es wirklich grottenschlecht.
Einen Augenblick später stand Alex im Wohnzimmer und schaute Andy besorgt an.
„So schlimm, huh?" fragte er und ich nickte vorsichtig, um den Blonden auf mir nicht zu wecken.„Vielleicht können wir Andys Teile nach innen verlegen. Wir können das Filmen leider nicht verschieben, aber vielleicht etwas angenehmer machen. Das tut mir echt leid. Er ist nicht oft krank..." sagte er noch, sein Blick ruhte immernoch auf Andy. „Scheiße..." murmelte er und fuhr sich durch die strubbeligen Haare.
„Hast du überhaupt geschlafen?" fragte ich und fokussierte seine dunklen Augenringe.
„Ja, 2 oder 3 Stunden. Alles gut." sagte er und ich lachte leicht auf.
„Das ist alles andere als gut. Du musst auch mal eine Pause machen, Alex." bemerkte ich und er seufzte leise.
„Mein Job ist nicht auf Pausen ausgerichtet. Ich muss noch so viel vorbereiten, für ein paar Projekte und Cover. Da ist keine Zeit für Schlaf." er schloss kurz die Augen.
„Ach Quatsch. Du musst dir einfach mal die Zeit nehmen. Robbie kann doch auch schlafen. Ihr teilt das so gut untereinander auf, gönn dir wenigstens ein paar Stunden mehr Schlaf. Bitte." bittend sah ich ihn an und er nickte.
„Kann dir Michelle nicht was von der Arbeit mit den Projekten abnehmen?" fragte ich.
„Sie macht schon ziemlich viel. Und außerdem geht sie nebenbei noch zur Schule. Sie macht erst nächstes Jahr ihren Abschluss. Das kann ich ihr nicht antun. Dann verzichte ich lieber auf meine Ruhe." widersprach er.
„Okay. Wenn wir was tun können, sag einfach Bescheid. Wir helfen dir, wo wir können. Aber das weißt du ja." erinnerte ich ihn und er sah ich dankbar an.
„Ja, ich weiß."
Dann drehte er sich um und verschwand wieder in seinem Zimmer. Diesmal zum Glück nicht in seinem Arbeitszimmer.
Ich hörte Andy leise schnarchen und schaute ihm beim Schlafen zu. Andy war ein echt süßer Kerl. Wenn er nicht immer so grummelig und teilweise so vernünftig wäre, wäre er noch süßer. Ich konnte total nachvollziehen, warum Rye ihn so mochte. Er hatte eine sehr gute Wahl getroffen.
~
„Jack?" ich riss die Augen auf und schaute direkt in die Augen von Mikey. „Was macht ihr da?" fragte er und ich warf einen Blick auf Andy. Er lag immer noch auf mir, der Unterschied zu vorhin war nur, dass sein Gesicht an meinem Hals vergraben war, seine Hände unter meinem Pulli an meinem Rücken. Meine Hände hatte ich in den hinteren Hosentaschen seiner Hose vergraben.
„Wir schlafen, sieht man das nicht?" ich rieb mir mit einer Hand die Augen und schaute dann wieder zu Mikey. Als er nicht antwortete, schob ich eine weitere Frage hinterher.
„Wie spät ist es?" Mikey schaute auf die Uhr und sagte dann: „Halb 11."
„Hat Alex gesagt, wann er anfangen will? 11 Uhr, oder?" fragte ich weiter und Mikey nickte nur. Wir hatten noch eine halbe Stunde Zeit, und die wollte ich Andy auf jeden Fall noch schlafen lassen.
„Sind die anderen noch am Schlafen?" ich schaute zu Mikey.
„Brook ja, Rye ist gerade duschen. Hat Brooklyn die Sachen rausgesucht, die wir brauchen?" vergewisserte er sich und ich zog eine Augenbraue hoch. Mikey seufzte. „Na super. Dann schmeiß ich ihn jetzt aus dem Bett und er soll sich beeilen. Das ist wichtig." ohne ein weiteres Wort stampfte er nach oben und schmiss wahrscheinlich den blonden Lockenkopf aus dem Bett, welcher alle andere als erfreut sein wird. Naja, selbst Schuld.
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You are everything
FanfictionDies ist meine zweite Fanfiction zur Boyband Roadtrip. Es spielt in dem neuen Haus und sowohl Biscuit, als auch Mikey und Jack sind darin enthalten, sie gehören irgendwie einfach noch dazu. - an die Kapitel, die ich persönlich sehr schön finde, sc...