Fifty-two

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POV Brooklyn

Zusammen mit Blair fuhren wir zu der Location, in der wir heute Abend auftreten würden. Wir kannten sie zwar schon, aber der Soundcheck musste trotzdem gemacht werden, ebenso wie die Einstellung des Lichts. Blair würde währenddessen die letzten schriftlichen Sachen klären.

Als wir endlich ankamen, sprangen wir aus dem Wagen und rannten hintereinander auf die Bühne. Doch anstatt uns die Mikrofone abzuholen, rannten wir wie die Irren durch den Backstage Bereich und schrien uns gegenseitig irgendwelche unsinnigen Sachen zu.

Wir wurden erst auf den Boden der Tatsachen zurück geholt, als Blair sich uns in den Weg stellte und uns eher weniger freundlich darauf hinwies, dass wir hier nicht nur zum Spaß waren und wir endlich mal anfangen sollten, etwas Produktives zu tun, anstatt uns wie 5-jährige zu verhalten.

Ein wenig geknickt schlurften wir also zurück auf die Bühne und nahmen unsere Mikros entgegen. Wir sangen After the show, Castle on the hill und Doing that thing we do, während die Techniker alles regelten und wir uns letztendlich ohne Störungen auf der Bühne bewegen konnten.

Blair entließ uns aus unserer Probe und wir erkundeten weiter das Gebäude. Allerdings fanden wir überhaupt nichts Spannendes und beschlossen daraufhin einfach, raus zu gehen und durch die Stadt zu laufen.

Eigentlich hatten wir während der Tour nie wirklich Zeit, uns die Stadt anzuschauen, aber jetzt nahmen wir uns einfach die eine Stunde vor unserem Auftritt, um etwas zu essen und uns die Innenstadt von Manchester anzugucken.

Meiner Meinung nach war Manchester nichts Besonderes, aber trotzdem war es schön hier. Die Menschen sahen gut gelaunt aus und die Sonne schien, sodass man automatisch auch gute Laune bekam. Uns kam eine Gruppe von Kindern entgegen, die mit ihren Fahrrädern an uns vorbei rasten und ununterbrochen klingelten.

Andy sah zwar schon ein wenig genervt aus, doch ich sah ihnen lachend hinterher und winkte dem kleinen Mädchen zu, was mich im Vorbeifahren breit angegrinst hatte.

Hör auf mit dem Mädchen zu flirten." hörte ich Jacks Stimme neben mir und drehte den Kopf in seine Richtung.

Jack, das Mädchen war höchstens 9 Jahre alt." sagte ich lachend und nahm seine Hand in meine.

Er grummelte etwas vor sich hin, was ich nicht verstand und ich drückte ihm einen kurzen Kuss auf die Wange.

Wir sind in der Öffentlichkeit." erinnerte er mich und ich zuckte mit den Schultern.

Na und. Ist doch nichts Verwerfliches." antwortete ich und schaute auf die beiden Möwen, die sich gegenseitig putzten.

Na, erinnert dich das an etwas? Ach nee, doch nicht, du wäscht dich ja nie." sagte Rye auf einmal zu mir und lachte sich wegen seines Witzes beinahe den Arsch ab.

So lustig war das jetzt auch nicht..." bemerkte ich und Rye schüttelte den Kopf. Ihm liefen die Tränen aus den Augen und er musste sogar kurz stehen bleiben, um Luft zu bekommen.

Ich verdrehte die Augen und schaute kurz zu Jack, welcher sich stark auf die Unterlippe biss, um nicht laut loszulachen. Ich ließ seine Hand los und schubste ihn leicht zur Seite.

Das war überhaupt nicht lustig, Duff." meckerte ich.

War ja klar, dass du das nicht witzig findest. Ich fand den aber ziemlich gut." lachte Jack und gab ihm ein High Five.

Ich seufzte leise und lief dann Mikey hinterher, der gerade auf eine Eisdiele zusteuerte.

Auch Eis?" fragte er und ich antwortete ironisch: „Nein, ich wollte mir hier eigentlich einen Hähnchendöner holen.".

Mikey schmunzelte leicht, bestellte sich sein Eis und wartete dann, bis auch ich meins bekam. Dann liefen wir zusammen zurück zu den anderen.

Oh Brook, lass mich auch mal lecken." Jack kam auf mich zugelaufen und streckte die Zunge nach meinem Eis aus. Doch ich hielt das Eis von ihm weg.

Kauf dir selber eins." sagte ich nur und leckte weiter an der kleinen Schokokugel.

Bitte, Brooky." sagte er und setzte seinen Hundeblick auf, doch ich blieb stur.

Als ich das Eis ein weiteres mal an meinen Mund führte, zog mich Jack ohne jegliche Vorwarnung zu sich und drückte seine Lippen auf meine. Augenblicklich erstarrte ich in meiner Bewegung.

Als er sich von mir löste leckte er sich seine Lippen und sah mich dann grinsend an.

Schmeckt gut. Ich glaube ich hole mir doch eins." sagte er dann und lief selbst zu der Eisdiele.

Die Jungs taten so, als wäre nichts passiert, doch ich fühlte mich sehr überrumpelt.

Ein paar Minuten später kam Jack mit zwei Kugeln Eis wieder und versuchte die dunklen Tropfen nicht auf seine Klamotten laufen zu lassen.

Schau nicht so. Du hättest mich auch einfach probieren lassen können." sagte er und schaute mich mit dem 'selbst-schuld' Blick an. 

Er tat ja fast so, als wäre es eine Bestrafung gewesen. Ich hatte grundsätzlich kein Problem damit, ihn zu küssen, ganz offensichtlich. Allerdings waren wir gerade in der INNENSTADT von Manchester, in der JEDERZEIT Roadies aufkreuzen könnten.

Aber anscheinend hatte Jack es vergessen, oder es war ihm einfach egal. Vielleicht auch beides.



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